Am heutigen Donnerstag wurden vom Kreis 31 Neuinfektionen gemeldet. Das sind deutlich mehr als vor einer Woche (19). Daher steigt die Inzidenz wieder. Die Sieben-Tage Inzidenz liegt nach der Pressemitteilung des Kreises heute bei 114,8. Morgen könnte sie noch einmal deutlich sinken, denn am vergangenen Freitag gab es 78 neue Fälle, die morgen aus der Statistik fallen. Auch das Landesgesundheitsamt meldet heute wieder eine Inzidenz über 100. Gestern war sie aufgrund einer Meldeverzögerung unter den Schwellwert gefallen. Um Auswirkungen auf die Corona-Bestimmungen zu haben, muss die Inzidenz allerdings fünf Tage in Folge unter 100 bleiben. Nach wie vor ist jedoch noch kein klarer Trend bei der Inzidenz zu erkennen. Grund sind Verzögerungen durch die Ostertage.

Corona-Neuinfektionen Main-Tauber Kreis, Stand 2021-04-08
Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist kritisch. Zur Zeit befinden wir uns auf einem hohen Niveau der Sieben-Tage Inzidenz. Seit dem 19. Februar befindet sich der Kreis wieder in einem starken Aufwärtstrend. Am 19. März wurde die Inzidenz von 100 den dritten Tag in Folge überschritten und es gelten weitere Beschränkungen. Die Zahlen bewegen sich im Moment auf sehr hohem Niveau seitwärts in einem breiten Korridor zwischen 100 150 und gut 200. Weiteres, auch sehr starkes, Wachstum ist allerdings nicht ausgeschlossen. Daher gelten ab 1. April Ausgangsbeschränkungen. Grund zur Besorgnis bieten insbesondere die mittlerweile vielen Fälle mit Corona-Mutationen. Der R-Wert für den Kreis steigt ebenfalls. Der Main-Tauber Kreis steht deutlich schlechter da, als andere Kreise in Baden-Württemberg. Die Zahlen in Bund und Land sind weiterhin sehr hoch und wachsen sehr stark (exponentiell). In Baden-Württemberg ist in der letzten Märzwoche mit zusätzlichen Beschränkungen durch das Land zu rechnen. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Hinweis: über die Osterfeiertage, und auch in der Woche danach, sind die Fallzahlen mit Vorsicht zu genießen und tendenziell eher etwas zu niedrig. Das liegt daran, dass zumeist weniger Personen einen Arzt aufsuchen, dadurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden (siehe hierzu RKI-Lagebericht). Wir rechnen erst ab 15. April wieder mit verlässlichen Daten.

Jetzt wichtig: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind! Helfen Sie mit, die Inzidenz im Kreis zu drücken!

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Zur Lage im Hinblick auf die Feiertage…

Aus dem RKI Corona-Lagebericht im Hinblick auf die Situation an den Osterfeiertagen (Quelle: RKI)

Wie auch das RKI in seinem Lagebericht (z.B. vom 5. April) angibt, ist die Datenlage durch die Osterfeiertage „sehr dünn“ (siehe Bild). Es ist unserer Meinung nach davon auszugehen, dass spätestens seit Karfreitag nur noch sehr wenige Testungen vorgenommen wurden und die aktuell in Bund, Land und Kreis fallenden Zahlen vor allem durch die Feiertage bedingt sind – und nicht das Infektionsgeschehen an sich. Vermutlich wird diese Lage auch noch einige Tage anhalten. Ohne Testergebnisse keine Kontaktnachverfolgung, keine Quarantänen – und auch keine neuen Tests. Wir erwarten wirklich verlässliche Werte erst ab dem 15. April. Bis dahin müssen wir uns also noch etwas gedulden.

Quarantäne für einen Wohnbereich des Emma-Weizsäcker-Hauses aufgehoben

Nach Abschluss der flächendeckenden Testung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie des Personals konnte die angeordnete Quarantäne für einen Wohnbereich des Pflegeheimes Emma-Weizsäcker-Haus in Creglingen aufgehoben werden. Die beiden anderen Wohnbereiche befinden sich weiterhin in Quarantäne. Diese umfasst ein Besuchsverbot sowie einen Aufnahme- und Verlegungsstopp.

