An diesem Wochenende gibt es laut Angaben des Landratsamts 21 Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Vor einer Woche waren es 27. Somit fällt die Inzidenz leicht. Allerdings: alle Fälle sind von Samstag, am Sonntag gingen laut Pressemitteilung des Kreises „keine Laborbefunde ein“ obwohl „zahlreiche Testergebnisse noch ausstehen“. Auch im Bericht des Landesgeunsheitsamtes ist von „Übermittlungsproblemen“ die Rede. Fälle könnten somit Montag oder Dienstag folgen. Die Sieben-Tage Inzidenz im Kreis liegt heute bei 69,5 und damit um knapp 10 Punkte mehr als am Freitag. Die erleichterte Impf-Terminvergabe startet am kommenden Montag (8.2.).

Corona-Neuinfektionen Main-Tauber Kreis, Stand 2021-02-07
Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist nach wie vor angespannt. Zur Zeit befinden wir uns aktuell immer noch auf einem hohen Niveau der Sieben-Tage Inzidenz. Es scheint sich eine Trendumkehr und ein neuer Anstieg anzudeuten. Für eine endgültige Bewertung ist es allerdings noch zu früh. Seit einigen Tagen befinden wir uns wieder in einer Seitwärts-Bewegung ohne echten Anstieg oder Abnahme der Fälle. Dies bestätigt auch die Berechnung des R-Wert für den Kreis, die keinen stabilen Trend ermitteln kann. Der Main-Tauber Kreis steht aktuell schlechter da, als andere Kreise in Baden-Württemberg. Die Zahlen in Bund und Land sind weiterhin sehr hoch, zeigen jedoch einen Abwärtstrend. Seit einigen Tagen fallen Sie allerdings nur noch schwach. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Nach wie vor gilt: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind! Helfen Sie mit, die bisher erfreuliche Entwicklung beizubehalten und zu stärken. Unachtsamkeit kann leider schnell wieder zum Ansteigen der Fallzahlen führen.

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Überblick über die Situation

Heute sind sechs Kommunen im Kreis von Neuinfektionen betroffen. Die Fälle sind insgesamt nach wie vor relativ breit über das Kreisgebiet verteilt. In immerhin 20 der 21 Fälle sind die Infektionswege bekannt. Alles in allem ist aber weiterhin von diffusem Infektionsgeschehen im Kreis auszugehen. Für morgen errechnen wir anhand der Daten des Kreises eine leicht steigende Sieben-Tage Inzidenz im Main-Tauber Kreis von gut 64. Aufgrund der vielen COVID19-Erkrankungen in der Altersgruppe ab 80 ist leider auch weiterhin mit Todesfällen zu rechnen. Denn die treten fast immer mit erheblicher zeitlicher Verzögerung auf. Stand heute Mittag befinden sich vier COVID-19 Patienten im Kreis auf der Intensiv-Station (gestern: 4, Grafik). Drei Patienten werden dort auch künstlich beatmet (gestern: 3). Bitte beachten Sie, dass es sich keinesfalls um die gleichen Patienten handeln muss. Geheilte und auch Todesfälle „verlassen“ die Intensivstation, Neuaufnahmen kommen hinzu.

Neue Warteliste vereinfacht die Terminvergabe

Wie von uns bereits am Freitag gemeldet, vereinfacht das Land die Impf-Terminvergabe. Ab Montag, 8. Februar, um 10 Uhr wird es demnach über die Telefonhotline 116 117 eine Warteliste geben. Dies soll die Terminvereinbarung vereinfachen und verkürzen. Wer nicht sofort einen Termin bekommt, wird registriert und zurückgerufen oder erhält eine E-Mail, wenn wieder Termine frei sind. 

Verbesserungen bei der Impf-Anmeldung (Grafik: Ministerium für Soziales und Integration Baden Württemberg)

Ziel des Landes ist, allen Impfberechtigten, die das möchten, möglichst schnell und unkompliziert einen Termin zu geben. Die Anzahl der Impfungen richtet sich aber nach dem zur Verfügung stehenden Impfstoff, dieser ist im Moment der entscheidende Faktor. Das ist auch das Problem bei der Terminvergabe: Die Nachfrage ist derzeit sehr viel größer als die Zahl der freien Impftermine. Die Bundeshotline 116 117 sowie das nachgeschaltete Callcenter des Landes funktionieren laut Sozialministerium gut. Die Statistiken zeigen laut Aussage des Landes, dass es in der Bundeshotline ganz überwiegend keine langen Wartezeiten gibt. In den letzten Tagen gab es durchschnittlich etwa 34.500 Anrufe pro Tag. Die Wartezeit bis zur Gesprächsannahme lag im Schnitt unter zwei Minuten. Doch die wenigen verfügbaren Termine sind schnell ausgebucht. Sofern keine Impftermine verfügbar sind, werden die Anrufer persönlich darüber informiert. 

Das Land bringt deshalb technische Verbesserungen bei der Hotline auf den Weg. Für die dort Mitarbeitenden sind Termine für die Erstimpfung immer für die kommenden drei Wochen sicht- und buchbar. Um Mitternacht schaltet das Terminvergabesystem auf den nächsten Tag, damit sind die neuen Termine für die Erstimpfung am 22. Tag sicht- und buchbar. Um zu verhindern, dass für die Terminvergabe beim Callcenter morgens um 8 Uhr kaum noch Termine verfügbar sind, soll es am Montag die Möglichkeit geben, bestimmte Termine nur für die Vermittlung im Callcenter tagsüber zu reservieren. Dies dürfte allerdings dazu führen, dass die Online-Anmeldung schwieriger wird.

