Am heutigen Freitag meldet der Main-Tauber Kreis 374 Corona Neuinfektionen sowie eine Nachmeldung für Gestern. Letzten Freitag gab es laut Meldung des Kreises 214 neue Fälle. Die Hospitalisierungsinzidenz für Baden-Württemberg beträgt 4,80. Im Main-Tauber Kreis liegt die Sieben-Tage Inzidenz der Hospitalisierungen (geschätzt) bei 4,9 und die der Neuinfektionen bei 1.108,6 (Tagesmeldung LGA 28.01.). Wir bieten heute auch wieder eine aktualisierte Karte der Inzidenzen der Städte und Gemeinden im Kreis an. Außerdem heute: weitere Details zur bereits gestern gemeldeten neuen Corona-Verordnung das Landes.

Nachtrag: das Landesgesundheitsamt meldet heute nur 196 Neuinfektionen für den Main-Tauber Kreis. Es handelt sich vermutlich um einen Übermittlungsfehler, mit Nachmeldung am Samstag.

Corona Kenndaten Baden-Württemberg
Aktuelle Stufe: Alarmstufe (primär 2G)
Hospitalisierungs-Inzidenz: 4,90 [+0 7T:+0,90]
Intensivbetten m. Covid: 274 [-2]
7-Tage Inzidenz gesamt: 1.081,6 [+57,5 7T:+285,9]
7-Tage R-Wert: 1,13 [-0,02 7T:+0,07]
Impfquote (vollständig): 72,1% [+0,2 7T:+0,6]
Stand: 28.01. (7-Tage Inzidenz), 27.01. (restliche Daten); 7T=Vergleichswert Vorwoche

Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Unsere Lageeinschätzung

Die Situation im Main-Tauber Kreis kann nur noch in Verbindung mit Baden-Württemberg und ganz Deutschland bewertet werden. Aufgrund des zunehmenden Kontrollverlustes über das Virus ist die Lage sehr unübersichtlich. Man vermutet momentan, dass die aktuelle Omikron-Variante nur leichtere Erkrankungen verursacht. Die Neuinfektionen nehmen derweil im befürchteten Ausmaß zu und werden weiter steigen. Unserer persönlichen Meinung nach ist ein Großteil der Corona-Maßnahmen wenig geeignet, einen effektiven Schutz des Einzelnen vor einer Erkrankung zu gewährleisten. Wer in Präsenz arbeiten oder den ÖPNV nutzen muss, Kinder in KiTa und Schule hat oder sich in Innenräumen aufhält, vor allem ohne Maske und mit vielen Menschen, wird mit größter Wahrscheinlichkeit in den nächsten Wochen mit dem Virus in Kontakt kommen. Ob das zu einer Erkrankung führt ist dann vom eigenen Verhalten, dem Impfstatus und ein wenig Glück abhängig.

Wir möchten daher drei Maßnahmen empfehlen, mit denen man sich wirksam selbst schützen kann:

  1. Tragen Sie eine gute FFP2-Maske und prüfen Sie deren dichten Sitz und Zustand.
  2. Lassen Sie sich Impfen inkl. der Drittimpfung
  3. Vermeiden Sie nicht zwingend notwendige Aufenthalte in geschlossenen Räumen (auch Bus, Büro)

Dies sind die unserer Meinung nach wichtigsten Bausteine für den individuellen Schutz. Sie schützen darüber hinaus auch Ihre Mitmenschen. Selbstverständlich sollten auch bekannte andere Maßnahmen (wie Hygienemaßnahmen) nicht vernachlässigt werden. Gute Schnelltests sind nach Risikokontakten und insbesondere vor Kontakten mit gefährdeten Personen hilfreich.

Vermutlich wird die Omikron-Welle im März deutlich zurückgehen, dann wird auch vermutlich ab Mai ein angepasster Impfstoff zur Verfügung stehen. Außerdem werden zunehmend Medikamente zugelassen. Unserer Meinung nach sollte man daher versuchen, ohne Infektion durch die aktuelle Welle zu kommen, da man schon bald noch besser geschützt sein kann und auch die Behandlungsmöglichkeiten zunehmen.

Hinweis: Diese Lageeinschätzung wurde am 27.01.2021 komplett überarbeitet und am 28.1. leicht redaktionell angepasst. Text in blauer Schrift kennzeichnet Änderungen.

