An diesem Wochenende gab es insgesamt 50 Corona-Neuinfektionen, davon 40 am Samstag und 10 heute. Damit wurde die gestern gemeldete Zahl von 28 nochmals nach oben korrigiert. Die Sieben-Tage Inzidenz im Kreis liegt heute bei 181,1. Sie wird morgen leicht fallen, da es am vergangenen Wochenende insgesamt 55 Neuinfizierte gab – und damit diese Woche fünf weniger.

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Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist aktuell angespannt. Es besteht die Gefahr von weiterem, auch starkem, Wachstum. Der Anstieg hält bereits seit dem 4. November an (Analyse dazu). Der Main-Tauber Kreis steht allerdings aktuell immer noch besser da, als viele andere Kreise. In Bund und Land herrscht exponentielles Wachstum. Daher gilt bis zunächst 10. Januar bundesweit ein „harter Lockdown“. (In blau: Änderungen der Einschätzung gegenüber gestern)

Die heutigen Fälle sind wahrscheinlich auf den großen Ausbruch von Mittwoch zurück zu führen. Eventuell gibt es morgen noch einige Testergebnisse. Im Laufe der Weihnachtswoche werden wir dann die Ergebnisse der Fälle von diesem Wochenende sehen. Mehr denn je gilt: Vorsichtig und achtsam miteinander umgehen, Corona-Schutzmaßnahmen beachten! Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht absolut notwendig sind!

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Überblick über die Situation

Die Infektionen verteilen sich auf elf Kommunen, sind also immer noch weit gestreut. Es ist von diffusem Infektionsgeschehen auszugehen. Nur bei gut der Hälfte (28) der Neuinfizierten ist der Ursprung der Infektion klar. Damit scheint die Nachverfolgung wieder schwieriger zu werden. Für morgen errechnen wir anhand der Daten des Kreises eine Sieben-Tage Inzidenz im Main-Tauber Kreis von gut 176. Stand heute Mittag befinden sich drei COVID-19 Patienten im Kreis auf der Intensiv-Station (gestern: 3, Grafik). Drei Patienten werden dort auch künstlich beatmet (gestern: 3). Wie bereits gestern meldet jedoch eine der drei Klinken des Kreises keine Daten. Die Inzidenz für Deutschland liegt bei über 102 (gestern: 190), die für Baden-Württemberg bei 207,7 (gestern 204,0).

Damit liegt sowohl beim Bund als auch beim Land weiter exponentielles Wachstum der Fallzahlen vor. Es ist zu erwarten, dass das auch bis nach Weihnachten anhält und dann hoffentlich abflacht. Das liegt daran, dass die Infektionen im Regelfall bereits 10 bis 14 Tage zurück liegen und erst jetzt sichtbar werden (die Zahlen sind quasi immer ein Blick in die Vergangenheit). Bis zum Jahresende ist daher auch tendenziell noch mit hohen Tageswerten zu rechnen. Die Belastung der Intensivstationen wird vermutlich um die Weihnachtszeit und kurz danach besonders hoch sein, ebenso die Anzahl der Todesfälle.

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Die Entwicklung der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland, Baden-Württemberg und dem Main-Tauber Kreis im Vergleich. Gezeigt ist jeweils die Sieben-Tage Inzidenz. Die Grafik ist nach Meldestand berechnet. Daher weichen die Inzidenzen etwas vom offiziellen Wert des RKI ab. Details dazu finden Sie hier. Wichtig: die Daten werden immer erst nach Mitternacht zur Verfügung gestellt. Der aktuelle Tag fehlt also. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

„Start-up BW Pro-Tect“ wird verlängert und aufgestockt

Das Landeskabinett hat beschlossen, weitere Hilfsprogramme zur Unterstützung von Unternehmen, Einzelhandel, Start-ups und Soloselbstständigen in der Corona-Krise zu verlängern und auszuweiten. Damit können einige Landeshilfen – analog zu den Bundeshilfen – auch über 2020 hinaus bis Juni 2021 beantragt werden.

Das Hilfsprogramm „Start-up BW Pro-Tect“ für krisengeschüttelte Start-ups wird bis 30. Juni 2021 verlängert und um fünf Millionen Euro aufgestockt. Damit stehen für das Programm insgesamt 30 Millionen Euro an Landesmitteln bereit. Start-ups werden durch die Corona-Pandemie noch stärker als andere Unternehmen in eine schwierige Lage gebracht, denn sie sind besonders häufig auf Fremdkapital angewiesen. Die Investoren sind in der Krise jedoch zurückhaltender geworden, Finanzierungsrunden bleiben aus. Der Schritt vom Prototyp zum Markteintritt bedeutet für viele gute Geschäftsideen oftmals schon unter normalen Umständen das Ende. Bedingt durch die Pandemie verschärft sich die Situation. Das Programm setzt hier an, um Liquiditätsengpässe bis zur nächsten Finanzierungsrunde zu überbrücken. Es ist das Ziel der Landesregierung, innovative Gründungsvorhaben mit Wachstumspotenzial in der Corona-Krise zu erhalten. Seit dem operativen Start von „Start-up BW Pro-Tect“ Ende Juni 2020 konnten rund 75 Start-ups eine Unterstützung in Höhe von rund zwölf Millionen Euro aus Landesmitteln und rund drei Millionen Euro von privaten Co-Investoren erhalten. Weitere 25 Start-ups befinden sich im Auswahlprozess.

