An diesem Wochenende meldet der Main-Tauber Kreis 19 Neuinfektionen. Davon fünf am Samstag und 14 am heutigen Sonntag. Das sind sechs Fälle weniger als am vergangenen Wochenden, die Inzidenz gegenüber Freitag sinkt daher wieder, bleibt aber über 50.Die Sieben-Tage Inzidenz im Kreis liegt heute bei 50,6. Leider sind zwei weitere Fälle mit mutierten Viren zu vermelden. Am morgigen Montag gibt es einige leichte Lockerungsschritte. So dürfen Friseure wieder öffnen, aber auch beispielsweise Gärtnereien.

Corona-Neuinfektionen Main-Tauber Kreis, Stand 2021-02-28
Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist nach wie vor angespannt. Zur Zeit befinden wir uns immer noch auf einem hohen Niveau der Sieben-Tage Inzidenz. Es herrscht aktuell ein seitwärts-Trend, der sich vermutlich in einen Aufwärtstrend verwandeln wird. Der R-Wert für den Kreis ist noch etwas uneinheitlich, deutet aber auch in diese Richtung. Grund dafür könnte auch die zunehmenden Fälle mit mutierten Corona-Viren sein. Der Main-Tauber Kreis steht dennoch schlechter da, als andere Kreise in Baden-Württemberg. Die Zahlen in Bund und Land sind weiterhin sehr hoch und bewegen sich nach oben. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Nach wie vor gilt: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind! Helfen Sie mit, die bisher erfreuliche Entwicklung beizubehalten und zu stärken. Unachtsamkeit kann leider schnell wieder zum Ansteigen der Fallzahlen führen.

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Überblick über die Situation

Die Neuinfektionen sind in neun Kommunen des Kreises aufgetreten und erneut breit verteilt. Bei fast allen (16) der 19 Fälle sind die Infektionsquellen bekannt. Momentan muss man nach wie vor von diffusem Infektionsgeschehen im Kreis ausgehen. Für morgen errechnen wir anhand der Daten des Kreises eine wieder leicht steigende Sieben-Tage Inzidenz im Main-Tauber Kreis von gut 52. Aufgrund der COVID19-Erkrankungen in der Altersgruppe ab 80 sind neue Todesfälle weiterhin nicht auszuschließen. Denn die treten fast immer mit erheblicher zeitlicher Verzögerung auf. Mittlerweile nehmen die Erkrankungen in dieser besonders kritischen Gruppe aber deutlich ab. Das ist vermutlich auch Erfolg der Impfkampagne, besonders in den Pflegeheimen. Stand heute Mittag befinden sich drei COVID-19 Patienten im Kreis auf der Intensiv-Station (gestern: 3, Grafik). Ein Patient muss dort auch künstlich beatmet werden (gestern: 1). Bitte beachten Sie, dass es sich keinesfalls um die gleichen Patienten handeln muss. Geheilte und auch Todesfälle „verlassen“ die Intensivstation, Neuaufnahmen kommen hinzu.

Die Zahlen in Bund und Land

Infektionen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg
Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land steigen seit einigen Tagen wieder. Die steht vermutlich mit den neuen Coronavirus-Mutationen in Verbindung, die der Politik seit einiger Zeit Sorge bereiten. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt aktuell unter dem Bundes- und schwankt um den Landesschnitt.

Leichte Lockerungen in Baden-Württemberg ab morgen

Am 1. März 2021 tritt eine neue Corona-Verordnung in Kraft. Sie regelt unter anderem, dass Friseurbetriebe und Barbershops, die in die Handwerksrolle eingetragen sind, am Montag wieder öffnen dürfen. Voraussetzung ist eine vorherige Anmeldung und Reservierung der Kunden. Erlaubt sind nur Friseurdienstleistungen wie etwa Haare waschen, schneiden, färben und föhnen. Kunden und Angestellte müssen eine medizinische Maske oder FFP2-/KN95-/N95-Maske tragen. Da Bartschneiden oder Rasuren nur im Wege einer face-to-face-Behandlung und ohne Tragen einer medizinischen Maske möglich sind, besteht hier ein erhöhtes Infektionsrisiko. Bartschneiden oder Rasuren, kosmetische Leistungen sowie Wellnessbehandlungen sind deshalb nicht zulässig.

Was ändert sich am 1. März bei den Corona-Regeln in Baden-Württemberg. Hier eine Übersicht. (Grafik: Landesregierung Baden-Württemberg)

Praktische Fahrausbildung und Fahrprüfung sind wieder möglich. Theorieunterricht ist weiterhin nur online erlaubt. Beim praktischen Fahrunterricht und der praktischen Fahrprüfung müssen alle Fahrzeuginsassen eine medizinische Maske oder FFP2-/KN95-/N95-Maske tragen. Die Maskenpflicht gilt auch bei theoretischen Prüfungen.

