Am heutigen Montag meldet der Main-Tauber Kreis zwei Corona Neuinfektionen sowie leider auch einen weiteren Todesfall. Bitte beachten Sie: die Fallzahlen sind wegen Weihnachten aktuell wenig aussagefähig. Letzten Montag gab es laut Meldung des Kreises sechs neue Fälle. Die Hospitalisierungsinzidenz für Baden-Württemberg beträgt 3,20. Im Main-Tauber Kreis liegt die Sieben-Tage Inzidenz der Hospitalisierungen (geschätzt) bei 2,9 und die der Neuinfektionen bei 190,7 (Tagesmeldung LGA 27.12.). Im heutigen Bericht des Kreises werden erstmals Omikron-Fälle bestätigt. Die Variante Omikron ist deutlich ansteckender. Sie nimmt in ganz Deutschland bereits spürbar zu.

Corona Kenndaten Baden-Württemberg
Aktuelle Stufe: Alarmstufe II (primär 2G, 2G+)
Hospitalisierungs-Inzidenz: 3,20 [-0,60 7T:-1,40]
Intensivbetten m. Covid: 562 [-13]
7-Tage Inzidenz gesamt: 212,4 [-9,6 7T:-94,3]
7-Tage R-Wert: 0,75 [-0,08 7T:-0,08]
Impfquote (vollständig): 69,2% [+0,2 7T:+0,6]
Stand: 27.12.; 7T=Vergleichswert Vorwoche

Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Unsere Lageeinschätzung

Die Situation im Main-Tauber Kreis kann nur noch in Verbindung mit Baden-Württemberg und ganz Deutschland bewertet werden. Insgesamt ist die Lage kritisch. Der Expertenrat der Bundesregierung erwartet durch die Omikron Variante sehr stark ansteigende, hohe Fallzahlen und eine insgesamt hohe Gefährdung. Aufgrund der noch geringen Verbreitung von Omikron und den aktuell fallenden Neuinfektionen wird diese Gefahr in der Bevölkerung noch häufig unterschätzt. Omikron ist sehr viel ansteckender und kann außerdem die Impfungen umgehen. Der Schutz vor schweren Erkrankungen erscheint aktuell zwar immer noch gut, vor Ansteckung schützt die Impfung jedoch kaum noch. Um vor der zu erwartenden Omikron Welle möglichst gut geschützt zu sein, ist eine Booster-Impfung dringend notwendig. Außer dem ist es wichtiger als jemals zuvor, Maske zu tragen und Kontakte auf das Allernötigste zu reduzieren. Auch an den Weihnachtstagen sollte auf private Kontakte weitestmöglich verzichtet werden. Ist das nicht möglich, wird dringend geraten, sich vor Treffen testen zu lassen. Wer noch gar nicht geimpft ist, sollte das schleunigst nachholen. In der ersten Januarhälfte kann man vermutlich abschätzen, ob die heutigen Prognosen zur Risikolage zutreffen. Sie gelten aber als extrem wahrscheinlich, da auch aus den Nachbarländern ähnliche Entwicklungen zu melden sind.

Das Gesundheitssystem ist bereits überlastet und wird sehr wahrscheinlich zunehmend überlastet werden. Die Entwicklung des Kreises folgt momentan im wesentlichen den übergeordneten Trends. Die Zahlen sinken aktuell leicht, mit einem starken Anstieg durch Omikron ist jedoch künftig auch hier zu rechnen. Auch an der Tauber dürfte die Kontaktverfolgung des Gesundheitsamtes nur noch sehr eingeschränkt funktionieren. Die Nachfrage nach Corona-Impfungen ist aktuell hoch und kann weiterhin nur unzureichend befriedigt werden. Es wird von langen Wartezeiten auf Impftermine berichtet. Die Kapazitäten wurden aber bereits deutlich ausgeweitet und werden weiter hochgefahren. Seien Sie flexibel und nutzen die diversen Termin-Services.

In der Weihnachtszeit ist mit einer Unterbewertung der Zahlen zu rechnen. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Praxen, Betriebe und die Schulen geschlossen haben. Daher sind sinkende Zahlen mit besonderer Vorsicht zu interpretieren. Hinweis: zumindest NRW meldet tageweise absichtlich gar keine Zahlen (Quelle).

