Am heutigen Freitag gibt es gleich 28 Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Das sind genau doppelt so viele wie in der vergangenen Woche. Daher wird die Inzidenz erneut deutlich zulegen. Sieben-Tage Inzidenz im Kreis liegt heute bei 57,4. Leider ist auch ein weiterer Todesfall zu beklagen., sowie erneut drei Fälle mit der britischen Mutation B.1.1.7. Außerdem gibt es erneut Probleme in der Kinderbetreuung. Bereits heute schon steht aufgrund der hohen Fallzahlen fest, dass der Kreis auch am Montag über einer Inzidenz von 50 liegen wird. Selbst dann, wenn am Wochenende gar keine Fälle auftreten.

Corona-Neuinfektionen Main-Tauber Kreis, Stand 2021-03-05
Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist nach wie vor angespannt. Zur Zeit befinden wir uns auf einem hohen Niveau der Sieben-Tage Inzidenz. Seit dem 19. Februar befindet sich der Kreis wieder in einem Aufwärtstrend. Der wächst zwar moderat, allerdings recht kontinuierlich. Grund zur Besorgnis bieten insbesondere die mittlerweile relativ vielen Fälle mit Corona-Mutationen. Der R-Wert für den Kreis deutet aber in diese Richtung. Der Main-Tauber Kreis steht schlechter da, als andere Kreise in Baden-Württemberg. Die Zahlen in Bund und Land sind weiterhin sehr hoch und bewegen sich nach oben. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Jetzt wichtig: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind! Helfen Sie mit, die Inzidenz im Kreis zu drücken und damit Lockerungen möglich zu machen.

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Überblick über die Situation

Die Neuinfektionen sind in neun Kommunen des Kreises aufgetreten und erneut relativ breit verteilt. In drei Vierteln (21) der 28 Fällen ist die Infektionsquelle bekannt. Momentan muss man nach wie vor von diffusem Infektionsgeschehen im Kreis ausgehen. Für morgen errechnen wir anhand der Daten des Kreises eine deutlich steigende Sieben-Tage Inzidenz im Main-Tauber Kreis von 68. Schon rein rechnerisch ist es damit auch nicht mehr möglich, bis Montag die Grenze von 50 zu erreichen, unterhalb der weitergehende Lockerungen möglich würden. Anlass zur Sorge bietet besonders das Auftreten der ansteckenderen britischen Corona-Variante in einer Schule am Montag sowie der vorgestrige Fall in einer Einrichtung der Tagespflege. Erste Ergebnisse dazu erwarten wir erst gegen Ende des Woche. Insgesamt muss ein wachsames Auge auf die jetzt doch relativ starke Zunahme von Mutationsfällen geworfen werden.

Aufgrund der COVID19-Erkrankungen in der Altersgruppe ab 80 sind neue Todesfälle weiterhin nicht auszuschließen. Denn die treten fast immer mit erheblicher zeitlicher Verzögerung auf. Mittlerweile nehmen die Erkrankungen in dieser besonders kritischen Gruppe aber deutlich ab. Das ist vermutlich auch Erfolg der Impfkampagne, besonders in den Pflegeheimen. Stand heute Mittag befindet sich weiterhin kein COVID-19 Patient im Kreis auf der Intensiv-Station (gestern: 0, Grafik). Folglich muss auch niemand dort auch künstlich beatmet werden (gestern: 0). Mit der durch die Impfung bedingte Abnahme der Fälle bei den ab 80-jährigen scheint sich aktuell auch die Situation auf den Intensivstationen zu entspannen. Bitte beachten Sie, dass es sich keinesfalls um die gleichen Patienten handeln muss. Geheilte und auch Todesfälle „verlassen“ die Intensivstation, Neuaufnahmen kommen hinzu.

Bitte beachten Sie: das Landratsamt wird am morgigen Samstag voraussichtlich keine Pressemeldung heraus geben. Daher werden wir vermutlich auch erst am Sonntag wieder berichten. Je nach Datenlage werden wir jedoch einen kürzeren Bericht erstellen.

Weiterer Todesfall

Das Gesundheitsamt hat am Freitag, 5. März, einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus bestätigt. Dabei handelt es sich um eine unter 70-jährige männliche Person. Weitere Angaben macht das Landratsamt aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht. Damit sind im Main-Tauber-Kreis mittlerweile 69 Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben, davon 49 im Jahr 2021. „Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen des Verstorbenen“, erklärt Landrat Reinhard Frank.

