Nun ist es also passiert: in Großrinderfeld gibt es die ersten beiden Corona Erkrankten. Unerwartet ist das nicht. Und Grund zur Panik schon mal gar nicht. Wir sind bestens vorbereitet, und das Ausbreitungspotential liegt bei uns eigentlich besonders niedrig.
Wachstum Choronavirus-Fälle in Deutschland, Baden-Württemberg, Main-Tauber Kreis und Würzburg. Die Grafik ist noch von gestern und enthält nicht die neuen Fälle. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI, BaWü, TBB, Wü)
Schaut man sich die Daten an, so stellt man fest, dass es im Main-Tauber Kreis (gelbe Linie) nur einen sehr schwachen Anstieg von Covid-19 Erkrankungen gibt. Wir sind ca. 10 Tage hinter dem Wachstum bei Bund und Land. Zeitweise gab es sogar kein Wachstum.
Nun ist es da, das neue Corona-„Gesetz“ (CoronaVO) in Baden-Württemberg. In der Version vom 20. März 2020. Innerhalb nur einer Woche in der dritten Auflage, mit immer mehr Beschränkungen. Die waren nötig geworden, weil Uneinsichtige sich nicht an die Maßnahmen gehalten haben.
Diese Maßnahmen des Landes Baden-Württemberg gelten ab sofort und sind unbedingt einzuhalten! (Grafik: Landesregierung Baden-Württemberg via Twitter)
Innerhalb von nicht mal einer Woche drei Versionen eine Landes-Verordnung – auch das ist wahrscheinlich ein Novum. Die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg vom 17. März wurde heute Abend, gerade noch rechtzeitig gegen 23:45 Uhr, verkündet. Sie ist ab Samstag, 21. März 2020 in Kraft.
Schon wieder überholt: die Corona-Verordnung Baden-Württemberg vom 17. März.
Den vollständigen Gesetzestext finden Sie hier auf dieser Seite. Für Richtigkeit und Vollständigkeit wird keinerlei Gewähr übernommen. Die Darstellung erfolgt hier nur informationshalber. Für alle rechtlichen Fragen wenden man sich an seinen Rechtsberater.
Verordnung der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus SARS-Cov-2 (Corona-Verordnung – CoronaVO)
vom 17. März 2020 (in der Fassung vom 20. März 2020)
Das Corona-Virus wirbelt den Terminplan einmal mehr um. Überall in Baden-Württemberg werden sie 2020 später stattfinden. Der Beginn aller zentralen schulischen Abschlussprüfungen wird auf die Zeit ab dem 18. Mai 2020 verlegt.
Vier neue Covid-19 Erkrankte gibt es seit heute im Main-Tauber Kreis. Damit gibt es nun 43 Corona-Fälle im Kreis. Das teilte das Landratsamt in TBB mit.
Hinweis: diese Statistik ist ungefähr zwei Tage hinter den aktuellen Werten. Die Grafik wird fortlaufend aktualisiert.
Damit bestätigt sich leider, dass auch an der Tauber der „normale“ Zuwachs begonnen hat. Die Zahlen sind aber im Vergleich immer noch sehr gut.
Baden-Württemberg macht Ernst. Erste Anhaltspunkte dazu gab es bereits am Vormittag. In der Pressekonferenz um 14:15 Uhr dann wurde es offiziell. Ministerpräsident Winfried Kretschmann verkündete neue Einschränkungen im Hinblick auf die Corona-Krise:
Wir werden alle Restaurants und Gaststätten ab morgen schließen. Essen zum Mitnehmen bleibt aber weiterhin möglich.
Alle Zusammenkünfte und Ansammlungen auf öffentlichen Plätzen von Gruppen sind nicht mehr erlaubt. Es dürfen sich Nicht mehr als drei Personen zusammen auf öffentlichen Plätzen versammeln. Ausnahme: Familien, also Eltern mit ihren Kindern, Paare. Das wird auch entsprechend sanktioniert.
Die Durchreise von Personen aus internationalen Corona-Risikogebieten wird weiter eingedämmt und zu großen Teilen untersagt.
