Von Samstag bis zum heutigen Ostermontag wurden vom Kreis insgesamt neun Neuinfektionen gemeldet. Das sind deutlich weniger als vor einer Woche. Daher sinkt die Inzidenz wieder. Die Sieben-Tage Inzidenz liegt nach der Pressemitteilung des Kreises heute bei 152,6. Allerdings: es ist zu befürchten, dass die Zahlen auf wenige bis keine Testungen über die Ostertage zurück gehen. Wir gehen daher davon aus, dass es auch bis Donnerstag noch sehr ruhig bleibt. Danach könnte es zum Wiederanstieg kommen. Positiv: ab morgen, 6. April, wird impfen in der Hausarztpraxis möglich. Jedoch noch mit nur einer sehr geringen Zahl von Impfungen.

Corona-Neuinfektionen Main-Tauber Kreis, Stand 2021-04-05
Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist kritisch. Zur Zeit befinden wir uns auf einem hohen Niveau der Sieben-Tage Inzidenz. Seit dem 19. Februar befindet sich der Kreis wieder in einem starken Aufwärtstrend. Am 19. März wurde die Inzidenz von 100 den dritten Tag in Folge überschritten und es gelten weitere Beschränkungen. Die Zahlen bewegen sich im Moment auf sehr hohem Niveau seitwärts in einem Korridor zwischen 150 und gut 200. Weiteres, auch sehr starkes, Wachstum ist allerdings nicht ausgeschlossen. Daher gelten ab 1. April Ausgangsbeschränkungen. Grund zur Besorgnis bieten insbesondere die mittlerweile vielen Fälle mit Corona-Mutationen. Der R-Wert für den Kreis steigt ebenfalls. Der Main-Tauber Kreis steht deutlich schlechter da, als andere Kreise in Baden-Württemberg. Die Zahlen in Bund und Land sind weiterhin sehr hoch und wachsen sehr stark (exponentiell). In Baden-Württemberg ist in der letzten Märzwoche mit zusätzlichen Beschränkungen durch das Land zu rechnen. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Hinweis: über die Osterfeiertage, und auch in der Woche danach, sind die Fallzahlen mit Vorsicht zu genießen und tendenziell eher etwas zu niedrig. Das liegt daran, dass zumeist weniger Personen einen Arzt aufsuchen, dadurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden (siehe hierzu RKI-Lagebericht). Wir rechnen erst ab 15. April wieder mit verlässlichen Daten.

Jetzt wichtig: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind! Helfen Sie mit, die Inzidenz im Kreis zu drücken!

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Zur Lage im Hinblick auf die Feiertage…

Aus dem RKI Corona-Lagebericht im Hinblick auf die Situation an den Osterfeiertagen (Quelle: RKI)

Wie auch das RKI in seinem Lagebericht (z.B. vom 5. April) angibt, ist die Datenlage durch die Osterfeiertage „sehr dünn“ (siehe Bild). Es ist unserer Meinung nach davon auszugehen, dass spätestens seit Karfreitag nur noch sehr wenige Testungen vorgenommen wurden und die aktuell in Bund, Land und Kreis fallenden Zahlen vor allem durch die Feiertage bedingt sind – und nicht das Infektionsgeschehen an sich. Vermutlich wird diese Lage auch noch einige Tage anhalten. Ohne Testergebnisse keine Kontaktnachverfolgung, keine Quarantänen – und auch keine neuen Tests. Das ganze Ausmaß wird sich somit nun erst mit Ende der arbeitsfreien Tage zeigen.

Wir rechnen für Dienstag und Mittwoch aktuell noch mit sehr niedrigen Fallzahlen, im Kreis eventuell auch gar keinen Fällen. Ab Donnerstag könnte es wieder mehr werden, vermutlich aber erst ab Freitag. Dann kommt auch schon wieder das Wochenende, sowie der darauf folgende Montag. Montage haben immer sehr niedrige Fallzahlen durch den Wochenend-Effekt. Wirklich verlässliche Werte werden wir daher erst ab dem 15. April sehen. Theoretisch ist es bei dieser Entwicklung, dass der Kreis beginnend mit Mittwoch für einige Tage die Grenze von 100 unterschreitet.