Kindergartengruppe und zwei Lerngruppen in Quarantäne

Aufgrund von Infektionsfällen wurde eine Gruppe des Kirchlichen Kindergartens Wartberg in Wertheim vom Gesundheitsamt in Quarantäne verfügt.

Für zwei Lerngruppen des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums mit Förderschwerpunkt Lernen in Lauda musste aufgrund von Infektionsfällen ebenfalls Quarantäne angeordnet werden.

Hinweis: in der Pressemitteilung des Kreises wurde zunächst versehentlich das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrums „Schule im Taubertal“ in Unterbalbach als betroffenen Einrichtung genannt. Auch wir hatten das so übernommen. Diese Einrichtung ist jedoch nicht betroffen! Die Korrektur durch den Kreis erfolgte am frühen Abend. Wir haben bei uns um 20:35 Uhr korrigiert. Wir bitten um Beachtung dieser Änderung.

Bisher keine nächtliche Ausgangsbeschränkung geplant

Auch wenn seit Tagen die Sieben-Tage-Inzidenz nicht unter 50 gesunken ist, ist derzeit keine nächtliche Ausgangsbeschränkung im Main-Tauber-Kreis geplant. Erster Landesbeamter Christoph Schauder, Leiter des Corona-Arbeitsstabs im Landratsamt, betont aber:

Das bloße Überschreiten der 50er-Marke führt für sich genommen noch zu keinem Automatismus. Wir bewerten aber täglich die Lage neu. Das Gesundheitsamt ist aktuell in der Lage, die Infektionsketten nachzuverfolgen. Fakt ist aber auch, dass die Fallzahlen nach wie vor hoch sind, zu hoch. Deshalb appelliere ich an alle Bürgerinnen und Bürger, die Abstands- und Hygienevorschriften konsequent einzuhalten, denn die Unvernunft Einzelner kann sehr schnell zu Einschränkungen für alle führen.“ Darüber hinaus weist das Landratsamt ausdrücklich darauf hin, dass unabhängig von Ausgangsbeschränkungen alle Regelungen des landesweiten Lockdowns unverändert weiter gelten, so etwa die strengen Regelungen zur Kontaktbeschränkung.

Eigenverantwortung ist das Gebot der Stunde

Um die Infektionszahlen wieder sinken zu lassen, bleibt die AHA+L-Formel – Abstand, Hygiene, (Alltags-) Maske und regelmäßiges Lüften von geschlossenen Räumen  – wichtig. Überall, wo es möglich ist, sollte mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen eingehalten werden. Wer selbst den Verdacht hat, sich infiziert zu haben, etwa bei Auftreten von Symptomen, sollte sich eigenverantwortlich in häusliche Isolation begeben, telefonisch Rücksprache mit dem Hausarzt halten und Kontakte zu anderen Personen unbedingt meiden. Angehörige des Haushalts sollten Kontakte zu anderen Personen außerhalb des Haushalts ebenfalls möglichst meiden, bis die Infektionslage durch das Testergebnis geklärt ist.

Bei der Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter kann beispielsweise ein sogenanntes Kontakttagebuch helfen. Wer sich abends in Stichworten notiert, dass er oder sie beispielsweise beruflich in möglichen Cluster-Situationen war, kann dem Gesundheitsamt bei einem positiven Testergebnis schnell und zuverlässig Auskunft darüber geben, wo eine Ansteckung möglich gewesen wäre. Dies spart Zeit und ermöglicht es dem Gesundheitsamt, rasch die nötigen Schritte in die Wege zu leiten.

Neue Corona-Regeln ab Montag

Welche Regeln exakt in Baden-Württemberg gelten, steht aktuell noch nicht fest. Dazu müssen wir auf die Veröffentlichung der neuen Corona-Verordnung warten. Das geschieht voraussichtlich am Samstag oder auch Sonntag.

Der Wunsch der Bundesregierung für die Vorgehensweise in der Corona-Pandemie (Grafik: Bundesregierung)

Fest steht aber schon, dass sich Lockerungsmassnahmen an der Inzidenz der Landkreise orientieren werden. Damit sind die Maßnahmen im Land uneinheitlich, je nach Infektionsgeschehen. Welcher Inzidenz-Wert exakt gilt, steht noch nicht fest. Möglich wäre der vom Kreis veröffentlichte oder auch der des Landesgesundheitsamtes. Beide unterscheiden sich durch Meldeverzögerung geringfügig, aber unter Umständen entscheidend.

