Am heutigen Dienstag meldet der Kreis 27 Neuinfektionen. Das sind abermals deutlich mehr als in der Vorwoche (9). Daher steigt die Inzidenz auch weiter. Die Daten sind allerdings nach wie vor von den Osterfeiertagen beeinflusst. Ab Donnerstag rechnen wir wieder mit wirklich verlässlichen Daten. Dann könnten die Zahlen, mit etwas Glück, sogar deutlich fallen. Denn in der letzten Woche gab es Donnerstags sehr viele Nachmeldungen von Ostern. Die Sieben-Tage Inzidenz liegt nach Meldung des LGA heute bei 169,2. Auch die Anzahl der Virus-Mutationen nimmt weiter stark zu, deren Inzidenz sinkt allerdings leicht. Ab kommenden Montag sind auch Menschen ab 60 in Baden-Württemberg impfberechtigt.

Corona-Neuinfektionen Main-Tauber Kreis, Stand 2021-04-13
Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist kritisch. Zur Zeit befinden wir uns auf einem hohen Niveau der Sieben-Tage Inzidenz. Seit dem 19. Februar befindet sich der Kreis wieder in einem starken Aufwärtstrend. Am 19. März wurde die Inzidenz von 100 den dritten Tag in Folge überschritten und es gelten weitere Beschränkungen. Die Zahlen bewegen sich im Moment auf sehr hohem Niveau seitwärts in einem breiten Korridor zwischen 100 und gut 200. Weiteres, auch sehr starkes, Wachstum ist allerdings nicht ausgeschlossen. Daher gelten seit 1. April Ausgangsbeschränkungen. Grund zur Besorgnis bieten insbesondere die mittlerweile vielen Fälle mit Corona-Mutationen. Der R-Wert für den Kreis steigt ebenfalls. Der Main-Tauber Kreis steht schlechter da, als andere Kreise in Baden-Württemberg. Die Zahlen in Bund und Land sind weiterhin sehr hoch und wachsen sehr stark (exponentiell). (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Hinweis: über die Osterfeiertage, und auch in der Woche danach, sind die Fallzahlen mit Vorsicht zu genießen und tendenziell eher etwas zu niedrig. Das liegt daran, dass zumeist weniger Personen einen Arzt aufsuchen, dadurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden (siehe hierzu RKI-Lagebericht). Wir rechnen erst ab 15. April wieder mit verlässlichen Daten.

Jetzt wichtig: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind! Helfen Sie mit, die Inzidenz im Kreis zu drücken!

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Zur Lage im Hinblick auf die Feiertage…

Aus dem RKI Corona-Lagebericht im Hinblick auf die Situation an den Osterfeiertagen (Quelle: RKI)

Wie auch das RKI in seinem Lagebericht (z.B. vom 5. April) angibt, ist die Datenlage durch die Osterfeiertage „sehr dünn“ (siehe Bild). Es ist unserer Meinung nach davon auszugehen, dass spätestens seit Karfreitag nur noch sehr wenige Testungen vorgenommen wurden und die aktuell in Bund, Land und Kreis fallenden Zahlen vor allem durch die Feiertage bedingt sind – und nicht das Infektionsgeschehen an sich. Vermutlich wird diese Lage auch noch bis Mitte dieser Woche anhalten. Ohne Testergebnisse keine Kontaktnachverfolgung, keine Quarantänen – und auch keine neuen Tests. Wir erwarten wirklich verlässliche Werte erst ab dem 15. April. Bis dahin müssen wir uns also noch etwas gedulden. Wir gehen jedoch von weiterem Wachstum im Kreis aus. Sicher ist das aber noch nicht.

Menschen über 70 Jahren sollten in dieser Woche Termin vereinbaren, Impfen Montag ab 60

Das Land Baden-Württemberg öffnet ab Montag, 19. April, die Vergabe von Impfterminen für alle Menschen über 60 Jahren (siehe hierzu auch eigener Bericht von heute). Bislang waren über 60-Jährige nur bei bestimmten Vorerkrankungen oder aufgrund des Berufs impfberechtigt. So kamen vor allem die bereits jetzt impfberechtigten über 70- und über 80-Jährigen, die ein besonders großes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, schneller an einen Impftermin.

