Am heutigen Mittwoch meldet der Main-Tauber Kreis sieben Corona Neuinfektionen. Letzten Mittwoch gab es laut Meldung des Kreises 15 neue Fälle. Entsprechend sinkt die Inzidenz deutlich und fällt wieder unter 30. Im Main-Tauber Kreis liegt die Sieben-Tage Inzidenz der Neuinfektionen bei 27,7 (Tagesmeldung LGA 11.08.). Die Inzidenz verliert aber in Baden-Württemberg ihre Bedeutung als gesetzlicher Richtwert. Laut Aussage des Gesundheitsministeriums wird Baden-Württemberg an kommenden Montag die Inzidenz nicht mehr als Richtwert für Beschränkungen nutzen. Das heißt aber auch, dass manches auch bei niedrigsten Inzidenzen verschärft werden soll. Mehr dazu unten.

Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist aktuell leider nicht mehr wirklich gut. Die Inzidenz lag seit dem 23. Juni unter fünf und verharrte in diesem Bereich. Mit dem Ausbruch am 19. Juli begann allerdings wieder ein steiler Anstieg. Dieser Ausbruch wurde von der Delta-Variante verursacht, die erheblich ansteckender ist. Das kann auch den rasanten Anstieg der Zahlen erklären. In den darauf folgenden Tagen sah es so aus, als ob das Gesundheitsamt den Ausbruch unter Kontrolle bringen konnten. Dann allerdings stieg die Inzidenz wieder. Aktuell sieht es daher eher nach einem Verharren in einem relativ hohen Korridor zwischen 20 und 35 aus. Zumindest scheint es aktuell nicht darüber hinaus zu gehen. Mehr wissen wir, wie leider üblich, erst nach dem nächsten Wochenende. Bleiben Sie bitte unbedingt achtsam und vorsichtig. Und lassen Sie sich, wenn möglich, Impfen. Weiterhin gilt es auch den R-Wert für des Kreises im Auge zu behalten. Wie gut der Kreis sich im Vergleich mit anderen Kreise in Baden-Württemberg schlägt, können sie hier nachsehen. Die Zahlen in Bund und Land sind mittlerweile auch wieder ansteigend. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Jetzt wichtig: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Lassen Sie sich impfen und nehmen Sie auch die Zweitimpfung wahr! Helfen Sie mit, die Inzidenz im Kreis wieder zu senken und niedrig zu halten!

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Der Abschied von der Inzidenz…

Baden-Württemberg plant die gestrigen Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz bereits kommenden Montag umzusetzen. Dann soll eine neue Corona-Verordnung wirksam werden. Die wird gerade noch erarbeitet. Die Inzidenz als Richtwert für Beschränkungen soll dabei entfallen.

Twitter-Posting des „Gesundheitsministeriums“ mit der Ankündigung, dass die Inzidenz künftig keine so große Rolle mehr spielen soll.

Damit ist die Frage der dauerhaften Überschreitung der 35er-Inzidenz für den Main-Tauber Kreis, wie bereits gestern vermutet, nicht mehr wichtig.

Allerdings: einige Regelungen werden nun auch bei niedrigen und sehr niedrigen Inzidenzen verschärft. Es trifft besonders Ungeimpfte. Die müssen ab Montag einen negativen Corona-Test für viele Aktivitäten in Innenräumen vorweisen. So wird dann auch beispielsweise beim Friseur oder im Restaurant ein Schnelltest notwendig. Für beispielsweise kulturelle Veranstaltungen oder Diskotheken ist sogar ein PCR-Test notwendig. Schnelltests sind noch bis 11. Oktober kostenlos, PCR Tests vermutlich kostenpflichtig.

Für Schulkinder ist eigentlich kein Test notwendig, die sie an der Schule „engmaschig getestet werden“. Auf unserer Nachfrage wies die Ministerium aber darauf hin, dass in den Ferien auch Kinder entsprechende Tests benötigen.

Die genauen Details der neuen Corona Verordnung stehen noch nicht fest. Sie werden gerade erarbeitet. Vermutlich wird die Verordnung am Wochenende, hoffentlich spätestens Samstag, veröffentlicht. Erst dann weiß man wirklich, welche Regeln gelten werden.

Übrigens: durch die heutige Unterschreitung der Schwelle von 35 wird der Main-Tauber Kreis keinesfalls mehr vor Montag, also der neuen Corona-Verordnung, die Inzidenz von 35 dauerhaft überschreiten können. Bis dahin sind es schlichtweg nur noch vier Tage.

Quarantäne für Schulklassen in Külsheim und Wertheim aufgehoben

Die angeordneten Quarantänen für jeweils eine Klasse der Pater-Alois-Grimm Schule Külsheim und des Beruflichen Schulzentrums Wertheim konnten aufgehoben werden.

Drei weitere Delta-Mutationen nachgewiesen

Bei drei Infektionsfällen der vergangenen Tage wurde durch nachträgliche Typisierung der Laborproben die Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen. Nunmehr wurde bei insgesamt 1226 Fällen im Kreis eine Virusmutation festgestellt.

