An heutigen Freitag meldet der Kreis 12 Neuinfektionen. Dies ist abermals deutlich weniger als vor einer Woche (39). Daher sinkt die Inzidenz heute erneut kräftig und nähert sich der Schwelle von 100. Die Sieben-Tage Inzidenz liegt nach Meldung des LGA heute bei 105,7. Das könnte nun auch ein echter Abwärtstrend sein. Allerdings gilt es abzuwarten, wie sich die gestern gemeldeten Fälle in Kitas und Schulen auswirken. Das wissen wir vermutlich erst am Sonntag. Dann werden wir ggf. auch unsere Lageeinschätzung anpassen. Man darf aber schon einmal vorsichtig optimistisch sein. Ab morgen gilt die „Bundes-Notbremse“ und bringt auch einige Änderungen an der Tauber mit sich. Details dazu weiter unten.

Corona-Neuinfektionen Main-Tauber Kreis, Stand 2021-04-23
Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist kritisch. Zur Zeit befinden wir uns auf einem hohen Niveau der Sieben-Tage Inzidenz. Die Zahlen bewegen sich im Moment auf sehr hohem Niveau seitwärts in einem breiten Korridor zwischen 100 und gut 200. Weiteres, auch sehr starkes, Wachstum ist allerdings nicht ausgeschlossen. Daher gelten seit 1. April Ausgangsbeschränkungen. Grund zur Besorgnis bieten insbesondere die mittlerweile vielen Fälle mit Corona-Mutationen, zunehmend auch mit der besonders Besorgnis erregenden Variante B.1.351 (erstmals in Südafrika entdeckt). Der R-Wert für den Kreis steigt ebenfalls. Der Main-Tauber Kreis steht schlechter da, als andere Kreise in Baden-Württemberg. Die Zahlen in Bund und Land sind weiterhin sehr hoch und wachsen. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Jetzt wichtig: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind! Helfen Sie mit, die Inzidenz im Kreis zu drücken!

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Änderungen durch die „Corona-Notbremse“ des Bundes…

Im Main-Tauber-Kreis treten am Samstag, 24. April, die Regelungen der neuen Bundesnotbremse in Kraft. Dazu hat das Gesundheitsamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis hat am Freitagnachmittag in einer Öffentlichen Bekanntmachung im Internet notverkündet, dass der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis über dem Wert von 100 liegt. Diese gelten im gesamten Landkreis so lange, bis das Gesundheitsamt feststellt, dass der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz fünf Tage in Folge unter 100 liegt und daher wieder Lockerungen möglich sind. Die Bekanntmachung vom Freitag kann unter www.main-tauber-kreis.de/oeffentliche-bekanntmachungen abgerufen werden.

Bei den Kontaktbeschränkungen bleibt es auch im Rahmen der neuen Bundesnotbremse dabei, dass bei privaten Treffen drinnen und draußen ein Hausstand mit einer weiteren Person zusammenkommen darf. Treffen mit mehr Menschen sind nicht erlaubt. Bei den Ausgangsbeschränkungen sieht die Bundesnotbremse vor, dass im Zeitraum zwischen 22 und 5 Uhr das Haus nur verlassen darf, wer einen guten Grund hat – also beispielsweise um zur Arbeit zu gehen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen oder den Hund auszuführen. Bis 24 Uhr wird es darüber hinaus möglich sein, alleine – ohne Begleitung – draußen zu joggen oder spazieren zu gehen.

Bei einem Wert der Sieben-Tage-Inzidenz über 165 sind künftig der Präsenz- oder Wechselunterricht in Schulen und die Regelbetreuung in Kitas untersagt. Ausnahmen sind für Abschlussklassen und Förderschulen möglich. Beim Land gibt es bereits weitergehende Informationen zum Vorgehen an den Schulen in Baden-Württemberg.

Die Bundesnotbremse sieht bei einer Inzidenz von über 100 vor, dass der Lebensmittelhandel einschließlich der Direktvermarktung, Getränkemärkte, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörakustiker, Tankstellen, Stellen des Zeitungsverkaufs, Buchhandlungen, Blumenfachgeschäfte, Tierbedarfsmärkte, Futtermittelmärkte, Gartenmärkte und der Großhandel geöffnet bleiben. Voraussetzungen sind die Beachtung von Hygienekonzepten und der Maskenpflicht.

Bei einer Inzidenz unter 150 – wie aktuell im Main-Tauber-Kreis der Fall – wird es zudem bei allen weiteren Geschäften möglich sein, mit vorheriger Terminvereinbarung („Click and Meet“) und mit einem aktuellen negativen Testergebnis einzukaufen. Bei den Dienstleistungen bleibt alles offen, was nicht ausdrücklich untersagt wird, also beispielsweise Fahrrad- und Autowerkstätten, Banken und Sparkassen, Poststellen und ähnliches.

Körpernahe Dienstleistungen sollen bei einer Inzidenz über 100 nur zu medizinischen, therapeutischen, pflegerischen oder seelsorgerischen Zwecken in Anspruch genommen werden. Ausnahmen sind der Friseurbesuch und Fußpflege, sofern die Kundinnen und Kunden einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorlegen können. Darüber hinaus muss Maske getragen werden. Andere körpernahe Dienstleistungen sind dagegen nicht mehr möglich.