Die Maßnahmen sollen ab Samstag, 21.03.2020 gelten. Die dazu erforderliche Verordnung soll in Kürze auf der Seite der Landeregierung veröffentlicht werden. Verstöße gegen die Maßnahmen werden mit bis zu 25.000 Euro Bussgeld sowie mehrjährigen Haftstrafen geahndet. Die Polizei wird die Einhaltung kontrollieren.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Ankündigung der verschärften Maßnahmen für den 21. März (Bild: Landesregierung via YouTube)
„Wir sind uns bewusst, das wir noch tiefer in die Grundrechte eingreifen. Aber wir müssen es tun, um alle zu Schützen – auch die, die sich nicht an die bisherigen Vorgaben gehalten haben.„, so Winfried Kretschmann.
Wie der SWR meldet, bereitet Baden-Württemberg ein „Versammlungsverbot“ vor. Damit sollen größere Menschenansammlungen verboten werden. Ziel der Maßnahme ist es, Corona-Parties und ähnlich unsinnige Treffen zu verhindern.
Gar nicht angesagt: große Menschenansammlungen. Symbolbild Fußballspiel (Foto von Christian B. auf Pixabay)
Denn diese sind höchst riskant für die Gesundheit der Beteiligten, aber auch für die Gesamtbevölkerung. Dadurch, dass unnötige Treffen die Epidemie stark beschleunigen, tragen Sie auch zu großen wirtschaftlichen Problemen bei. Gerade Jugendliche und Junge Erwachsene werden hiervon stark betroffen, da sie meist noch nicht über hinreichende Rücklagen verfügen. Außerdem wird für sie der Übergang ins Berufsleben dadurch erschwert.
Drei neue Erkrankungen meldet das Landratsamt in TBB an diesem Donnerstag. Damit gibt es im Main Tauber Kreis nun 39 Covid-19 Erkrankte. Das ist, auch wenn es sich komisch anhört, immer noch erfreulich wenig.
Aufruf des Bundespräsidenten zur Solidarität in der Corona-Krise (via Facebook)
Allerdings: im Main-Tauber Kreis hatten wir viele Tage lang, seit 8. März, keinen relevanten Zuwachs. Zum dritten Tag in Folge geht es nun aufwärts, und der Trend liegt genau auf der gefürchteten exponentiellen Kurve, die wir auch sonst überall in Deutschland sehen.
Schuld an der Entwicklung dürften nicht zuletzt all‘ die „Dumpfbacken“ sein (man entschuldige den Ausdruck), die den Ernst der Lage immer noch leugnen.
Mit zwei neuen Fällen ist die Zunahme der Coronavirus-Erkrankungen im Main-Tauber Kreis immer noch moderat. Insgesamt gibt es nun 36 Fälle, so das Landratsamt in TBB.
Coronavirus (Symbolbild)
Die beiden neu Erkrankten leben im Gebiet der Stadt Niederstetten und der Gemeinde Igersheim. Eine der beiden Personen befindet sich im Krankenhaus, die zweite Person ist in häuslicher Quarantäne. Wie üblich werden die Kontaktpersonen ermittelt. Sie müssen sich dann ebenfalls häusliche Isolation begeben. Betrachtet man die Fallzahlen im Main-Tauber Kreis, so funktioniert diese Strategie offensichtlich ganz gut.
Die klare Antwort darauf: ja, auf alle Fälle! Das hängt wieder mit dem sogenannten exponentiellen Wachstum solcher Vorgänge zusammen. Besser verstehen kann man es anhand einer Animation.
Die Grafik visualisiert, wie unterschiedliche Kontakthäufigkeiten sich auf die Gesamtanzahl der Kontakte auswirken. Dabei hat rot 50% weniger Kontakte als blau. Die absoluten Zahlen sind nicht relevant, entscheidend ist das unterschiedliche Wachstum. Beachten Sie, dass sich auch die Skalierung der Grafik jeden Tag ändert. (Grafik: Rainer Gerhards)„Warum hilft Reduzierung der Kontakte gegen Corona?“ weiterlesen
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