Im Kreis ist darüber hinaus erstaunlich, dass das Landesgesundheitsamt am Karsamstag schon mehr Fälle für Main-Tauber nannte, als der Kreis für heute meldet. Das ist ein wenig erstaunlich, denn die Daten das LGA stammen natürlich vom Kreis. Üblicherweise passiert so etwas für einen Tag, wenn der Redaktionsschluss von Kreis und Land sich überschneidet. Das kann hier aber nicht der Fall gewesen sein.

Kreis begrüßt Einbindung der Hausarztpraxen in Impfkampagne

Die Hausarztpraxen in Baden-Württemberg steigen ab Dienstag, 6. April, flächendeckend in die Impfkampagne ein. Für Ersten Landesbeamten Christoph Schauder ein Grund zur Freude: „Die schnelle und umfangreiche Einbindung der niedergelassenen Praxen war auch mir persönlich ein großes Anliegen. Wenn nun außer den Kreisimpfzentren und den Zentralen Impfzentren auch die Hausärztinnen und Hausärzte impfen, kann dies der Impfkampagne eine ganz neue Dynamik verleihen.

In einem gemeinsamen Pilotprojekt des Ministeriums für Soziales und Integration, der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBW) und der Kommunalen Landesverbände impfen niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg bereits seit dem 8. März Menschen gegen das Coronavirus. In nahezu allen Stadt- und Landkreisen gibt es Pilotpraxen, die ihre Patientinnen und Patienten im Alter von über 80 Jahren aus der ersten Priorisierungsstufe impfen. Dort, wo diese bereits geimpft sind, können auch Personen über 70 Jahren berücksichtigt werden. Seit kurzem finden in den Praxen bereits die Zweitimpfungen statt. Die Rückmeldungen der Ärztinnen und Ärzte zeigen laut dem Sozialministerium, dass das Pilotprojekt sehr erfolgreich und die Impfbereitschaft der Bevölkerung sehr hoch ist. Darüber hinaus stellt das Ministerium fest, dass die Hausarztpraxen im Land engagiert und motiviert sind, sie wollen demnach ihren Beitrag zur Impfkampagne leisten und sind gut vorbereitet.

Von Anrufen beim Hausarzt absehen

Wegen des Impfstoffmangels erhalten die Hausarztpraxen zunächst nur eine limitierte Anzahl an Dosen pro Woche (oft 18). Laut Ministerium wird damit die Grundlage dafür geschaffen, dass auch die für den Verlauf des zweiten Quartals in Aussicht gestellten, wachsenden Impfstoffmengen schnell und effizient verimpft werden können. Derzeit werden die Patientinnen und Patienten der Hausarztpraxen noch um Geduld gebeten. Zu Beginn sind die Praxen aufgefordert, schwerpunktmäßig immobile Patientinnen und Patienten im Rahmen von Hausbesuchen sowie Personen mit Vorerkrankungen zu impfen. Daher werden die teilnehmenden Praxen direkt auf impfberechtigte Patientinnen und Patienten zugehen, um Impftermine zu vereinbaren. Eine Kontaktaufnahme seitens der Patienten ist somit nicht notwendig.

Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt sollen dazu genutzt werden, die übrigen Hausarztpraxen beim Beginn der Corona-Impfungen zu unterstützen. Die besten Erfahrungen machten die Praxen etwa mit eigens eingerichteten Impfsprechstunden, in denen die Impfungen konzentriert und damit vergleichbar wie in den Impfzentren durchgeführt wurden. Die Corona-Impfstoffe sind in der Handhabung anspruchsvoller als andere in den Praxen verimpfte Impfstoffe. Insofern ist eine Bündelung der Impfungen auf bestimmte Wochentage sinnvoll.

Von der zweiten Aprilwoche an erhalten die Bundesländer für ihre Impfzentren eine festgelegte Menge an Impfstoff. Darüber hinausgehender Impfstoff ist für die Impfungen in den Arztpraxen vorgesehen, den diese über den pharmazeutischen Großhandel und die Apotheken beziehen. Die Hausärzte bestellen ihren Bedarf selbst über das System der Regelversorgung. Ob eine Hausarztpraxis Corona-Impfstoff bestellt, bleibt ihr selbst überlassen. Nach einem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz werden jeder teilnehmenden Arztpraxis aufgrund der noch sehr geringen Liefermengen pro Woche zunächst etwa 20 Impfdosen zur Verfügung stehen. Pro Woche müssen eine Million Impfdosen auf circa 50.000 Hausarztpraxen in Deutschland verteilt werden. In den ersten beiden Aprilwochen werden die Praxen Impfstoff von Biontech erhalten. Ab Mitte April wird der Impfstoff von AstraZeneca an die niedergelassenen Praxen geliefert.

