Am heutigen Mittwoch meldet der Main-Tauber Kreis drei Neuinfektion. Am vergangenen Mittwoch gab es acht Fälle. Entsprechend sinkt die Inzidenz heute und wird voraussichtlich den Wert von 10 unterschreiten. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt am morgigen Donnerstag bei 9,1 (offizieller Wert des RKI). Im Kreis wurden heute leider erstmals drei Fälle der als besonders ansteckend und gefährlich geltenden Delta-Variante (B.1.617.2) bestätigt.

Corona-Neuinfektionen Main-Tauber Kreis, Stand 2021-06-23
Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist weitgehend erfreulich. Die Inzidenz liegt seit dem 3. Juni unter 35 und geht von der Tendenz her weiter leicht abwärts. Darüber hinaus wurden am 23. Juni erstmals Fälle der Delta-Variante gemeldet, die als deutlich ansteckender und vermutlich gefährlicher gilt. Die Werte sind allerdings auch jetzt schon so niedrig, dass auch relativ wenige neue Fälle zum Anstieg führen. Wie leicht das passieren kann, sieht man konkret an den Zahlen vom 16. Mai, die den Kreis direkt wieder über eine Inzidenz von 50 gebracht haben. Um die Inzidenz von 35 zu halten, dürften im täglichen Schnitt nicht mehr als gut sechs Neuinfektionen auftreten. Bitte helfen Sie mit, den guten Trend fortzusetzen und halten Sie sich an alle Maßnahmen! Nun gilt es auch den R-Wert für des Kreises im Auge zu behalten. Wie gut der Kreis sich im Vergleich mit anderen Kreise in Baden-Württemberg schlägt, können sie hier nachsehen. Die Zahlen in Bund und Land sind mittlerweile auch erfreulich und fallen seit dem 27. April. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Jetzt wichtig: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind! Helfen Sie mit, die Inzidenz im Kreis weiter zu drücken!

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Delta-Variante: Gesundheitsdezernentin Elisabeth Krug mahnt zur Vorsicht

Bei drei Infektionsfällen der vergangenen Tage wurde durch nachträgliche Typisierung der Laborproben die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen. Es handelt es sich um die ersten bekannt gewordenen Fälle dieser Variante im Landkreis. Sie gilt als besonders ansteckend und vermutlich auch besonders gefährlich. „Dies zeigt uns erneut, dass die Pandemie leider noch nicht vorbei ist, trotz der landauf landab erfreulich niedrigen Infektionszahlen“, erklärt Gesundheitsdezernentin Elisabeth Krug. „Daher dürfen wir alle nicht leichtsinnig werden. Vielmehr ist Vorsicht auch weiterhin die Mutter der Porzellankiste. Nicht alles, was inzwischen wieder erlaubt ist, sollte auch ausgenutzt werden.

Die Wissenschaft warne aktuell davor, dass die Delta-Variante spätestens im Herbst auch in Deutschland zur dominierenden Virusform werden könnte. „Daher ist es nun besonders wichtig, dass wir mit den Impfungen zügig vorankommen. Wir müssen bald auch diejenigen Menschen von der Wichtigkeit der Impfung überzeugen, die aktuell noch zögern. Nur so kann ein Wiederaufflammen des Infektionsgeschehens verhindert werden, wie es aktuell leider in Großbritannien vorliegt“, ergänzt Krug. Nunmehr wurde bei insgesamt 1113 Fällen im Kreis eine Virusmutation festgestellt.

Quarantänen an Wertheimer Kindergärten aufgehoben

Die angeordneten Quarantänen für den Schulkindergarten in Waldenhausen und für eine Gruppe der Kommunalen Kindertagesstätte in Bettingen, beide im Gebiet der Großen Kreisstadt Wertheim, wurden aufgehoben.

Land fördert Erforschung von Corona-Folgeerkrankungen

Das Land Baden-Württemberg wird die gemeinsame Erforschung von Corona-Folgeerkrankungen an den Medizinischen Fakultäten und den vier Universitätskliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm mit rund 2,3 Millionen Euro fördern. Anlass ist, dass viele Menschen unter den Langzeitfolgen von COVID-19 leiden. Basierend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen soll ein Beratungs- und Therapieangebot zur interdisziplinären Behandlung aller Patientinnen und Patienten mit anhaltenden Post-COVID-19-Beschwerden entwickelt werden.

