Am heutigen Freitag wurden vom Kreis 59 Neuinfektionen gemeldet. Das sind deutlich mehr als vor einer Woche (78). Die Sieben-Tage Inzidenz liegt nach Meldung des Landesgesundheitsamts heute bei 99,7. Beachten Sie bitte, dass der Kreis künftig keinen eigenen Inzidenz-Wert mehr mitteilen wird. Wir berichten ihn aber weiterhin. Details dazu weiter unten. Das Landratsamt meldet leider heute auch sehr viele Mutationsfälle. Die Inzidenz der Mutationen (rote Linie in der Grafik unten) liegt mittlerweile auch bei fast 100. Außerdem weist der Kreis darauf hin, dass die „Notbremse“ und die damit einher gehenden Beschränkungen vermutlich noch länger erhalten bleibt. Dies ist auch unsere Einschätzung.

Corona-Neuinfektionen Main-Tauber Kreis, Stand 2021-04-09
Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist kritisch. Zur Zeit befinden wir uns auf einem hohen Niveau der Sieben-Tage Inzidenz. Seit dem 19. Februar befindet sich der Kreis wieder in einem starken Aufwärtstrend. Am 19. März wurde die Inzidenz von 100 den dritten Tag in Folge überschritten und es gelten weitere Beschränkungen. Die Zahlen bewegen sich im Moment auf sehr hohem Niveau seitwärts in einem breiten Korridor zwischen 100 und gut 200. Weiteres, auch sehr starkes, Wachstum ist allerdings nicht ausgeschlossen. Daher gelten ab 1. April Ausgangsbeschränkungen. Grund zur Besorgnis bieten insbesondere die mittlerweile vielen Fälle mit Corona-Mutationen. Der R-Wert für den Kreis steigt ebenfalls. Der Main-Tauber Kreis steht deutlich schlechter da, als andere Kreise in Baden-Württemberg. Die Zahlen in Bund und Land sind weiterhin sehr hoch und wachsen sehr stark (exponentiell). In Baden-Württemberg ist in der letzten Märzwoche mit zusätzlichen Beschränkungen durch das Land zu rechnen. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Hinweis: über die Osterfeiertage, und auch in der Woche danach, sind die Fallzahlen mit Vorsicht zu genießen und tendenziell eher etwas zu niedrig. Das liegt daran, dass zumeist weniger Personen einen Arzt aufsuchen, dadurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden (siehe hierzu RKI-Lagebericht). Wir rechnen erst ab 15. April wieder mit verlässlichen Daten.

Jetzt wichtig: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind! Helfen Sie mit, die Inzidenz im Kreis zu drücken!

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Zur Lage im Hinblick auf die Feiertage…

Aus dem RKI Corona-Lagebericht im Hinblick auf die Situation an den Osterfeiertagen (Quelle: RKI)

Wie auch das RKI in seinem Lagebericht (z.B. vom 5. April) angibt, ist die Datenlage durch die Osterfeiertage „sehr dünn“ (siehe Bild). Es ist unserer Meinung nach davon auszugehen, dass spätestens seit Karfreitag nur noch sehr wenige Testungen vorgenommen wurden und die aktuell in Bund, Land und Kreis fallenden Zahlen vor allem durch die Feiertage bedingt sind – und nicht das Infektionsgeschehen an sich. Vermutlich wird diese Lage auch noch einige Tage anhalten. Ohne Testergebnisse keine Kontaktnachverfolgung, keine Quarantänen – und auch keine neuen Tests. Wir erwarten wirklich verlässliche Werte erst ab dem 15. April. Bis dahin müssen wir uns also noch etwas gedulden.

Main-Tauber Kreis: kurzfristige Lockerungen unwahrscheinlich

Wie Erster Landesbeamter Christoph Schauder in der Pressemitteilung deutlich macht, gilt im Main-Tauber-Kreis aufgrund des Inzidenzwerts von über 100 weiterhin die so genannte „Notbremse“. Diese kann erst dann aufgehoben werden, wenn der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz fünf Tage in Folge unter 100 liegt. „Eine solche Entwicklung ist derzeit nicht absehbar. Allein die hohen Fallzahlen vom Freitag zeigen, dass wir längst nicht über den Berg sind. Weiterhin befinden sich außerordentlich viele Kontaktpersonen in Quarantäne und es müssen viele Abstrichuntersuchungen angesetzt werden“, sagt Schauder. Am vergangenen Mittwoch hatte der Inzidenzwert mit 95,9 zwar unter 100 gelegen, ist aber schon einen Tag später wieder über die kritische Marke gestiegen. Es handelte sich um einen Meldeverzug, wir berichteten. Sollte der Wert wieder unter 100 fallen, beginnt die Zählung der fünf Tage, die für eine Lockerung erforderlich sind, von Neuem.

