Am heutigen Donnerstag meldet der Kreis 61 Neuinfektionen, deutlich weniger als vor einer Woche (73). Daher sinkt die Inzidenz aktuell wieder. Die Sieben-Tage Inzidenz liegt nach der Pressemitteilung des Kreises heute bei 166,2. Allerdings weist der Kreis darauf hin, dass ein erneuter Anstieg wahrscheinlich ist.

Corona-Neuinfektionen Main-Tauber Kreis, Stand 2021-03-31
Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist kritisch. Zur Zeit befinden wir uns auf einem hohen Niveau der Sieben-Tage Inzidenz. Seit dem 19. Februar befindet sich der Kreis wieder in einem starken Aufwärtstrend. Am 19. März wurde die Inzidenz von 100 den dritten Tag in Folge überschritten und es gelten weitere Beschränkungen. Die Zahlen bewegen sich im Moment auf sehr hohem Nivau in einem Korridor. Weiteres, auch sehr starkes, Wachstum ist nicht ausgeschlossen. werden voraussichtlich auch weiter deutlich steigen. Daher gelten ab 1. April Ausgangsbeschränkungen. Grund zur Besorgnis bieten insbesondere die mittlerweile vielen Fälle mit Corona-Mutationen. Der R-Wert für den Kreis steigt ebenfalls. Der Main-Tauber Kreis steht deutlich schlechter da, als andere Kreise in Baden-Württemberg. Die Zahlen in Bund und Land sind weiterhin sehr hoch und wachsen sehr stark (exponentiell). In Baden-Württemberg ist in der letzten Märzwoche mit zusätzlichen Beschränkungen durch das Land zu rechnen. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Jetzt wichtig: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind! Helfen Sie mit, die Inzidenz im Kreis zu drücken!

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Viele Testungen stehen noch aus

In ungefähr der Hälfte der Fälle sind die Infektionsketten bekannt. Die Fälle sind außerdem weit über den Kreis verteilt. Daher liegt nach wie vor diffuses Infektionsgeschehen vor. Für die nächsten Tage hat das Gesundheitsamt wieder eine sehr große Zahl von PCR-Testungen angesetzt, so dass wieder mit einem Anstieg der Infektionszahlen zu rechnen ist.

Altenpflegeheim Johann Bernhard Mayer in Lauda unter Quarantäne

Aufgrund eines Infektionsfalls beim Personal wurde das Altenpflegeheim Johann Bernhard Mayer in Lauda unter Quarantäne gestellt. Diese umfasst ein Besuchsverbot sowie einen Aufnahme- und Verlegungsstopp. Es erfolgt eine flächendeckende Testung von Bewohnerinnen, Bewohnern und Mitarbeitenden.

Wohnbereich des Seniorenzentrums Schönblick in Igersheim in Quarantäne

Ebenso in Quarantäne verfügt wurde ein Wohnbereich des Seniorenzentrums Schönblick in Igersheim. Hier liegen positive Schnelltest-Ergebnisse bei Bewohnerinnen und Bewohnern vor, denen zur Absicherung nun PCR-Testungen folgen werden.

Sieben weitere Fälle von Virus-Mutation nachgewiesen

Bei sieben weiteren der in den vergangenen Tagen gemeldeten Infektionsfälle im Main-Tauber-Kreis wurde durch nachträgliche Typisierung der Laborproben eine Mutation des Coronavirus nachgewiesen. Es handelt sich in allen Fällen um die britische Variante (B.1.1.7). Damit wurde nunmehr bei insgesamt 240 Fällen im Landkreis eine Virusmutation festgestellt.

Verantwortungsvolle Vorgehensweise beim Impfen

Nachdem die Ständige Impfkommission am Dienstag die Impfung mit AstraZeneca aufgrund neuer Fälle von Hirnvenenthrombosen neu bewertet hat, hat die Gesundheitsministerkonferenz der Länder am Abend über das weitere Vorgehen entschieden. „Diese Entwicklung zeigt, dass neue Erkenntnisse zu den vorhandenen Impfstoffen gewissenhaft und schnell geprüft und dann die notwendigen Entscheidungen getroffen werden. Beim Impfen wird also sehr verantwortungsvoll gehandelt“, erklärt Erster Landesbeamter Christoph Schauder.

Demnach wird der Impfstoff von AstraZeneca seit Mittwoch, 31. März, zum einen bei Personen eingesetzt, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. Den Ländern steht es frei, bereits jetzt auch alle 60- bis 69-Jährigen, unabhängig von weiteren Risikofaktoren, für diesen Impfstoff mit in ihre Impfkampagne einzubeziehen. Dies soll die Möglichkeit geben, diese besonders gefährdete und zahlenmäßig große Altersgruppe angesichts der wachsenden dritten Welle nun schneller zu impfen. Wie das Land Baden-Württemberg hinsichtlich der 60- bis 69-Jährigen ohne weitere Risikofaktoren entscheiden wird, ist dem Landratsamt derzeit noch nicht bekannt.

Auch Personen aus den Priorisierungsgruppen 1 und 2 („höchste und hohe Priorität“) nach der Bundes-Impfverordnung, die das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, können weiter mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden. Dies setzt jedoch voraus, dass die betreffenden Personen sich freiwillig dafür entscheiden. Diese Entscheidung muss in jedem Einzelfall gemeinsam mit dem impfenden Arzt getroffen werden, und zwar nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung.

