Heute gibt es 19 weitere Corona-Neuinfektionen im Main Tauber Kreis. Am letzten Dienstag waren es 12. Die Sieben-Tage Inzidenz im Kreis liegt heute bei 105,7 und wird morgen weiter steigen. Ein Todesfall ist zu beklagen. Es gelten weitere 15 Personen als genesen. Ein Klasse der Gemeinschaftsschule in Wertheim wurde unter Quarantäne gestellt.
Die Situation im Main-Tauber Kreis ist aktuell angespannt. Es besteht die akute Gefahr von weiterem Wachstum. Der Anstieg hält bereits seit dem 4. November an. Der Main-Tauber Kreis steht allerdings noch etwas besser da, als viele andere Kreise. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)
Der Trend im Main-Tauber Kreis
Wir sind heute zu der Einschätzung gelangt, dass seit dem 4. November ein Anstieg der Neuinfektionen stattfindet. Werfen wird dazu noch einmal einen Blick in die Neuinfektionen – diesmal aber nur des fraglichen Zeitraums:
Nach dem starken Anstieg zu Beginn am 20. Oktober gab es zunächst eine „Plateau-Phase“, danach ging es abwärts und zunächst dann seitwärts – also ohne Wachstum. Der 4. November ist die Tiefstpunkt. Zunächst schien die Seitwärtsbewegung noch anzuhalten, stieg aber doch an und ist seitdem quasi kontinuierlich leicht gestiegen. Vereinzelt gab es kleine Ausreißer nach unten, der Trend zu höheren Fallzahlen hielt aber an.
Betrachtet man Daten und Gesamtsituation genauer, dann weiss man, dass die Neuinfektionen teilweise auch Werte von Vortagen beinhalten, oft sogar mehreren. Gerade an Wochenenden und am Montag ist das ein Problem. Man muss die Zuordnung zu den Tagen also etwas ungenau betrachten (in gewisser Weise glätten, was aber mathematisch hier nicht ganz korrekt ist). Aufgrund dieser Betrachtung gehen wir aktuell davon aus, dass wir es seit dem 4. November mit einem steigenden Trend zu tun haben. Von einer Inzidenz von 60 auf morgen dann über 110. Dabei kann man sich im Detail darüber streiten, ob der Trendbeginn wirklich am 4. oder ein paar Tage später war. Das ist aber im Endeffekt unerheblich.
Interessant wird es nun aber sein, ob der morgige Mittwoch ähnlich hohe Fallzahlen wie letzte Woche (40) bringt. Bleiben sie niedrig, so könnte das ein erstes, noch extrem unsicheres Anzeichen des Wachstums-Rückgangs sein.
Angemerkt sei auch, dass für strenge mathematisch/statistische Betrachtungen die Fallzahlen, und auch die Einwohnerzahl, im Main-Tauber Kreis zu gering sind. Solche statistischen Rechnungen sind unserer Meinung nach mit Vorsicht zu genießen. Daher haben wir bewusst auch eine manuelle Betrachtung der Gesamtsituation vorgenommen.
Überblick über die Situation
Die Infektionen verteilen sich auf sechs Kommunen – etwas weniger als sonst bei diesen Fallzahlen, aber dennoch weiterhin auf fast das gesamte Kreisgebiet. Bei 12 Neuinfizierten ist der Ursprung der Infektion klar. Einige Fälle scheinen jedoch erst recht spät bekannt geworden zu sein, da laut Mitteilung des Kreises für einige Kontaktpersonen keine Quarantäne erforderlich war – oder es handelt sich um bereits Genesene aus vorherigen Fällen. Für morgen errechnen wir eine steigende Inzidenz im Main-Tauber Kreis auf dann 111. Stand heute Mittag befinden sich vier COVID-19 Patienten im Kreis auf der Intensiv-Station (gestern: 4, Grafik). Kein Patient werden dort auch künstlich beatmet (gestern: 0). Die Inzidenz für Deutschland liegt bei 141,1 (gestern: 143,1), die für Baden-Württemberg bei 132 (gestern 137,0). Weiterhin ist für Deutschland und Baden-Württemberg aus unserer Sicht kein stabiles Absinken der Fallzahlen erkennbar. Bei den Fallzahlen von Deutschland fehlen beispielsweise durch eine Datenpanne zumindest 1.140 Neuinfizierte aus Baden-Württemberg.
Landrat erklärt Hinterbliebenen sein Mitgefühl
Vom Gesundheitsamt wurde am Dienstag ein weiterer Todesfall bestätigt. Es handelt sich um einen über 90-jährigen Mann, bei dem ein positiver Befund auf das Coronavirus vorlag. Weitere Angaben macht das Landratsamt aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht. Damit sind im Main-Tauber-Kreis mittlerweile 14 Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben. „Den Hinterbliebenen gilt unser tiefes Mitgefühl“, erklärte Landrat Reinhard Frank. Zuletzt wurde im Landkreis am Montag, 16. November, ein Todesfall im Zusammenhang mit der Pandemie gemeldet.
Klasse der Gemeinschaftsschule Wertheim unter Quarantäne
Aufgrund eines Infektionsfalls musste eine Klasse der Gemeinschaftsschule Wertheim unter Quarantäne gestellt werden.
Sieben-Tage-Inzidenz bei 105,7 – Informationen des Landratsamts
Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz liegt am Dienstag, 24. November, bei 105,7 und erreicht damit im Main-Tauber-Kreis erstmals den dreistelligen Bereich. „Dies ist eine neue, Besorgnis erregende Wegmarke, zumal Land- und Stadtkreise bereits bei einem Wert ab 50 als Risikogebiete zählen“, erklärt Landrat Frank. Ziel der aktuellen Maßnahmen der Corona-Politik in Bund und Land sei es, den Wert flächendeckend wieder auf unter 50 zu senken. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands lag der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut jedoch am Montag, 23. November, bei 143.
