Der Main-Tauber Kreis meldet heute 50 neue Corona-Infektionen in 14 Kommunen. Die Neuinfektionen sind fast im gesamten Kreis aufgetreten. Die Sieben-Tage Inzidenz liegt heute laut Landratsamt bei 56,1 und damit „deutlich über dem kritischen Wert von 50“. Wir prognostizieren für Morgen einen Wert von gut 80. Auch das RKI wird Morgen vermutlich eine Inzidenz von ca. 77 ausweisen. Damit ist der Main-Tauber Kreis ab morgen ein innerdeutsches Risikogebiet. Seit heute unterstützen fünf Soldaten das Gesundheitsamt bei der Kontaktpersonen-Entwicklung.

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Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist Sieben-Tage Inzidenz. Beachten Sie, dass man aufgrund von Meldeverzögerungen aus der Grafik nicht unmittelbar auf die vom RKI täglich offiziell berechnete Sieben-Tage Inzidenz schließen kann. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Gleich 50 Neuinfektionen, und die breit über den Kreis gestreut. Das ist leider keine gute Nachricht. Dazu passt auch, dass es noch nie im Main-Tauber Kreis so viele Neuinfektionen gab. Der bisher höchste Tageswert wurde am 4. April mit 35 erreicht. Man muss daher leider davon ausgehen, dass des Gesundheitsamt nun Probleme hat, die Infektionsketten noch nachzuvollziehen. Dazu passt auch die personelle Verstärkung, unter anderem durch Bundeswehr-Soldaten. Der Kreis ist mit dieser „diffusen“ Ausbreitung der Fälle nicht allein. Das Problem grassiert in ganz Deutschland. Ein Jeder selbst kann übrigens durch Einsatz der Corona-Warn-App zur Lösung dieses Problems beitragen.

Auch im angrenzenden Neckar-Odenwald Kreis wurden laut Landesgesundheitsamt 20 Neuinfektionen gemeldet, für dort erwarten wir morgen eine Sieben-Tage Inzidenz von knapp 60.

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Die Corona-Warn-App funktioniert umso besser, je mehr Menschen mitmachen. Dabei nimmt man keine Nachteile in Kauf. (Grafik: Bundesregierung)

Außerdem haben heute, wie gestern schon vermutet, sowohl Baden Württemberg mit 53,4 (Stand 16 Uhr) als auch die Gesamt-Deutschland mit 51,3 (Stand: 0 Uhr) die kritische Inzidenz von 50 überschritten.

Sieben-Tage-Inzidenz deutlich über 50 – Differenzen zum LGA-Wert geklärt 

Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Main-Tauber-Kreis liegt am Mittwoch, 21. Oktober, bei 56,1. Der kritische Wert von 50 ist damit deutlich überschritten. Nach einer Klärung mit dem Landesgesundheitsamt konnte die Ursache für zuletzt starke Differenzen zwischen dem tatsächlichen Inzidenzwert und den Angaben des Landesgesundheitsamtes gefunden werden. Ursache war ein Schnittstellenfehler der Software, welcher zurzeit beseitigt wird. Die Angaben des Landratsamtes zur Sieben-Tage-Inzidenz waren jederzeit korrekt. Tatsächlich hat sich die Inzidenz im heutigen Bericht des Landesgesundheitsamts seit gestern fast verdoppelt.

Landrat appelliert an Bevölkerung: soziale Kontakte reduzieren 

Die aktuellen Fallzahlen belegen klar, dass wir uns in einer Phase des exponentiellen Anstiegs der Infektionen befinden. Es muss nun schnell gelingen, den Anstieg wieder zu begrenzen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Auch kommt bei derart hohen Fallzahlen die Möglichkeit der Nachverfolgung aller Infektionsketten an ihre Grenzen“, erklärt Landrat Reinhard Frank. Der Landrat appelliert nochmals an die Bevölkerung, die AHA-Regeln – Abstand, Hygiene, Alltagsmaske – strikt einzuhalten, Innenräume häufig zu lüften und die Corona-Warn-App zu installieren und zu nutzen, falls noch nicht geschehen. Vor allem aber sei es nun notwendig, soziale Kontakte auf das absolut Notwendige zu reduzieren. „Nicht alles, was aktuell erlaubt ist, sollte auch ausgenutzt werden. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann einen Beitrag zur Senkung der aktuellen Infektionszahlen leisten.“ 