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Corona-Impfungen im Main-Tauber Kreis

Impftermine buchen: https://www.main-tauber-kreis.de/impfen

Außerdem in vielen Arztpraxen und bei weiteren Impfaktionen. Wo aktuell welche sind, findet man unter www.dranbleiben-bw.de sowie in Würzburg.

Kinderimpfung in Schrozberg am Mittwoch, 2. Februar

Die mobilen Impfteams des Diakonie-Krankenhauses Schwäbisch Hall bieten am Mittwoch, 2. Februar, von 13 bis 18 Uhr Kinderimpfungen in der Stadthalle in Schrozberg im Landkreis Schwäbisch Hall an. Die Aktion richtet sich an Kinder von fünf bis elf Jahren und kann auch von Kindern und Jugendlichen aus dem Main-Tauber-Kreis wahrgenommen werden. Dieser grenzt direkt an die Stadt Schrozberg an.

Eine vorherige Terminbuchung unter www.main-tauber-kreis.de/impfen – dort zu finden beim Link zur Terminbuchung für Mobile Impfungen – ist notwendig. Mitzubringen sind die Versichertenkarte sowie das gelbe Impfbuch, falls vorhanden.

Derzeit keine Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte im Landkreis mehr

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat entschieden, zum Stufenplan laut der Corona-Verordnung zurückzukehren. Damit gilt seit Freitag, 28. Januar, wieder die Alarmstufe I. Zuvor war die strengere Alarmstufe II aufgrund der ungewissen Auswirkungen der Omikron-Welle eingefroren worden, obwohl die gesunkene Auslastung der Intensivstationen und die ebenfalls gesunkene Hospitalisierungsinzidenz bereits eine Rückkehr in Stufe I ermöglicht hätten. Zugleich ist am Freitag eine neue Fassung der Corona-Verordnung in Kraft getreten, mit der einige Regelungen insbesondere in der nun geltenden Alarmstufe I neu gefasst wurden.

Die Ausgangsbeschränkungen für nicht-immunisierte, also weder geimpfte noch genesene, Personen im Main-Tauber-Kreis sind nun entfallen. Sie waren am 20. Januar in Kraft getreten, weil die Sieben-Tage-Inzidenz zwei Tage in Folge über dem Wert von 500 lag. Die Ausgangsbeschränkungen müssen durch das Landratsamt nur dann erneut angeordnet werden, wenn sich Baden-Württemberg wieder in der Alarmstufe II befinden und zugleich der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Main-Tauber-Kreis zwei Tage in Folge über dem Wert von 1500 liegen sollte. Beides ist derzeit nicht der Fall.

In der Alarmstufe I gilt nunmehr, dass Clubs und Diskotheken geschlossen bleiben und Messen untersagt sind. Für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen gilt eine Obergrenze von 1500 Teilnehmern und die 2G-Regel. Veranstalterinnen und Veranstalter können sich aber auch für die strengere 2G-Plus Regel entscheiden. In diesem Fall erhöht sich die Obergrenze auf 3000 Personen. Bei Veranstaltungen draußen gilt eine Beschränkung auf 3000 Personen bei 2G und 6000 Personen bei 2G-Plus. Generell gilt bei allen Veranstaltungen, dass maximal 50 Prozent der Kapazität ausgeschöpft werden dürfen. Die FFP2-Maskenpflicht gilt stufenabhängig auch im öffentlichen Personennah- und -fernverkehr.

Die Alarmstufe II tritt künftig nur in Kraft, wenn sowohl der Schwellenwert für die Auslastung der Intensivbetten von 450 als auch der Schwellenwert für die Hospitalisierungsinzidenz von 6,0 überschritten werden. Bisher genügte es, wenn einer der beiden Werte überschritten war.

Die Landesregierung teilte darüber hinaus mit, dass Fastnachtsumzüge dieses Jahr nicht stattfinden könnten. Hier ließen sich die Abstände nicht wirklich einhalten und es könne nicht gewährleistet werden, dass die Corona-Regeln eingehalten werden. Bei Hallenveranstaltungen sollen die gleichen Regeln wie bei sonstigen Veranstaltungen gelten.