Weitere Möglichkeiten für offene Konzepte – Keine Schließung bei hoher Inzidenz

Das Kultusministerin hat die Kindertageseinrichtungen und die Einrichtungen der Kindertagespflege über geplante Änderungen an der Corona-Verordnung Kita informiert. Dabei wurde auch das Engagement der Erzieherinnen und Erzieher in den vergangenen Monaten gewürdigt. Mit den Änderungen legt das Land erste Grundsätze für den Regelbetrieb im Kita-Jahr 2021/2022 fest.

Die Änderungen sehen in Einzelfällen weitere Möglichkeiten für Einrichtungen vor, die mit einem offenen Konzept arbeiten. In den gemeinsamen Schutzhinweisen des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS), der Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) und des Landesgesundheitsamtes (LGA) war die Möglichkeit vorgesehen, in einer Einrichtung mit offenem Konzept bis zu zwei betriebserlaubte Gruppen als Gruppenverbund zu führen. Diese Möglichkeit wird nun in die CoronaVO Kita übernommen, und es werden zusätzliche Möglichkeiten bei einer ungeraden Zahl von Gruppen in den Einrichtungen geschaffen. So kann in Tageseinrichtungen mit einem offenen Konzept und drei Gruppen gruppenübergreifend über alle drei Gruppen gespielt und gearbeitet werden. In einer Einrichtung mit fünf Gruppen und offenem Konzept können zwei Gruppen eine Kohorte und drei Gruppen eine weitere Kohorte bilden. Die jeweilige Kohorte darf dann auch gruppenübergreifend spielen und arbeiten, wobei die Kohorten jeweils getrennt bleiben müssen.

Ebenfalls in die Corona-Verordnung Kita überführt wird die in den Schutzhinweisen enthaltene Ausnahme von der Maskenpflicht für das Fach- und Betreuungspersonal im Kontakt mit den Kindern. Dazu kommt, dass die Regelung, die eine Schließung der Einrichtungen ab dem Inzidenzwert von 165 vorgesehen hatte, analog zur Bundesnotbremse gestrichen wird. Dies gilt ebenso für die bisherige Regelung der Notbetreuung. Weiter wird das Land in der Corona-Verordnung Kita regeln, dass Veranstaltungen in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege nach Maßgabe der Bestimmungen in Paragraph 8 der Corona-Verordnung, also wie andere Veranstaltungen, zulässig sind.

Das Ministerium informierte auch darüber, dass sich das Land weiterhin freiwillig an den Tests der Kinder beteiligen wird. Das Land hat im April entschieden, sich freiwillig an den Testungen der Kinder in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege zu beteiligen und den kommunalen sowie den freien Trägern damit zu helfen. Dafür hatte die Regierung 12,6 Millionen Euro bis zum 21. Mai vorgesehen. Ende Juli hatte das Land entschieden, dass es sich auch weiterhin, bis zum Beginn der Herbstferien am 29. Oktober, an den Kosten der Testungen beteiligt. Die freiwillige finanzielle Beteiligung bezieht neben den Anschaffungskosten für Antigen-Testkits auch die Anschaffungskosten für PCR-Pool-Tests mit ein. Für die Testungen, die sowohl im Ü3-Bereich (drei bis sieben Jahre) als auch im U3-Bereich (null bis drei Jahre) stattfinden, stellt das Land insgesamt etwa 22,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die näheren Einzelheiten, insbesondere zum Antragsverfahren, werden in einer Förderrichtlinie geregelt, die das Kultusministerium derzeit ausarbeitet. Inwieweit die geplante neue Corona-Verordnung daran etwas ändert ist noch unklar. Eine Änderung erscheint uns unwahrscheinlich.

Die Zahlen in Bund und Land

Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land steigen aktuell wieder. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt momentan über dem Bundes- und Landesschnitt.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Mittwoch, 11. August, sieben neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet der Städte und Gemeinden Bad Mergentheim, Lauda-Königshofen und Wertheim. Sie befinden sich in häuslicher Isolation. Es handelt sich in vier Fällen um Kontaktpersonen zu bekannten Fällen sowie um eine Person, die aus dem Ausland zurückgekehrt ist. Für die Kontakte der neu Infizierten wurde Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 5273.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 2021-08-11
Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 11.08., Quelle: Landratsamt in TBB)

Die Zahl der Genesenen steigt um sieben Personen auf 5099. Somit sind derzeit 84 Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen Ahorn: 0, Assamstadt: 0, Bad Mergentheim: 11 (+1), Boxberg: 0, Creglingen: 0, Freudenberg: 2, Großrinderfeld: 0, Grünsfeld: 0, Igersheim: 1, Königheim: 1, Külsheim: 17, Lauda-Königshofen: 1 (+1), Niederstetten: 0, Tauberbischofsheim: 11, Weikersheim: 4, Werbach: 0, Wertheim: 36 (+5) und Wittighausen: 0.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.