Es ist allerdings äußerst wahrscheinlich, dass der Kreis am 8.3. im Bereich zwischen 50 und 100 liegen wird. Damit gibt es zunächst eingeschränkte Lockerungen. Als Anhaltspunkt gilt die Tabelle oben. Zur Erinnerung: was in Baden-Württemberg exakt gilt, wissen wir aktuell noch nicht, dafür braucht es die neue Verordnung.

Die Zahlen in Bund und Land

Infektionen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg
Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land steigen seit Mitte Februar wieder. Das steht mit den neuen Coronavirus-Mutationen in Verbindung. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt aktuell unter dem Bundes- und schwankt um den Landesschnitt.

Virus-Mutation im Main-Tauber Kreis

Gemeldete Corona-Infektionen mit Mutationen im Main-Tauber Kreis. Sicher aufgetreten dort ist bisher nur die Variante B.1.1.7. Eine Variante ist allerdings aktuell noch unklar. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis, Stand: 5. März)

Bei drei weiteren der in den vergangenen Tagen gemeldeten Infektionsfälle im Main-Tauber-Kreis wurde die britische Variante des Coronavirus (B.1.1.7) durch nachträgliche Typisierung der Laborprobe nachgewiesen. Damit wurde nunmehr bei insgesamt 49 Fällen im Landkreis eine Virusmutation festgestellt. Es erfolgte, soweit notwendig, eine Verlängerung der Quarantänezeit. Dies betrifft auch etwaige Kontaktpersonen und deren Haushaltsangehörige.

Corona-Mutationen in Baden-Württemberg

Stand Freitag abend sind 6.664 Fälle aus allen Kreisen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg bekannt. Um die Verbreitung dieser Varianten nachvollziehen zu können, untersucht Baden-Württemberg jede positive Probe auf Mutationen. Im Land wurden bisher primär B.1.1.7 („britische Variante“) und B.1.351 („südafrikanische Variante“) gefunden und seit 24.02. auch einige wenige Fälle von P.1 („brasilianische Variante“).

Corona Mutationen in Baden-Württemberg, Stand 2021-03-05
Die Entwicklung der Corona-Mutationen in Baden-Württemberg. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Landesgesundheitsamt)

Seit Anfang Februar handelt es sich bei den genannten Fallzahlen vermutlich um Fälle die am genannten Datum oder wenige Tage davor aufgetreten sind. Details dazu finden sie hier.

In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass das Auftreten von Mutationen, auch besorgniserregenden, nicht unerwartet ist. Die bekannten AHA+AL Regeln helfen auch gegen diese „Mutanten“. Wichtig ist aber, sie noch konsequenter einzuhalten. Das ist auch ganz unabhängig davon sinnvoll. Denn strikte Einhaltung der Regeln schützt natürlich auch vor der „normalen“ Corona-Variante, hilft die Inzidenz zu senken und bringt uns alle damit einem „Mehr an Normalität“ entgegen. Besonders wichtig ist es, unnötige Kontakte zu vermeiden. Treffen Sie sich nicht persönlich, wenn Sie die selbe Angelegenheit auch per Telefon oder Videokonferenz lösen können! Das ist nicht wirklich schön, schützt aber Sie persönlich und Ihre Mitmenschen.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

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Corona-Neuinfektionen der letzten 14 Tage im Main Tauber Kreis nach Alter der Infizierten. Achtung: die heutigen Neuinfektionen finden sich aufgrund der Meldewege zum RKI erst Morgen in der Grafik. Die Altersstrukturierung ist vom RKI vorgegeben, genauere Daten haben wir leider nicht. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Freitag, 5. März, 28 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von neun Städten und Gemeinden. Es handelt sich in mindestens 21 Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen. 27 Betroffene befinden sich in häuslicher Isolation, eine Person wird stationär behandelt. Für ihre Kontaktpersonen wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 3297.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 2021-03-05
Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 05.03., Quelle: Landratsamt in TBB)

Mittlerweile sind sieben weitere, und damit insgesamt 3091 Personen wieder genesen. Derzeit sind 137 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 0, Assamstadt: 1, Bad Mergentheim: 13 (+2), Boxberg: 1, Creglingen: 20 (+4), Freudenberg: 22, Großrinderfeld: 3 (+1), Grünsfeld: 1, Igersheim: 3 (+1), Königheim: 0, Külsheim: 0, Lauda-Königshofen: 13 (+3), Niederstetten: 18 (+2), Tauberbischofsheim: 14 (+4), Weikersheim: 10 (+7), Werbach: 2, Wertheim: 16 (+4) und Wittighausen: 0.  

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.