Wie Erster Landesbeamter Christoph Schauder erläutert, liegt der aktuelle, nun dreistellige Wert für den Main-Tauber-Kreis auch deutlich höher als am Dienstag der vergangenen Woche, an dem er noch 86,1 betrug. Durch den Vergleich des aktuellen Inzidenzwerts mit jenem sieben Tage zuvor lässt sich die Entwicklung der Pandemie beurteilen. „Der aktuelle Vergleich zeigt, dass wir auch im Main-Tauber-Kreis weiter deutlich steigende Infektionszahlen haben, auch wenn das vorher sehr starke, exponentielle Wachstum vorerst gebremst werden konnte“, sagt Schauder, der den Arbeitsstab Corona im Landratsamt leitet. Eindrucksvoll unterstrichen werde der Ernst der Lage auch von der Tatsache, dass am Dienstag, 13. Oktober, erstmals der Wert der Vorwarnstufe – also 35 Fälle je 100.000 Einwohner – und am Samstag, 17. Oktober, erstmals der kritische Wert von 50 überschritten wurde. „Diese rasante Entwicklung erschien vor einigen Wochen noch nicht vorstellbar“, sagt Schauder. „Daher kann ich nur ein weiteres Mal an die Bevölkerung im Landkreis appellieren, die geltenden Corona-Regeln konsequent einzuhalten.“
Die Sieben-Tage-Inzidenz beschreibt die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner. Aufgrund der Umrechnung der reinen Fallzahlen auf die Fallzahlen je 100.000 Einwohner lässt sich das Infektionsgeschehen in Gebieten mit unterschiedlich hohen Bevölkerungszahlen vergleichen. Schließlich ist es ein erheblicher Unterschied, ob 20 neue Fälle in einem dünn besiedelten Flächenlandkreis oder einer großen Metropole verzeichnet werden. Zur Berechnung für den Main-Tauber-Kreis werden die Fallzahlen der letzten sieben Tage durch 132.399 dividiert, also durch die aktuellste Bevölkerungszahl, die das Statistische Landesamt ausweist. Das Ergebnis wird mit 100.000 multipliziert. Ganz wichtig ist, dass der aktuelle Tag nicht mitgezählt werden darf. Konkret ergibt sich die Sieben-Tage-Inzidenz für Dienstag, 24. November, aus den Fallzahlen für die sieben Tage von Dienstag, 17. November, bis Montag, 23. November. In dieser Zeit wurden im Main-Tauber-Kreis 140 Fälle gezählt, woraus sich gemäß Berechnung des Gesundheitsamtes aktuell der Wert von 105,7 Fällen je 100.000 Einwohner ergibt.
Die Betrachtung des Wochen-Zeitraums bietet den weiteren Vorteil, dass dieser ein deutlich zuverlässigeres Bild der Entwicklung der Pandemie liefert als die Fallzahlen eines einzelnen Tages. Bei der Betrachtung einzelner Tage können beispielsweise Verzögerungen bei der Auswertung von Testergebnissen zu scheinbar erfreulich niedrigen Fallzahlen für diesen Tag führen, die aber das tatsächliche Infektionsgeschehen nicht gut widerspiegeln. Bei der Betrachtung einer ganzen Woche werden solche rein statistischen Effekte geglättet und fallen kaum ins Gewicht. „So müssen wir leider feststellen, dass das Infektionsgeschehen im Main-Tauber-Kreis auf einem noch nicht dagewesenen Niveau angekommen ist“, erklärt Schauder. Die sehr hohe Fallzahl von 40 Fällen an einem Tag am Mittwoch, 18. November – die aktuell noch in den Inzidenzwert hineinspielt – sei im Übrigen jedoch eine klarer Ausdruck eines verstärkten Ausbruchsgeschehens im Zusammenhang mit größeren Zusammenkünften gewesen – und in diesem Fall eben keine Folge statistischer Effekte.
Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis
Im Main-Tauber-Kreis wurden am Dienstag, 24. November, 19 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion gemeldet. Die betroffenen Personen leben im Gebiet der Städte und Gemeinden Bad Mergentheim, Igersheim, Freudenberg, Lauda-Königshofen, Tauberbischofsheim und Wertheim. Es handelt sich in elf Fällen um Kontaktpersonen zu bekannten Fällen sowie um eine Person, die aus einem Risikogebiet im Ausland zurückgekehrt ist. Die neu Infizierten befinden sich in häuslicher Isolation. Für ihre Kontaktpersonen wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 1257.
Mittlerweile sind 15 weitere und damit insgesamt 1068 Personen wieder genesen. Derzeit sind 175 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 3, Assamstadt: 0, Bad Mergentheim: 21 (+2), Boxberg: 3, Creglingen: 27, Freudenberg: 13 (+2), Großrinderfeld: 3, Grünsfeld: 2, Igersheim: 8 (+2), Königheim: 2, Külsheim: 4, Lauda-Königshofen: 21 (+1), Niederstetten: 11, Tauberbischofsheim: 21 (+4), Weikersheim: 3, Werbach: 2, Wertheim: 28 (+8) und Wittighausen: 3.
Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze
7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]
Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.
Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.
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Einen genaueren Blick auf die Altersstruktur der Corona-Infizierten werfen wir in diesem Artikel.
Quellen:
Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.
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