Auch wir vermuten, dass die „Notbremse“ noch weiter erhalten bleibt – trotz einer Inzidenz von heute leicht unter 100. Wesentlicher Grund ist für uns die Aussage des Kreises bzgl. der anstehenden „vielen Abstrichuntersuchungen“. Auch waren über die Ostertrage sehr wenige Fälle gemeldet (nur 8 von Karsamstag bis Ostermontag lt. LGA). Damit könnten auch nur wenige in den nächsten drei Tagen gemeldete Neuinfektionen die Inzidenz wieder über die Schwelle von 100 bringen. Genaueres kann man wohl nach dem Wochenende vermuten.

Landrat versichert Angehörigen sein tiefes Mitgefühl

Das Gesundheitsamt hat am Freitag, 9. April, einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus bestätigt. Bei dem Verstorbenen handelt es sich um einen Mann im Alter von unter 50 Jahren. Weitere Angaben macht das Landratsamt aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht. Damit sind im Main-Tauber-Kreis mittlerweile 81 Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben, davon 61 im Jahr 2021. „Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen“, erklärt Landrat Reinhard Frank.

56 weitere Fälle von Virus-Mutation nachgewiesen

Bei 56 weiteren der in den vergangenen Tagen gemeldeten Infektionsfälle im Main-Tauber-Kreis wurde durch nachträgliche Typisierung der Laborproben eine Mutation des Coronavirus nachgewiesen. Es handelt sich in 51 Fällen um die britische Variante (B.1.1.7) und in fünf Fällen um die südafrikanische Variante (B.1.351). „Auch letztere sind nur zum Teil auf zusammenhängende Infektionsketten zurückzuführen, was einmal mehr einen Beleg für das sehr diffuse Infektionsgeschehen im Landkreis gibt. Die Mutationen sind leider eindeutig auf dem Vormarsch und ein ganz erheblicher Infektionstreiber“, stellt Erster Landesbeamter Christoph Schauder fest. Nunmehr wurde bei insgesamt 404 Fällen im Kreis eine Virusmutation festgestellt.

Kreis stellt Angabe der Inzidenz auf Landeswert um

Bislang hatte das Gesundheitsamt des Main-Tauber-Kreises als zusätzlichen Service täglich einen selbst errechneten Inzidenzwert veröffentlicht. Dieser war rechtlich nicht relevant, sollte aber eine frühestmögliche Orientierung zum Infektionsgeschehen bieten. Der LGA-Wert und der bisher kommunizierte Kreis-Wert wichen aufgrund unterschiedlicher Stichzeiten regelmäßig voneinander ab. Nachdem diese Abweichungen weiterhin zu Irritationen in der Bevölkerung geführt haben, verweist das Landratsamt – wie für diesen Fall bereits vor drei Wochen angekündigt – ab sofort nur noch auf die Angaben des LGA. „Der LGA-Wert steht zwar erst einige Stunden später zur Verfügung als unsere bisherige eigene Berechnung, ist aber rechtlich maßgeblich. Somit ist ab sofort jeweils eindeutig klar, welcher Wert gilt“, erklärt Erster Landesbeamter Schauder.

Zu beachten sei, dass der offizielle LGA-Wert von interessierten Bürgerinnen und Bürgern nicht ohne weiteres selbst nachgerechnet werden kann, weil das LGA für die Berechnung der Inzidenz jeweils das Meldedatum heranzieht. Das ist das Datum, an dem ein Laborbefund beim Kreis-Gesundheitsamt elektronisch erfasst worden ist und hier minutenscharf von 0 bis 24 Uhr rechnet. Das Landratsamt kommuniziert in seiner täglichen Pressemeldung jeweils den Stand am Nachmittag und hat bisher auf dieser Basis seinen unverbindlichen Inzidenzwert errechnet.

