Wie der SWR meldet, bereitet Baden-Württemberg ein „Versammlungsverbot“ vor. Damit sollen größere Menschenansammlungen verboten werden. Ziel der Maßnahme ist es, Corona-Parties und ähnlich unsinnige Treffen zu verhindern.

Update 20. März 2020, 15:45: Die Landesregierung hat eine umfassende neue Verordnung bereits angekündigt. Details hier.

Symbolbild Fußballspiel
Gar nicht angesagt: große Menschenansammlungen. Symbolbild Fußballspiel (Foto von Christian B. auf Pixabay)

Denn diese sind höchst riskant für die Gesundheit der Beteiligten, aber auch für die Gesamtbevölkerung. Dadurch, dass unnötige Treffen die Epidemie stark beschleunigen, tragen Sie auch zu großen wirtschaftlichen Problemen bei. Gerade Jugendliche und Junge Erwachsene werden hiervon stark betroffen, da sie meist noch nicht über hinreichende Rücklagen verfügen. Außerdem wird für sie der Übergang ins Berufsleben dadurch erschwert.

Denn Schulabgänger sind beispielsweise auf Praktikums- und Ausbildungsplätze angewiesen. Die gibt es aber nur, wenn Firmen existieren und Personal benötigen. Wird denen die Grundlage durch unverantwortliches Handeln wie „Corona-Parties“ entzogen, dann stehen diese Plätze auch nicht mehr zur Verfügung.

Es sind aber nicht nur die jungen Erwachsenen: man sieht auch immer wieder größere Kindergruppen, oft im Beisein von Eltern. Ein solcher „Ersatz-Kindergarten“ ist bereits jetzt verboten (Corona-Verordnung). Und gefährdet übrigens sowohl die Kinder als auch die Eltern.

Das Land will mit dem geplanten Niederlassungsverbot noch eine Zwischenstufe zu Ausgangsverboten einfügen. Das erscheint sinnvoll, da das eigentliche Problem die Unvernunft der Menschen ist, die die bisherigen Maßnahmen zum Kampf gegen Corona teilweise unwirksam macht.

Es ist zu hoffen, und zu erwarten, dass dieses Verbot dann auch strikt durchgesetzt wird. Denn die Unvernünftigen sind gar nicht so viele – schädigen uns alle aber massiv. Dem muss unbedingt Einhalt geboten werden. Das Thema „Social Distancing“, also möglichst wenig Kontakte, ist von entscheidender Bedeutung. Notfalls muss es auch mit Zwang durchgesetzt werden.

Aufruf des Bundespräsidenten zur Solidarität in der Corona-Krise (via Facebook)

Es werden allerdings auch Maßnahmen für eine Ausgangssperre vorbereitet. Falls die Länder und der Bund dies Sonntag beschließt könnte es so sehr rasch umgesetzt werden. Vom Bund heißt es derweil, dass heute und morgen entscheidend werden dürften: Gibt es weiter massiv Verstöße gegen die aktuellen Regelungen, dann wird die Ausgangssperre wohl kaum zu vermeiden sein. In diesem Sinne kann man nur nochmals an die Vernunft apellieren!

Quelle: SWR 3 Radionachrichten, SWR-Blog zu Corona