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Landkreis bereitet Allgemeinverfügung mit strengeren Regelungen vor 

Die Landkreisverwaltung arbeitet derzeit an einer Allgemeinverfügung, die noch strengere Regelungen als die derzeit gültige, allgemeine Corona-Verordnung des Landes enthalten wird, beispielsweise für Veranstaltungen. „Unser klares Ziel ist es, den Anstieg der Infektionszahlen wirksam zu begrenzen“, erklärt Erster Landesbeamter Christoph Schauder als Leiter des Arbeitsstabes Corona im Landratsamt. Die Nachvollziehung der Infektionsketten, die Anordnung von Quarantänen und die Organisation und Auswertung der Testungen sei aktuell geradezu eine Herkulesaufgabe.Deshalb haben wir die Unterstützung des Gesundheitsamtes durch andere Fachämter des Landratsamtes nochmals verstärkt sowie Kräfte der Bundeswehr angefordert. Seit Mittwoch, 21. Oktober, unterstützen fünf Soldaten unser Gesundheitsamt bei der Kontaktpersonen-Ermittlung. Für diese unkomplizierte Hilfe sind wir sehr dankbar. Ebenso möchten wir Studierende aus dem naturwissenschaftlichen Bereich einstellen, die uns aktuell bei der Nachverfolgung der Kontaktpersonen unterstützen können“, erläutert Schauder.

Update zur Situation an den Schulen

Matthias Grünewald Gymnasium in Tauberbischofsheim
Das Matthias Grünewald Gymnasium in Tauberbischofsheim wurde heute auch aufgrund von Corona-Infektionen bis zu den Herbstferien für Präsenzunterricht geschlossen. (Foto: Rainer Gerhards)

Aufgrund von Infektionsfällen bei Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften wurde das Matthias-Grünewald-Gymnasium in Tauberbischofsheim für den Rest der Woche bis einschließlich Freitag, 23. Oktober, für den Präsenzunterricht geschlossen. Anschließend beginnen die Herbstferien. 

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Mittwoch, 21. Oktober, 50 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion gemeldet. Dies ist die höchste Fallzahl an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Rekord von 35 Neuinfektionen wurde am Samstag, 4. April, vorwiegend im Zusammenhang mit dem damaligen Ausbruchsgeschehen an Klinikeinrichtungen in Bad Mergentheim festgestellt.

Die neu Betroffenen leben im Gebiet von 14 der 18 Städte des Main-Tauber-Kreises. Keine neuen Fälle gab es nur in Ahorn, Assamstadt, Grünsfeld und Großrinderfeld. Es handelt sich überwiegend um Kontakte zu bereits bekannten Fällen. Alle neu Infizierten befinden sich in häuslicher Isolation, ihre Kontakte werden ermittelt. Für die Kontaktpersonen wird ebenfalls häusliche Isolation angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 750. 

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 21.10.
Kreiskarte: Aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 21. Oktober, Quelle: Landratsamt in TBB)

Von den infizierten Personen im Main-Tauber-Kreis sind insgesamt, wie berichtet, 575 Personen wieder genesen. Derzeit sind 164 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen Ahorn: 0, Assamstadt: 0, Bad Mergentheim: 63 (+20), Boxberg: 21 (+9), Creglingen: 1 (+1), Freudenberg: 2 (+1), Großrinderfeld: 4, Grünsfeld: 2, Igersheim: 14 (+4), Königheim: 2 (+1), Külsheim: 3 (+2), Lauda-Königshofen: 7 (+1), Niederstetten: 6 (+1), Tauberbischofsheim: 13 (+4), Weikersheim: 15 (+3), Werbach: 1 (+1), Wertheim: 9 (+1) und Wittighausen: 1 (+1).

Corona-Neuinfektionen der letzten 14 Tage im Main Tauber Kreis nach Alter der Infizierten. Achtung: die heutigen Neuinfektionen finden sich aufgrund der Meldewege zum RKI erst Morgen in der Grafik (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Übersicht über die Meldungen der letzten 7 Tage:

Tag21.10.20.10.19.10.18.10.17.10.16.10.15.10.Summe
Fälle5086132217107

Quelle: Pressemitteilung des Main-Tauber Kreis

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.