Die Gastronomie – mit Ausnahme von Abhol- und Lieferdiensten – und Hotellerie sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen müssen bei einer Inzidenz über 100 schließen. Davon ausgenommen sind Außenbereiche von zoologischen und botanischen Gärten. Sie können mit einem aktuellen negativen Test besucht werden. Berufssportlerinnen und -sportler sowie Leistungssportlerinnen und -sportler der Bundes- und Landeskader können weiterhin trainieren und auch Wettkämpfe austragen. Dabei sind Zuschauer nicht erlaubt und müssen Schutz- und Hygienekonzepte beachtet werden. Für alle anderen gilt, dass Sport grundsätzlich erlaubt ist, aber nur alleine, zu zweit oder mit Mitgliedern des eigenen Hausstandes.

Die Verpflichtung, Homeoffice anzubieten, wenn dies betrieblich möglich ist, war bereits bisher Bestandteil der Corona-Arbeitsschutzverordnung. Im Rahmen der Bundesnotbremse wird die Homeoffice-Pflicht verstärkt. Beschäftigte haben jetzt auch die Pflicht, Homeoffice-Angebote wahrzunehmen, wenn es privat möglich ist.

Die Bundesnotbremse wurde durch eine Änderung des Infektionsschutzes umgesetzt. Ziel waren einheitliche Regeln in ganz Deutschland. Die Corona-Verordnung des Landes sieht bisher in einigen Bereichen strengere Regelungen vor, beispielsweise eine Ausgangsbeschränkung bereits ab 21 Uhr. Bis zur Anpassung der Landesverordnung gelten diese strengeren Regeln noch weiter. Das Land hat allerdings angekündigt, die Corona-Verordnung umgehend und vollständig an die Bundesnotbremse anzupassen. Bis Freitagabend um 19 Uhr war dies noch nicht der Fall.

Für Bundesnotbremse gelten die Werte des RKI

Bisher wurden die Sieben-Tage-Inzidenzen des Landesgesundheitsamtes für die Maßnahmen der Corona-Verordnung verwendet. Für die „Bundes-Notbremse“ gelten nun allerdings die Zahlen des RKI. Diese Werte sind eigentlich immer gleich, allerdings erscheinen Sie beim RKI erst am Folgetag im Dashboard. Das LGA meldet die Zahlen bereits am Abend zuvor gegen 19 Uhr. Beide Werte unterscheiden sich eigentlich nur bei Meldefehlern, die gelegentlich vorkommen. Wir werden weiterhin die Werte des LGA anzeigen und somit möglichst frühzeitig informieren. Auf unserer Übersichtsseite werden wir künftig auch die RKI Werte nennen. Dort finden Sie beide Werte der jeweils letzten fünf Tage.

20 weitere Fälle von Virus-Mutationen nachgewiesen

Bei 20 weiteren der in den vergangenen Tagen gemeldeten Infektionsfälle im Main-Tauber-Kreis wurde durch nachträgliche Typisierung der Laborproben eine Mutation des Coronavirus nachgewiesen. Es handelt sich in allen Fällen um die britische Variante (B.1.1.7). Nunmehr wurde bei insgesamt 706 Fällen im Kreis eine Virusmutation festgestellt.

Die Zahlen in Bund und Land

Infektionen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg
Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land steigen seit Mitte Februar wieder. Das steht mit den neuen Coronavirus-Mutationen in Verbindung. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt aktuell unter dem Bundes- und Landesschnitt.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Freitag, 23. April, zwölf Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet der Städte Bad Mergentheim, Boxberg, Lauda-Königshofen, Tauberbischofsheim und Wertheim. Sie befinden sich in häuslicher Isolation. Es handelt sich in mindestens acht Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen. Für die Kontaktpersonen der neu Infizierten wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 4607.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 2021-04-23
Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 23.04., Quelle: Landratsamt in TBB)

Inzwischen sind 36 weitere und damit insgesamt 4122 Personen wieder genesen. Somit sind derzeit 402 Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 2, Assamstadt: 1, Bad Mergentheim: 98 (+5), Boxberg: 23 (+1), Creglingen: 9, Freudenberg: 8, Großrinderfeld: 9, Grünsfeld: 11, Igersheim: 7, Königheim: 7, Külsheim: 39, Lauda-Königshofen: 30 (+1), Niederstetten: 15, Tauberbischofsheim: 50 (+2), Weikersheim: 10, Werbach: 3, Wertheim: 76 (+3) und Wittighausen: 4.

Wie sieht es auf den deutschen Intensivstationen aus – der DIVI Tagesupdate

Das DIVI Intensivregister überwacht die Auslastung der Intensivstationen. Als neuen Service bietet DIVI nun einen „Tagesupdate“ an, in dem von verschiedenen Verantwortlichen über die aktuelle Situation informiert, aber auch Forderungen und Kommentare der DIVI genannt werden.

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Wir hoffen, dass der DIVI Tagesupdate für unsere Leser nützlich ist und werden uns bemühen, ihn täglich mit einzubinden. Auch wir müssen hier aber noch Erfahrungen sammeln.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.