17 weitere Fälle von Virus-Mutation nachgewiesen

Bei 17 weiteren der in den vergangenen Tagen gemeldeten Infektionsfälle im Main-Tauber-Kreis wurde durch nachträgliche Typisierung der Laborproben eine Mutation des Coronavirus nachgewiesen. Es handelt sich in allen Fällen um die britische Variante (B.1.1.7). Damit wurde nunmehr bei insgesamt 348 Fällen im Landkreis eine Virusmutation festgestellt.

Bei Entscheidung gegen AstraZeneca keine Aufnahme auf Warteliste mehr möglich

Wer sich vor Ort im Kreisimpfzentrum gegen eine Impfung mit AstraZeneca entscheidet, kann sich bei Impfterminen ab Samstag, 10. April, nicht mehr auf eine Warteliste für einen Termin mit einem anderen Vakzin setzen lassen. Vielmehr besteht dann nur noch die Möglichkeit, sich auf den bekannten Wegen selbst um einen neuen Termin zu bemühen, also auf der Website www.impfterminservice.de oder bei der Hotline 116 117.

Nach den neuen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission wird AstraZeneca bei den derzeit Impfberechtigten über 60 Jahren unverändert eingesetzt. Jüngere Impfberechtigte können weiterhin mit AstraZeneca geimpft werden, wenn sie sich gemeinsam mit der impfenden Ärztin oder dem impfenden Arzt nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung dafür entschieden haben.

Personen unter 60 Jahren, die sich nach der Aufklärung im Kreisimpfzentrum gegen AstraZeneca entschieden haben, konnten sich bisher auf eine Warteliste für einen neuen Termin mit einem anderen Vakzin setzen lassen. Dieses Angebot wurde gemacht, weil bei den Impfterminen bis einschließlich Freitag, 9. April, zum Zeitpunkt der Buchung die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission noch nicht bekannt war.

Sämtliche Termine mit AstraZeneca ab Samstag, 10. April, wurden dagegen vergeben, nachdem die Einschränkungen bei AstraZeneca bereits bekannt waren. Impfberechtigte Personen unter 60 Jahren, die einen Termin ab Samstag, 10. April, gebucht haben, wussten also bereits zum Zeitpunkt der Buchung, dass die Impfung nur erfolgen kann, wenn sie sich gemeinsam mit Ärztin oder Arzt nach der Aufklärung dafür entscheiden. „Damit besteht kein Anlass mehr, weiterhin eine Warteliste zu führen. Eine andere Vorgehensweise wäre auch anderen Impfberechtigten nicht vermittelbar“, erläutert KIZ-Leiter Dietmar Freidhof.

Die Zahlen in Bund und Land

Infektionen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg
Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land steigen seit Mitte Februar wieder. Das steht mit den neuen Coronavirus-Mutationen in Verbindung. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt aktuell auf Höhe des Bundes- und Landesschnitt. Beachten Sie bitte, dass alle Zahlen durch die Osterfeiertage aktuell eher zu niedrig sind. Mit Anpassungen ist zu rechnen. Daher betrachten wir den Trend auch aktuell nicht als „fallend“.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Donnerstag, 8. April, 31 Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von 13 Städten und Gemeinden des Landkreises. Es handelt sich in mindestens 16 Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen sowie um eine Person, die aus einem Risikogebiet im Ausland zurückgekehrt ist. 29 neu Infizierte befinden sich in häuslicher Isolation, zwei Personen werden stationär behandelt. Für die Kontaktpersonen der neu Infizierten wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 4168.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 2021-04-08
Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 08.04., Quelle: Landratsamt in TBB)

Inzwischen sind 33 weitere und damit insgesamt 3705 Personen wieder genesen. Damit sind derzeit 383 Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 18 (+1), Assamstadt: 5, Bad Mergentheim: 63 (+3), Boxberg: 35 (+6), Creglingen: 15 (+3), Freudenberg: 5, Großrinderfeld: 1, Grünsfeld: 61 (+1), Igersheim: 6 (+2), Königheim: 8 (+1), Külsheim: 8 (+4), Lauda-Königshofen: 47 (+2), Niederstetten: 12 (+1), Tauberbischofsheim: 29 (+3), Weikersheim: 18 (+3), Werbach: 8, Wertheim: 32 (+1) und Wittighausen: 12.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.