Hinweis: Diese Lageeinschätzung wurde am 24.12.2021 leicht angepasst. Text in blauer Schrift kennzeichnet Änderungen.

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Corona-Impfungen im Main-Tauber Kreis

Impftermine buchen: https://www.main-tauber-kreis.de/impfen

Außerdem in vielen Arztpraxen und bei weiteren Impfaktionen. Wo aktuell welche sind, findet man unter www.dranbleiben-bw.de sowie in Würzburg.

Ein weiterer Todesfall im Landkreis bestätigt

Das Gesundheitsamt hat einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus bestätigt. Bei der Verstorbenen handelt es sich um eine Frau im Alter von über 90 Jahren. Weitere Angaben macht das Landratsamt aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht. Damit sind im Main-Tauber-Kreis mittlerweile 126 Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben, davon 106 im Jahr 2021.

Erstmals Omikron Virus-Mutation nachgewiesen

Bei sieben der in den vergangenen Tagen gemeldeten Infektionsfälle im Main-Tauber-Kreis wurde die Omikron-Variante des Coronavirus durch nachträgliche Typisierung der Laborproben nachgewiesen.

Bisher ist es aufgrund der niedrigen Fallzahlen schwierig abzuschätzen, wie schnell sich diese Variante verbreitet. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Fälle mit Omikron zunehmen werden, so wie dies in den vergangenen Monaten auch schon bei anderen Virusmutationen der Fall war. Auf gesamt Deutschland bezogen kann man in den Daten des RKI bereits einen deutlichen Anstieg erkennen, wie die folgende Grafik zeigt.

Die Entwicklung der Corona-Mutationen nach Variantentype in Deutschland. Die letzten 10 Tage (ab der schwarzen Linie) sind noch unvollständig. Es werden noch Nachmeldungen erwartet. Basis: RKI Stichproben-Sequenzierungen (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Weitere Details zu Omikron in Deutschland finden Sie auf unserer Sonderseite. Dort ist die hier gezeigte Grafik auch in einer interaktiven Form vorhanden, mit der Sie den zeitlichen Verlauf der Virusvarianten selbst „durchspielen“ können.

Neue Corona-Regeln seit Montag, 27. Dezember

Seit Montag, 27. Dezember, gelten weitere Corona-Regelungen. Damit soll verhindert werden, dass sich die Omikron-Variante schnell verbreitet und die Infektionszahlen wieder in die Höhe schießen. Die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene werden nochmals erweitert. Außerdem soll künftig in Innenräumen eine FFP2-Maske oder vergleichbare Maske getragen werden. Mit der neuen Verordnung wird zudem eine Sperrstunde in der Gastronomie eingeführt. Die 2G-Plus-Regel wird an die neue Booster-Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) angepasst. Für Veranstaltungen wird die zulässige Teilnehmendenzahl weiter herabgesetzt.

Die geänderte Corona-Verordnung ist am Montag, 27. Dezember, in Kraft getreten. Für private Treffen gilt, dass sich zehn geimpfte und genesene Personen in Innenräumen und 50 geimpfte und genesene Personen im Freien treffen dürfen. Bei Treffen, an denen mindestens eine ungeimpfte Person teilnimmt, darf nur ein Haushalt mit zwei Personen aus einem weiteren Haushalt teilnehmen. Paare, die nicht zusammenleben, zählen als ein Haushalt. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 13 Jahre werden unabhängig ihres Impfstatus in keiner Konstellation mitgezählt.

Alle Personen ab 18 Jahren sollen in Innenräumen, in denen eine Maskenpflicht besteht, eine FFP2 oder vergleichbare Maske tragen. In der Alarmstufe II gilt für gastronomische Betriebe eine Sperrstunde von 22.30 bis 5 Uhr. In der Nacht von Silvester auf Neujahr beginnt die Sperrstunde erst um 1 Uhr. Für private Zusammenkünfte in gastronomischen Betrieben gelten die Regelungen der privaten Kontaktbeschränkungen.