Zur aktuellen Situation erklärte die Landesregierung, dass Omikron im Schnitt milder als Delta verlaufe, die Variante sei aber gleichzeitig viel ansteckender als alle anderen bisher. Für geboosterte Menschen sei das Risiko grundsätzlich beherrschbar, aber für nicht geimpfte Personen bleibe auch Omikron gefährlich. Einerseits sei teilweise erkennbar, dass sich das Infektionsgeschehen von schweren Verläufen und Todesfällen entkoppelt. Andererseits stehe fest, dass die Tragfähigkeit des Gesundheitssystems in den kommenden Wochen von zwei Seiten gleichzeitig gefährdet werde. Dies gelte zum einen durch die hohe Zahl von Neuinfektionen in der Bevölkerung, die den tendenziell milderen Verlauf von Omikron überkompensieren könne. Zum anderen berücksichtigt werden müsse die hohe Zahl der Neuinfektionen des Personals in Krankenhäusern und Praxen, die unabhängig von der Schwere der Erkrankung zu vielen Ausfällen führen können, sagte die Landesregierung.

Die Landesregierung erklärte, dass der Vergleich mit anderen Ländern hier nur bedingt gelten könne. In Ländern wie Großbritannien oder Spanien sei eine deutlich höhere Grundimmunisierung in der Bevölkerung vorhanden. In Deutschland gebe es noch viel zu viele Menschen ohne Impfschutz, vor allem auch in der Altersgruppe der über Sechzigjährigen. Es wäre daher laut Landesregierung ein Fehler, die Pandemie jetzt auf die leichte Schulter zu nehmen.

Der Expertenrat der Bundesregierung teilte mit, dass der Anteil der Infizierten, der im Krankenhaus behandelt werden muss, bei Omikron um den Faktor zehn geringer sein müsste als bei Delta, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet werde. Auf der Basis der aktuell verfügbaren Daten sei laut Expertenrat trotz Impfungen nicht davon auszugehen, dass die Hospitalisierungsrate derart stark zurückgehe. Im Gegenteil seien bei weiter steigenden Inzidenzen sehr viele Krankenhausaufnahmen zu erwarten.

Die Intensivstationen seien davon zwar derzeit noch nicht betroffen. Aber es gelte auch zu vermeiden, dass die Normalstationen und Arztpraxen überlastet werden. Nur so könne für alle Erkrankten eine gute Versorgung garantiert werden. Auch diejenigen, die nur schwache Symptome entwickelten und nicht ernsthaft erkrankten, blieben nicht automatisch vor langfristigen Folgen verschont. Deshalb sei es richtig, weiter Kurs zu halten und der Omikron-Welle die Spitze zu nehmen, erläuterte die Landesregierung. Diese Einschätzung hätten auch die anderen Länder und der Bund bei der jüngsten Bund-Länder-Schalte geteilt.

Die Zahlen in Bund und Land

Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt momentan im Bereich des Bundes- und Landesschnitt. Zu beachten ist allerdings, dass die Inzidenz der Neuinfektionen durch die Impfungen stark an Bedeutung eingebüßt hat und auch nicht mehr als Richtwert für Corona-Regeln genutzt wird.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Als zusätzlichen Service geben wir auch die Inzidenzen nach RKI-Altersgruppen an. Beachten Sie aber bitte, dass aufgrund der geringen Bevölkerungszahl im Kreis auch einzelne Fälle größere Ausschläge verursachen können.

Corona-Inzidenzen nach Altersgruppen im Main-Tauber Kreis. Beachten Sie bitte, dass auch einzelne Fälle größere Ausschläge verursachen können. Daher ist die Grafik mit Vorsicht zu interpretieren! (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden in der Zeit von Donnerstag, 27., bis Freitag, 28. Januar, insgesamt 698 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt, davon 324 am Donnerstag und 374 am Freitag. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 13.789.

Corona-Fälle im Main Tauber Kreis
Corona-Inzidenzen der einzelnen Städte und Gemeinden im Main-Tauber Kreis. Da die Einwohnerzahlen allesamt recht gering ist, können schon wenige Fälle starke Auswirkungen haben. Leider zeigt unser Grafik-Werkzeug nur die Postleitzahlen an. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Landratsamt in TBB, Stand: 28.01.)

Die Zahl der Genesenen steigt um 468 Personen auf 11.680. Somit sind derzeit 1972 Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Die am Donnerstag bis Freitag neu festgestellten Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen Ahorn: 17, Assamstadt: 10, Bad Mergentheim: 104, Boxberg: 62, Creglingen: 26, Freudenberg: 16, Großrinderfeld: 15, Grünsfeld: 21, Igersheim: 16, Königheim: 23, Külsheim: 15, Lauda-Königshofen: 105, Niederstetten: 15, Tauberbischofsheim: 97, Weikersheim: 16, Werbach: 18, Wertheim: 117 und Wittighausen: 5.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

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Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.