Anzahl der Corona-Impfungen in Baden-Württemberg. Gezeigt ist der kumulierte Wert, d.h. jeden Tag wird die Gesamtzahl der bisherigen Impfungen angezeigt. Die Grafik steigt somit immer an. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern vor Ort – darunter dem Landratsamt Main-Tauber-Kreis – hat das Land innerhalb kurzer Zeit eine leistungsfähige Impf-Infrastruktur mit neun Zentralen Impfzentren (ZIZ), 50 Kreisimpfzentren (KIZ) und 145 Mobilen Impfteams aufgebaut. Dazu gehören beispielsweise das ZIZ Rot am See im Landkreis Schwäbisch Hall sowie das KIZ in Bad Mergentheim. Da Impfstoff weiterhin knapp ist, sind die Strukturen weit von der Volllast entfernt. Aktuell werden in Baden-Württemberg täglich rund 7000 Erstimpfungen und bis zu 6000 Zweitimpfungen verabreicht. Wenn ausreichend Impfstoff vorhanden ist, können in Baden-Württemberg bis zu 60.000 Impfungen pro Tag stattfinden. 

Die Zahlen in Bund und Land

Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land gehen aktuell zurück, seit einigen Tagen allerdings nur noch sehr gering. Dieser Trend der letzten Tage bereitet der Politik Sorge. Ebenso die neue Coronavirus-Mutationen, bei deren Ausbreitung Experten und Politik wieder einen starken Anstieg der Fälle erwarten. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt aktuell unter dem Bundes- aber wieder über dem Landesschnitt.

Corona-Mutationen in nun in allen Kreisen in Baden-Württemberg

Das Landesgesundheitsamt meldet heute zum ersten Mal, dass in allen 44 Baden-Württembergischen Kreisen Corona-Mutationen bestätigt wurden. Vor einer Woche war das nur in 32 Kreisen der Fall. Außerdem ist die Anzahl der Fälle in einer Woche knapp um das Vierfache von 266 auf 1048 gestiegen.

Stand Sonntag Abend sind 1048 Fälle aus allen Kreisen mit Corona-Mutationen bekannt. Die Anzahl nimmt deutlich zu. Um die Verbreitung dieser Varianten nachvollziehen zu können, untersucht Baden-Württemberg nun jede positive Probe auf Mutationen.

Bestätigte Infektionen mit mutierten Corona-Viren in Baden-Württemberg. Diese Grafik wird ggf. aktualisiert. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: primär Landesgesundheitsamt)

Aktuell ist nicht ganz klar, in welchem zeitlichen Zusammenhang die gemeldeten Mutationen zu den Neuinfektionen stehen. Es erhärtet sich allerdings, des es sich um einen täglichen Zuwachs handelt. Unserer Meinung nach besteht allerdings kein direkter Zusammenhang zu den gemeldeten Neuinfektionen des jeweiligen Tages. Vielmehr dürfte ein gewisser zeitlicher Versatz von bis zu wenigen Tagen vorliegen. Daher sind die Zahlen mit Vorsicht zu interpretieren.

In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass das Auftreten von Mutationen, auch „unangenehmen“ nicht unerwartet ist. Die bekannten AHA+L Regeln helfen auch gegen diese „Mutanten“. Wichtig ist aber, sie noch konsequenter einzuhalten. Das ist auch ganz unabhängig davon sinnvoll. Denn strikte Einhaltung der Regeln schützt natürlich auch vor der „normalen“ Corona-Variante, hilft die Inzidenz zu senken und bringt uns alle damit einem „Mehr an Normalität“ entgegen. Besonders wichtig ist es, unnötige Kontakte zu vermeiden. Treffen Sie sich nicht persönlich, wenn Sie die selbe Angelegenheit auch per Telefon oder Videokonferenz lösen können! Das ist nicht wirklich schön, schützt aber Sie persönlich und Ihre Mitmenschen.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

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Corona-Neuinfektionen der letzten 14 Tage im Main Tauber Kreis nach Alter der Infizierten. Achtung: die heutigen Neuinfektionen finden sich aufgrund der Meldewege zum RKI erst Morgen in der Grafik. Die Altersstrukturierung ist vom RKI vorgegeben, genauere Daten haben wir leider nicht. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Samstag, 6. Februar, 21 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von sechs Städten und Gemeinden des Landkreises. Es handelt sich in 20 Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen. Alle neu Infizierten befinden sich in häuslicher Isolation. Für ihre Kontaktpersonen wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Am Sonntag, 7. Februar, gingen keine Laborbefunde im Gesundheitsamt ein. Zahlreiche Testergebnisse stehen noch aus. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 3036.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 2021-02-05
Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 05.02., Quelle: Landratsamt in TBB)

Mittlerweile sind 22 weitere und damit insgesamt 2812 Personen wieder genesen. Derzeit sind 168 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 1, Assamstadt: 7 (+2), Bad Mergentheim: 8, Boxberg: 12, Creglingen: 0, Freudenberg: 11 (+1), Großrinderfeld: 7, Grünsfeld: 5 (+1), Igersheim: 62 (+1), Königheim: 2, Külsheim: 3, Lauda-Königshofen: 10 (+1), Niederstetten: 1, Tauberbischofsheim: 8, Weikersheim: 5, Werbach: 0, Wertheim: 26 (+15) und Wittighausen: 0.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.