In der Bundespressekonferenz vom vergangenen Donnerstag hieß es allerdings, dass die Praxen „zusätzlich“ AstraZeneca erhalten sollen. Also auch weiterhin Biontech. Wie das letztlich wirklich umgesetzt wird, muss sich wohl noch zeigen.

Hohe Impfzahlen trotz Neuregelung bei AstraZeneca

Im Kreisimpfzentrum (KIZ) des Main-Tauber-Kreises in Bad Mergentheim haben in der Woche von Montag, 29. März, bis Ostersonntag, 4. April, insgesamt 2539 Erst-Impfungen und 327 Zweit-Impfungen stattgefunden. Damit erhielten seit dem Impfstart im Main-Tauber-Kreis insgesamt 12.191 Personen ihre erste und 2938 Personen ihre zweite Impfung durch das KIZ. Insgesamt wurden bisher also 15.129 Impfdosen verabreicht. Die vollständige Immunisierung besteht nach der zweiten Impfung.

Trotz der neuen Regelungen für die Verimpfung von AstraZeneca konnte mit den 2539 Erst-Impfungen wiederum ein neuer Wochenrekord bei der Zahl der verabreichten Impfungen innerhalb von sieben Tagen erreicht werden. Wie berichtet, werden die AstraZeneca-Impfungen für Menschen ab 60 Jahren regulär fortgesetzt. Personen aus den Priorisierungsgruppen 1 und 2 („höchste und hohe Priorität“) nach der Bundes-Impfverordnung, die das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, können nur dann weiter mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden, wenn sie sich freiwillig dafür entscheiden. Diese Entscheidung muss in jedem Einzelfall gemeinsam mit dem impfenden Arzt getroffen werden, und zwar nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung.

Zwei Schulklassen in Bad Mergentheim unter Quarantäne

Wegen jeweils eines Infektionsfalles wurde eine Klasse der Kopernikus-Realschule Bad Mergentheim unter Quarantäne gestellt, außerdem eine Klasse der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim. In Quarantäne verfügt wurden darüber hinaus wegen eines Infektionsfalles Teile des evangelischen Kindergartens Wertheim-Bestenheid.

Aus der Quarantäne entlassen werden konnte ein Wohnbereich des Pflegeheims Schönblick in Igersheim, nachdem mehrere positive Schnelltests durch die PCR-Testung nicht bestätigt wurden. Ebenfalls aufgehoben wurde die Quarantäne für das Caritashaus St. Gertrud in Lauda. Hier verbleiben einzelne Bewohnende isoliert auf ihren Zimmern.

Die Zahlen in Bund und Land

Infektionen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg
Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land steigen seit Mitte Februar wieder. Das steht mit den neuen Coronavirus-Mutationen in Verbindung. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt aktuell sehr deutlich über dem Bundes- und Landesschnitt. Beachten Sie bitte, dass alle Zahlen durch die Osterfeiertage aktuell eher zu niedrig sind. Mit Anpassungen ist zu rechnen.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Osterwochenende insgesamt neun Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Davon entfielen sieben auf Karsamstag, 3. April, sowie jeweils einer auf Ostersonntag, 4. April, und auf Ostermontag, 5. April. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von sechs der 18 Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises. Es handelt sich in mindestens fünf Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen. Die neu Infizierten befinden sich in häuslicher Isolation. Für ihre Kontaktpersonen wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 4103.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 2021-04-05
Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 05.04., Quelle: Landratsamt in TBB)

Inzwischen sind 107 weitere und damit insgesamt 3618 Personen wieder genesen. Damit sind derzeit 405 Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 16 (+1), Assamstadt: 5, Bad Mergentheim: 71 (+2), Boxberg: 33, Creglingen: 15, Freudenberg: 8 (+1), Großrinderfeld: 4, Grünsfeld: 58, Igersheim: 10 (+1), Königheim: 7, Külsheim: 4, Lauda-Königshofen: 51, Niederstetten: 15, Tauberbischofsheim: 34, Weikersheim: 21, Werbach: 8, Wertheim: 34 (+2) und Wittighausen: 11 (+2).

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.