Der Verkauf von Pflanzen und sonstigen gartenbaulichen Erzeugnissen, einschließlich des notwendigen Zubehörs, in Gärtnereien, Blumenläden, Baumschulen, Gartenmärkten und Gartencentern von Bau- und Raiffeisenmärkten ist wieder möglich. Andere Warenbereiche sind abzutrennen. Mischsortimente dürfen nur angeboten werden, wenn der erlaubte Sortimentsteil mindestens 60 Prozent beträgt. Es gelten die Hygieneauflagen für den Einzelhandel. Konkret bedeutet das:  Angestellte und Kunden müssen eine medizinische Maske oder FFP2-/KN95-/N95-Maske tragen. Dies gilt auch in den Außenbereichen, etwa auf Parkplätzen und Zuwegen. In Geschäften mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern darf sich maximal eine Kunde pro 10 m² Verkaufsfläche aufhalten. Für Geschäfte mit mehr als 800 m² Verkaufsfläche gilt ab dem 801. Quadratmeter eine Beschränkung auf einen Kunden pro 20 m² Verkaufsfläche. So wären das beispielsweise bei 1200 Quadratmetern 100 Kunden: für die ersten 800 Quadratmeter 80 Kunden und für die weiteren 400 Quadratmeter dann noch einmal 20 Kunden.

Alle Details finden sich in den Informationen des Landes zur Corona-Verordnung hier.

Zwei weitere Virus-Mutationen nachgewiesen

Gemeldete Corona-Infektionen mit Mutationen im Main-Tauber Kreis. Sicher aufgetreten dort ist bisher nur die Variante B.1.1.7. Zwei Varianten ist allerdings aktuell noch unklar. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis, Stand: 2021-02-28)

Bei zwei weiteren der in den vergangenen Tagen gemeldeten Infektionsfälle im Main-Tauber-Kreis wurde die britische Variante des Coronavirus (B.1.1.7) durch nachträgliche Typisierung der Laborprobe nachgewiesen. Damit wurde nunmehr bei insgesamt 33 Fällen im Landkreis eine Virusmutation nachgewiesen. Es erfolgte, soweit notwendig, eine Verlängerung der Quarantänezeit. Dies betrifft auch etwaige Kontaktpersonen und deren Haushaltsangehörige.

Corona-Mutationen in Baden-Württemberg

Stand Sonntag abend sind 4.686 Fälle aus 43 Kreisen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg bekannt. Um die Verbreitung dieser Varianten nachvollziehen zu können, untersucht Baden-Württemberg jede positive Probe auf Mutationen. Im Land wurden bisher primär B.1.1.7 („britische Variante“) und B.1.351 („südafrikanische Variante“) gefunden und seit 24.02. auch einige wenige Fälle von P.1 („brasilianische Variante“).

Corona Mutationen in Baden-Württemberg, Stand 2021-02-28
Die Entwicklung der Corona-Mutationen in Baden-Württemberg. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Landesgesundheitsamt)

Seit Anfang Februar handelt es sich bei den genannten Fallzahlen vermutlich um Fälle die am genannten Datum oder wenige Tage davor aufgetreten sind. Details dazu finden sie hier.

In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass das Auftreten von Mutationen, auch besorgniserregenden, nicht unerwartet ist. Die bekannten AHA+AL Regeln helfen auch gegen diese „Mutanten“. Wichtig ist aber, sie noch konsequenter einzuhalten. Das ist auch ganz unabhängig davon sinnvoll. Denn strikte Einhaltung der Regeln schützt natürlich auch vor der „normalen“ Corona-Variante, hilft die Inzidenz zu senken und bringt uns alle damit einem „Mehr an Normalität“ entgegen. Besonders wichtig ist es, unnötige Kontakte zu vermeiden. Treffen Sie sich nicht persönlich, wenn Sie die selbe Angelegenheit auch per Telefon oder Videokonferenz lösen können! Das ist nicht wirklich schön, schützt aber Sie persönlich und Ihre Mitmenschen.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

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Corona-Neuinfektionen der letzten 14 Tage im Main Tauber Kreis nach Alter der Infizierten. Achtung: die heutigen Neuinfektionen finden sich aufgrund der Meldewege zum RKI erst Morgen in der Grafik. Die Altersstrukturierung ist vom RKI vorgegeben, genauere Daten haben wir leider nicht. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Wochenende 19 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt, davon fünf am Samstag, 27., und 14 am Sonntag, 28. Februar. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von neun Städten und Gemeinden. Es handelt sich in mindestens 16 Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen. 18 Betroffene befinden sich in häuslicher Isolation, eine Person wird stationär behandelt. Für ihre Kontaktpersonen wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 3226.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 2021-02-28
Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 28.02., Quelle: Landratsamt in TBB)

Mittlerweile sind, wie berichtet, 3033 Personen wieder genesen. Derzeit sind 128 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 0, Assamstadt: 2, Bad Mergentheim: 16 (+2), Boxberg: 8, Creglingen: 12 (+6), Freudenberg: 17 (+1), Großrinderfeld: 1, Grünsfeld: 1, Igersheim: 2 (+1), Königheim: 1, Külsheim: 0, Lauda-Königshofen: 9, Niederstetten: 15 (+1), Tauberbischofsheim: 9 (+4), Weikersheim: 4 (+1), Werbach: 2 (+1), Wertheim: 25 (+2) und Wittighausen: 4.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.