In unserer Corona-Übersichtsseite finden Sie die für die Berechnung des LGA Wertes notwendigen Daten täglich aktualisiert. Darüber hinaus geben wir dort auch die offizielle Inzidenz des LGA an. Die Aktualisierung erfolgt meist gegen 19 Uhr. Eine Anleitung zu Berechnung der Sieben-Tage-Inzidenz finden Sie hier.

Als Beispiel finden Sie hier die vom LGA ans RKI gemeldeten Werte (nach Meldedatum). Diese Daten werden jeweils am frühen Morgen (meist gegen 5 Uhr) aktualisiert.

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Die Zahlen in Bund und Land

Infektionen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg
Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land steigen seit Mitte Februar wieder. Das steht mit den neuen Coronavirus-Mutationen in Verbindung. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt aktuell auf Höhe des Bundes- und Landesschnitt. Beachten Sie bitte, dass alle Zahlen durch die Osterfeiertage aktuell eher zu niedrig sind. Mit Anpassungen ist zu rechnen. Daher betrachten wir den Trend auch aktuell nicht als „fallend“.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Freitag, 9. April, 59 Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von 15 der 18 Städte und Gemeinden des Landkreises und befinden sich in häuslicher Isolation. Es handelt sich in mindestens 31 Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen sowie um zwei Personen, die aus Risikogebieten im Ausland zurückgekehrt sind. Für die Kontaktpersonen der neu Infizierten wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 4227.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 2021-04-09
Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 09.04., Quelle: Landratsamt in TBB)

Inzwischen sind acht weitere und damit insgesamt 3713 Personen wieder genesen. Somit sind derzeit 433 Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 18 (+1), Assamstadt: 5 (+1), Bad Mergentheim: 77 (+14), Boxberg: 35 (+4), Creglingen: 14, Freudenberg: 5, Großrinderfeld: 1, Grünsfeld: 63 (+2), Igersheim: 7 (+1), Königheim: 9 (+1), Külsheim: 9 (+1), Lauda-Königshofen: 54 (+8), Niederstetten: 16 (+4), Tauberbischofsheim: 37 (+8), Weikersheim: 22 (+4), Werbach: 10 (+2), Wertheim: 37 (+5) und Wittighausen: 14 (+3).

Landratsamt baut elektronisches Informationsangebot aus

Wie Erster Landesbeamter Christoph Schauder erklärt, sorgen die regional unterschiedlichen Corona-Regelungen für viele Fragen in der Bevölkerung. Zum einen hat jedes der 16 Bundesländer die gemeinsam mit dem Bund gefassten Beschlüsse im Detail abweichend umgesetzt. Zum anderen gelten in Baden-Württemberg auch in den einzelnen Stadt- und Landkreisen unterschiedliche Regelungen, je nachdem ob der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz laut Landesgesundheitsamt unter 50, zwischen 50 und 100 oder über 100 liegt. Letzteres ist im Main-Tauber-Kreis der Fall.

Um in dieser Situation noch mehr Transparenz und Klarheit zu schaffen, hat das Landratsamt sein Informationsangebot unter www.main-tauber-kreis.de/coronavirus nochmals erweitert. Unter anderem wird in einem neuen Abschnitt übersichtlich aufgezeigt, welche Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen im Main-Tauber-Kreis aktuell gelten. Konkret dürfen bei privaten Treffen im öffentlichen oder privaten Raum maximal zwei Haushalte mit insgesamt maximal fünf Personen zusammenkommen. Kinder der beiden Haushalte bis einschließlich 14 Jahre werden nicht mitgezählt. Paare, die nicht zusammenleben, zählen als ein Haushalt. Darüber hinaus ist im Main-Tauber-Kreis der Aufenthalt außerhalb der Wohnung oder sonstigen Unterkunft täglich jeweils ab 21 Uhr bis um 5 Uhr des Folgetags nur aus einem triftigen Grund gestattet. An gleicher Stelle im Internetangebot des Landratsamtes finden sich übersichtlich gestaltete PDF-Dateien. Sie zeigen die geltenden Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung auf einen Blick  und bieten eine Übersicht über die geschlossenen und offenen Einrichtungen oder Aktivitäten  .

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.