Die Ausnahmen von der 2G-Plus-Regel wurden zudem angepasst. Ausgenommen von der zusätzlichen Testpflicht sind nur noch Personen, die vor nicht mehr als drei Monaten ihre vollständige Schutzimpfung abgeschlossen haben und genesene Personen, deren Infektion mit dem Coronavirus nicht länger als drei Monate zurückliegt. Personen, die ihre Auffrischungsimpfung erhalten haben, benötigen ebenfalls keinen zusätzlichen Test. Auch von der Testpflicht ausgenommen sind Personen, für die keine Empfehlung der STIKO hinsichtlich einer Auffrischungsimpfung besteht, also insbesondere Kinder und Jugendliche mit vollständigem Impfschutz bis einschließlich 17 Jahren.

In der Alarmstufe II sind Veranstaltungen nur mit bis zu 50 Prozent Kapazität und maximal 500 Zuschauerinnen und Zuschauern oder Teilnehmenden vor Ort möglich. Das betrifft alle Sport-, Kultur-, Informations- und Vereinsveranstaltungen sowie Kongresse.

Die Corona-Verordnung gilt zunächst bis Montag, 24. Januar 2022, wird aber fortlaufend auf den Prüfstand gestellt und an das aktuelle Infektionsgeschehen angepasst.

Auffrischimpfung für Jugendliche ab zwölf Jahren möglich

Auffrischimpfungen sind seit kurzem auch für Jugendliche ab zwölf Jahren möglich. Auch im Regionalen Impfstützpunkt (RIS) in der Tauber-Franken-Halle in Königshofen können Jugendliche ab zwölf Jahren ab sofort eine Booster-Impfung erhalten.

Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass Jugendliche nach entsprechender ärztlicher Entscheidung nun auch eine Auffrischimpfung erhalten könnten. Dies sei gedeckt durch die grundsätzliche Zulassung des Impfstoffs durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). Angesichts der nahenden Omikron-Welle sei das ein wichtiger Schritt bei der Bekämpfung der Pandemie.

In der vergangenen Woche täglich 419 Impfungen im RIS

In der vergangenen Woche fanden von Montag, 20., bis Donnerstag, 23. Dezember, im RIS 62 Erst-Impfungen, 92 Zweit-Impfungen und 1519 Dritt-Impfungen statt. Somit wurden in dieser Woche durch das RIS 1673 Impfdosen bzw. von Montag bis Donnerstag im Schnitt 419 Impfdosen täglich verabreicht.

Die Zahlen in Bund und Land

Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt momentan im Bereich des Bundes- und Landesschnitt. Zu beachten ist allerdings, dass die Inzidenz der Neuinfektionen durch die Impfungen stark an Bedeutung eingebüßt hat und auch nicht mehr als Richtwert für Corona-Regeln genutzt wird.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Als zusätzlichen Service geben wir auch die Inzidenzen nach RKI-Altersgruppen an. Beachten Sie aber bitte, dass aufgrund der geringen Bevölkerungszahl im Kreis auch einzelne Fälle größere Ausschläge verursachen können.

Corona-Inzidenzen nach Altersgruppen im Main-Tauber Kreis. Beachten Sie bitte, dass auch einzelne Fälle größere Ausschläge verursachen können. Daher ist die Grafik mit Vorsicht zu interpretieren! (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden in der Zeit von Freitag, 24., bis Montag, 27. Dezember, insgesamt 81 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt, davon 51 am Freitag, 25 am Samstag, 3 am Sonntag und 2 am Montag. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 10.044.

Corona-Fälle im Main Tauber Kreis
Corona-Inzidenzen der einzelnen Städte und Gemeinden im Main-Tauber Kreis. Da die Einwohnerzahlen allesamt recht gering ist, können schon wenige Fälle starke Auswirkungen haben. Leider zeigt unser Grafik-Werkzeug nur die Postleitzahlen an. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Landratsamt in TBB, Stand: 27.12.)

Die Zahl der Genesenen steigt um 369 Personen auf 9631. Somit sind derzeit 287 Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Die am Freitag bis Montag neu festgestellten Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen Ahorn: 0, Assamstadt: 3, Bad Mergentheim: 14, Boxberg: 5, Creglingen: 3, Freudenberg: 0, Großrinderfeld: 1, Grünsfeld: 5, Igersheim: 3, Königheim: 0, Külsheim: 2, Lauda-Königshofen: 15, Niederstetten: 1, Tauberbischofsheim: 7, Weikersheim: 2, Werbach: 1, Wertheim: 18 und Wittighausen: 1.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.