Wie das Sozialministerium hierzu mitteilt, bleiben in einzelnen Impfzentren aktuell AstraZeneca-Termine frei. Das sei in der Sache unbegründet, da der Impfstoff hochwirksam und ungefährlich sei. Wer über 70 Jahre alt ist, soll dem Ministerium zufolge die Chance nutzen, jetzt einen Termin zu vereinbaren. Grund für die freien Termine seien die in der vergangenen Woche stark angewachsenen Impfstofflieferungen und die Änderung der Altersempfehlung für den Impfstoff AstraZeneca. Gleichzeitig stellt das Ministerium fest, dass landesweit pro Tag nur noch rund 20 bis 40 Menschen die Warteliste für die über 80-Jährigen in Anspruch nehmen. Von dieser Altersgruppe haben bereits deutlich über 70 Prozent eine Erstimpfung erhalten. Deshalb folge nun der nächste Schritt mit der Öffnung für alle Menschen über 60 Jahren.

Deshalb sollten jetzt insbesondere alle über 70-Jährigen in den kommenden Tagen Impftermine buchen. Durch die weitere Öffnung ab Montag ist nämlich wieder mit einem starken Andrang über die Website und bei der Hotline zu rechnen. Deshalb sollten Menschen über 70 Jahren in dieser Woche noch die Chance nutzen. Eine Terminvereinbarung bleibt aber natürlich auch für sie über den Montag hinaus weiter möglich“, erklärt der Leiter des Kreisimpfzentrums in Bad Mergentheim, Dietmar Freidhof.

Die Ständige Impfkommission hat vor Kurzem ihre Empfehlung für AstraZeneca geändert. Der Impfstoff wird nun in erster Linie für Menschen über 60 Jahren empfohlen. Durch eine große Lieferung von AstraZeneca Anfang April, mit welcher der Hersteller Lieferkürzungen im März ausgeglichen hat, können die Impfzentren derzeit viele Termine mit AstraZeneca anbieten.

32 weitere Fälle von Virus-Mutation nachgewiesen

Bei 32 weiteren der in den vergangenen Tagen gemeldeten Infektionsfälle im Main-Tauber-Kreis wurde durch nachträgliche Typisierung der Laborproben eine Mutation des Coronavirus nachgewiesen. Es handelt sich in 29 Fällen um die britische Variante (B.1.1.7) und in drei Fällen um die südafrikanische Variante (B.1.351). Nunmehr wurde bei insgesamt 487 Fällen im Kreis eine Virusmutation festgestellt.

Quarantäne für Seniorenzentrum St. Barbara in Grünsfeld aufgehoben

Die angeordnete Quarantäne für das Seniorenzentrum St. Barbara in Grünsfeld konnte aufgehoben werden. Damit sind wieder Aufnahmen, Verlegungen und Besuche möglich. Einzelne Bewohnerinnen bleiben noch in ihren Zimmern isoliert.

Die Zahlen in Bund und Land

Infektionen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg
Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land steigen seit Mitte Februar wieder. Das steht mit den neuen Coronavirus-Mutationen in Verbindung. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt aktuell auf Höhe des Bundes- und Landesschnitt. Beachten Sie bitte, dass alle Zahlen durch die Osterfeiertage aktuell eher zu niedrig sind. Mit Anpassungen ist zu rechnen. Daher betrachten wir den Trend auch aktuell nicht als „fallend“.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Dienstag, 13. April, 27 Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von elf Städten und Gemeinden des Landkreises und befinden sich in häuslicher Isolation. Es handelt sich in mindestens 14 Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen. Für die Kontaktpersonen der neu Infizierten wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 4338.

Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 13.04., Quelle: Landratsamt in TBB)


Inzwischen sind zwölf weitere und damit insgesamt 3811 Personen wieder genesen. Somit sind derzeit 446 Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 14, Assamstadt: 4, Bad Mergentheim: 73 (+4), Boxberg: 41 (+1), Creglingen: 13, Freudenberg: 9 (+6), Großrinderfeld: 4, Grünsfeld: 57 (+1), Igersheim: 7, Königheim: 7 (+1), Külsheim: 25, Lauda-Königshofen: 43 (+2), Niederstetten: 18 (+5), Tauberbischofsheim: 53 (+2), Weikersheim: 21 (+1), Werbach: 7, Wertheim: 35 (+3) und Wittighausen: 15 (+1).

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.