Wie das Sozialministerium hierzu mitteilt, ist in Baden-Württemberg der größte Teil der derzeit Impfberechtigten über 60 Jahre alt. Sie sind somit nicht von der Einschränkung betroffen, für sie geht die Impfung unverändert weiter. Jüngere Impfberechtigte können weiterhin geimpft werden, wenn sie sich gemeinsam mit der impfenden Ärztin oder dem impfenden Arzt nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung dafür entschieden haben.

Eine Umbuchung auf einen Impfstoff eines anderen Herstellers ist im Kreisimpfzentrum Main-Tauber-Kreis in Bad Mergentheim nicht möglich. Somit können sich dort impfberechtigte Personen unter 60 Jahren, die einen AstraZeneca-Termin haben, gemeinsam mit dem impfenden Arzt dafür entscheiden, die Impfung vornehmen zu lassen. „Diese Herangehensweise ist auch besonders bürgerfreundlich, da es nicht vermittelbar wäre, einer Person diese Impfung zu verweigern, die sich nach sorgfältiger Abwägung ausdrücklich dafür entscheidet“, sagt Erster Landesbeamter Schauder.

Wenn die Entscheidung gegen die AstraZeneca-Impfung ausfällt, ist es möglich, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Diese übermittelt das Kreisimpfzentrum an das Callcenter des Landes, welches für die Vereinbarung eines möglichen neuen Termins mit einem anderen Impfstoff verantwortlich ist. Wer einen vereinbarten Impftermin und das damit verbundene ärztliche Gespräch nicht wahrnehmen möchte, wird dringend gebeten, seinen oder ihren Impftermin zu stornieren und damit für andere Impfwillige freizumachen. Die Stornierung erfolgt über die Hotline 116117 oder die Website www.impfterminservice.de.

Ausgangsbeschränkung: Aufgrund aktueller Entwicklung keine andere Wahl

Das Landratsamt weist nochmals auf die nächtliche Ausgangsbeschränkung hin, die im gesamten Gebiet des Main-Tauber-Kreises ab Gründonnerstag, 1. April, jeweils ab 21 Uhr bis um 5 Uhr des Folgetages gilt. In dieser Zeit ist der Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung nur aus triftigem Grund gestattet. Wie Erster Landesbeamter Schauder feststellt, sind hierzu viele Reaktionen bei der Kreisverwaltung eingegangen. „Natürlich ist das Virus nachts nicht gefährlicher als am Tag“, fasst er daraufhin zusammen. Jedoch sei es in der aktuellen Pandemielage dringend erforderlich, die sozialen Kontakte außerhalb des eigenen Haushalts auf ein absolutes Minimum zu reduzieren und die geltenden Kontaktbeschränkungen einzuhalten. „Hierzu leisten die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen einen wirksamen Beitrag, zumal viele Infektionen sich auf private Zusammenkünfte verschiedener Haushalte zurückführen lassen. Diese finden häufig am Abend und in der Nacht statt. Um es klar und unmissverständlich zu sagen: Jeder und jede einzelne hat es nun selbst in der Hand, einen wirksamen Beitrag dazu zu leisten, dass die Infektionszahlen nicht weiter durch die Decke gehen. Ein Fehlverhalten einzelner wird sehr schnell zu weiteren Einschränkungen für alle führen“, erklärt Christoph Schauder.

Die Ausgangsbeschränkung gilt solange, bis die Sieben-Tage-Inzidenz fünf Tage in Folge unter dem Wert von 100 liegt und damit die „Notbremse“ außer Kraft tritt oder das Gesundheitsamt zuvor feststellt, dass bei Berücksichtigung aller bisher getroffenen anderen Schutzmaßnahmen eine erhebliche Gefährdung der wirksamen Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus nicht mehr besteht.

Die Zahlen in Bund und Land

Infektionen mit Corona-Mutationen in Baden-Württemberg
Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Fallzahlen in Bund und Land steigen seit Mitte Februar wieder. Das steht mit den neuen Coronavirus-Mutationen in Verbindung. Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt aktuell sehr deutlich über dem Bundes- und Landesschnitt. Auch in Bund und Land gibt es sehr starkes Wachstum.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

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Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis


Im Main-Tauber-Kreis wurden am Mittwoch, 31. März, insgesamt 61 Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von 13 Städten und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises. Es handelt sich in mindestens 33 Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen. 60 Personen befinden sich in häuslicher Isolation, eine Person wird stationär behandelt. Für die Kontaktpersonen der neu Infizierten wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 3997.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 2021-03-31
Kreiskarte: aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 31.03., Quelle: Landratsamt in TBB)

Die Zahl der bereits Genesenen bleibt bei 3479 Personen. Damit sind derzeit 439 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen, so viele wie noch nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 7 (+1), Assamstadt: 5, Bad Mergentheim: 67 (+8), Boxberg: 41 (+5), Creglingen: 16 (+4), Freudenberg: 11 (+2), Großrinderfeld: 6, Grünsfeld: 68 (+14), Igersheim: 12 (+2), Königheim: 8 (+1), Külsheim: 8, Lauda-Königshofen: 65 (+12), Niederstetten: 16, Tauberbischofsheim: 39 (+3), Weikersheim: 23 (+3), Werbach: 5 (+1), Wertheim: 39 (+5) und Wittighausen: 3.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.