Auch die Krisenberatung Corona wird verlängert

Auch die Krisenberatung Corona wird bis 30. Juni 2021 verlängert und um weitere 1,8 Millionen Euro aufgestockt. Kleine und mittlere Unternehmen, Soloselbständige und Angehörige der Freien Berufe benötigen weiterhin Unterstützung bei der Bewältigung der Krise. Dies wird laut Wirtschaftsministerium anhand der hohen Resonanz auf das Programm deutlich. Die Betroffenen leiden durch massive Einbrüche bei den Umsätzen, wegfallende Aufträge oder die nicht rechtzeitige Lieferung von Vorprodukten. Das Ergebnis sind Liquiditätsprobleme bis hin zu drohenden Insolvenzen. Daher wird den Betrieben und Selbstständigen über den Dezember hinaus Hilfestellung dabei gegeben, ihre unternehmerische Lage zu bewerten, die nächsten Schritte zu planen und Möglichkeiten der Liquiditätssicherung auszuloten. Neben personenbezogenen Dienstleistern und Soloselbständigen, die das Programm überwiegend in Anspruch nehmen, ist auch eine verstärkte Nachfrage aus dem produzierenden Gewerbe und den unternehmensnahen Dienstleistungen zu verzeichnen. Häufig sind es kleine Betriebe und Selbstständige, die sich an die Beratungsdienste wenden.

Die Krisenberatung Corona wird von den Beratungsdiensten RKW Baden-Württemberg, Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und Mittelstand (BWHM) und DEHOGA Beratung und Unternehmensberatung Handel (UBH) durchgeführt. Pro Betrieb können bis zu vier kostenlose Beratungstage in Anspruch genommen werden. Bisher standen bis zum Jahresende Mittel in Höhe von 4,49 Millionen Euro zur Verfügung. Von dem beauftragten Gesamtkontingent von 4600 Tagewerken wurden bis Mitte November bereits mehr als 3300 Tagewerke in Anspruch genommen.

„Liquiditätskredit Plus“ wird verlängert

Das Kabinett hat zudem der Verlängerung des „Liquiditätskredit Plus“ bis zum 30. Juni 2021 zugestimmt. Wirtschaftsministerium und L-Bank bieten somit über die Jahreswende hinaus ihren Liquiditätskredit mit zusätzlichem Tilgungszuschuss an. Damit wird an sich gesunden Unternehmen mit einem Kapitalzuschuss unter die Arme gegriffen und gezielt das Eigenkapital gestärkt. Die Unternehmen sollen ihre Organisations- und Personalstruktur während des Corona-bedingten Umsatzrückgangs aufrechterhalten und nach der Krise rasch wieder wie gewohnt agieren können. Beim „Liquiditätskredit Plus“ ergänzt die L-Bank den bestehenden Liquiditätskredit von bis zu fünf Millionen Euro um einen Tilgungszuschuss mit Eigenkapitalcharakter von zehn Prozent. Der maximale Tilgungszuschuss liegt bei 300.000 Euro. Um den Liquiditätskredit Plus beantragen zu können, müssen Unternehmen unter anderem über ein grundsätzlich tragfähiges Geschäftsmodell verfügen und einen prognostizierten, krisenbedingten Umsatzrückgang von 15 Prozent im Jahr 2020 bzw. 2021 aufweisen. 

Über die Unterstützung für Bürgerinnen und Bürger wird unter www.main-tauber-kreis.de/corona-unterstuetzung umfassend informiert.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

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Corona-Neuinfektionen der letzten 14 Tage im Main Tauber Kreis nach Alter der Infizierten. Achtung: die heutigen Neuinfektionen finden sich aufgrund der Meldewege zum RKI erst Morgen in der Grafik. Die Altersstrukturierung ist vom RKI vorgegeben, genauere Daten haben wir leider nicht. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Wochenende insgesamt 50 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt, davon 40 am Samstag, 19. Dezember, und 10 am Sonntag, 20. Dezember. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von elf Städten und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises. Es handelt sich in mindestens 28 Fällen um Kontaktpersonen zu bekannten Fällen. 47 neu Infizierte befinden sich in häuslicher Isolation, drei Personen befinden sich in stationärer Behandlung. Für ihre Kontaktpersonen wird, sofern noch erforderlich, Quarantäne angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 1951.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 28.10.Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis
Kreiskarte: Aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 17. Dezember, Quelle: Landratsamt in TBB)

Mittlerweile sind 14 weitere und damit insgesamt 1615 Personen wieder genesen. Derzeit sind 316 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 15, Assamstadt: 29 (+6), Bad Mergentheim: 53 (+4), Boxberg: 40 (+6), Creglingen: 4 (+1), Freudenberg: 5, Großrinderfeld: 3 (+1), Grünsfeld: 5 (+1), Igersheim: 4, Königheim: 5 (+1), Külsheim: 14 (+5), Lauda-Königshofen: 28 (+10), Niederstetten: 3, Tauberbischofsheim: 24, Weikersheim: 7 (+1), Werbach: 7, Wertheim: 68 (+14) und Wittighausen: 2.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.