Nach derzeitigem Stand gelten knapp 94 Prozent und damit mehr als drei Millionen Patientinnen und Patienten in Deutschland als von einer COVID-19-Erkrankung genesen. Doch in bislang etwa zehn bis 20 Prozent – womöglich aufgrund einer Dunkelziffer sogar noch deutlich mehr – der Fälle zeigen sich auch weit nach der Infektionsphase anhaltende Beschwerden. Hier spricht man von einem Post-COVID-19-Syndrom oder von Long-COVID.

Diese Langzeitfolgen scheinen nicht nur ein Problem von Patientinnen und Patienten in der Rekonvaleszenz nach schwerer Erkrankung zu sein. Sie betreffen auch ehemalige Erkrankte ohne klassische Risikofaktoren für komplizierte Verläufe. Ebenso treten sie nach mildem oder moderatem Verlauf und ohne stationäre Behandlung der akuten Erkrankung auf und können sogar ehemals, oft unwissentlich Infizierte ohne Symptomatik ereilen. Dabei ist eine Vielzahl an unterschiedlichsten Symptomen in variierenden Ausprägungen bekannt geworden – bislang an die 50 Symptome. Diese reichen von Erschöpfungssyndromen und neurokognitiven Einschränkungen bis hin zu bleibenden Schäden an Organen wie Herz und Lunge oder Nervenbahnen.

Die oft unspezifisch ausgeprägten Krankheitsbilder wie extrem starke Kopfschmerzen, Mattigkeit oder Atemnot sind individuell unterschiedlich, oft schwer zuzuordnen und halten dabei für längere Zeiträume an, aktuell mindestens sechs Monate. Sie treten auch bei früher völlig gesunden Erwachsenen auf, die vor ihrer COVID-19-Erkrankung voll im Beruf standen und jetzt längerfristig eingeschränkt oder gar arbeitsunfähig sind.

Wie das Wissenschaftsministerium weiter mitteilte, wurde in den vergangenen knapp eineinhalb Jahren viel gelernt in Sachen Prävention, Diagnose und Therapie. Jetzt gelte es dringend, auch die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Post-COVID-19-Syndrom zu verbessern. Derzeit sei noch sehr wenig bekannt: Was sind die typischen Leitsymptome? Wie stark sind die Leistungseinschränkungen? Wie ist der Verlauf? Kann man in der akuten Erkrankung Hinweise auf gegebenenfalls bevorstehende Langzeitfolgen erkennen? Ebenso gibt es derzeit keinerlei Therapieoptionen. Dafür brauche es eine umfassende wissenschaftliche Datenlage, die derzeit aber noch sehr limitiert ist. In die Erforschung werden zunächst Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren aus ganz Baden-Württemberg einbezogen, deren COVID-Infektion etwa sechs bis zwölf Monate zurückliegt. 

Die Zahlen in Bund und Land

Infektionen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg
Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land sinken aktuell. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt momentan in der Nähe des Bundes- und Landesschnitt.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Mittwoch, 23. Juni, drei neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet der Städte Lauda-Königshofen und Wertheim. Sie befinden sich in häuslicher Isolation. Es handelt sich in mindestens einem Fall um eine Kontaktperson zu bereits bekannten Fällen. Für ihre Kontakte wurde, sofern erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 5126.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 2021-06-23
Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 23.06., Quelle: Landratsamt in TBB)

Es sind acht weitere und damit 5006 Personen wieder genesen. Somit sind derzeit 30 Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen Ahorn: 0, Assamstadt: 0, Bad Mergentheim: 5, Boxberg: 0, Creglingen: 0, Freudenberg: 1, Großrinderfeld: 10, Grünsfeld: 1, Igersheim: 0, Königheim: 0, Külsheim: 0, Lauda-Königshofen: 3 (+1), Niederstetten: 0, Tauberbischofsheim: 2, Weikersheim: 0, Werbach: 0, Wertheim: 8 (+2) und Wittighausen: 0.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.