Am heutigen Montag meldet der Main-Tauber Kreis 20 Corona Neuinfektionen sowie leider auch einen weiteren Todesfall. Letzten Montag gab es laut Meldung des Kreises 18 neue Fälle. Die Hospitalisierungsinzidenz für Baden-Württemberg beträgt 6,60. Im Main-Tauber Kreis liegt die Sieben-Tage Inzidenz der Hospitalisierungen (geschätzt) bei 5,7 und die der Neuinfektionen bei 444,7 (Tagesmeldung LGA 06.12.). Der Kreis weist darauf hin, dass die Ausnahmen für Jugendliche bei 2G eine Übergangsregelung sind. Details unten.

Corona Kenndaten Baden-Württemberg
Aktuelle Stufe: Alarmstufe II (primär 2G, 2G+)
Hospitalisierungs-Inzidenz: 6,60 [+0 7T:+0,40]
Intensivbetten m. Covid: 658 [+2]
7-Tage Inzidenz gesamt: 516,7 [-16,5 7T:+7,9]
7-Tage R-Wert: 0,95 [-0,01 7T:+0]
Impfquote (vollständig): 67,2% [+0,2 7T:+0,6]
Stand: 06.12.; 7T=Vergleichswert Vorwoche

Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist die Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Unsere Lageeinschätzung

Die Situation im Main-Tauber Kreis kann eigentlich nur noch in Verbindung mit Baden-Württemberg und ganz Deutschland bewertet werden. Insgesamt ist die Lage schlecht. Das Gesundheitssystem ist bereits Überlastet und wird zunehmend überlastet werden. Die Politik in Bund und Land zeigt sich nicht nur unserer Meinung nach weitgehend handlungsunfähig und trägt wenig zur Entspannung der Lage bei. Daher kommt es auf jeden Einzelnen an. Die Entwicklung des Kreises folgt seit dem sehr starken Anstieg Anfang November den übergeordneten Trends, ist im Niveau aber aktuell unterhalb der allgemeinen Werte. Auch an der Tauber dürfte die Kontaktverfolgung des Gesundheitsamtes nur noch sehr eingeschränkt funktionieren. Landesweit wurde sie am 5. November ausgesetzt. Die Datenlage ist entsprechend schlecht. In Folge kann das Land seit dem 12. November auch weitere wichtige Indikatoren (Fall-Aufteilungen nach Impfstatus) nicht mehr melden. Von Außen betrachtet schaut das nach Kontrollverlust auf Landesebene aus. Die Nachfrage nach Corona-Impfungen ist aktuell hoch, kann aber aufgrund der Ende September geschlossenen Impfzentren und der aktuell wieder schlechteren Impfstoff-Verfügbarkeit nur unzureichend befriedigt werden. Es wird von langen Wartezeiten auf Impftermine berichtet.

Es sind aktuell gut zwei Drittel der Bevölkerung in BaWü vollständig geimpft. Dieser Anteil ist deutlich zu niedrig, um die Situation in den Griff zu bekommen. Außerdem liegen viele Impfungen länger als 6 Monate zurück und sind in der Wirksamkeit gegen Ansteckung und leichte Verläufe deutlich eingeschränkt. Durch die hohen Infektionszahlen steigt zudem die Gefahr, in einem Raum eine sehr hohen Menge von Viren ausgesetzt zu werden, was den Impfschutz erst recht strapaziert. Und bedauerlicherweise sind knapp 15% der Menschen über 60 immer noch gar nicht geimpft. Vermutlich fehlen nicht wenigen in dieser besonders gefährdeten Altersgruppe auch noch die Booster-Impfungen.

Seit 23. November gilt die Alarmstufe II und damit 2G sowie 2G+ für weite Bereiche in Baden-Württemberg. Außerdem gelten in Kreisen mit einer Neuinfektions-Inzidenz ab 500 weitere Beschränkungen. Vermutlich ist das alles jedoch nicht mehr ausreichend. Bei der Pandemiebekämpfung kommt es nun aber bundesweit im Wesentlichen auf verantwortliches Handeln eines jeden Menschen an. Auch Geimpften muss klar sein, dass die Impfwirkung mit zunehmendem Abstand zur Impfung abnimmt. Bereits nach wenigen Monaten kann man sich wieder anstecken und Corona auch weitergeben. Ein Schutz gegen schwere Erkrankungen bleibt jedoch bestehen. Zum Eigen- und Fremdschutz sollte dennoch jeder nach sechs Monaten seine Impfung auffrischen lassen. Wichtig ist das ganz besonders für Menschen ab 70, die ein besonders hohes Risiko schwerster Erkrankungen haben.

Darüber hinaus ist es, auch für Geimpfte, weiterhin wichtig Maske zu tragen, in Innenräumen zu lüften und die sonstigen Hygieneregeln einzuhalten. Auch Geimpften sei empfohlen, sich vor größeren Treffen auf Corona zu testen. Die Entscheidung zur Teilnahme an Veranstaltungen mit vielen Menschen sollte bewusst getroffen werden. Sinnvoll ist es, größere Menschenansammlungen in Innenräumen zu meiden. Das gilt ausdrücklich auch für Weihnachtsfeiern, Faschingsveranstaltungen wie auch den Besuch von anderen Innenräumen, z.B. in der Gastronomie. Ein Verzicht darauf kann eine nutzbringende Investition sein. Mehr denn je ist der Einsatz der Corona-Warn-App zu empfehlen. Denn diese ermöglicht im Gegensatz zur Luca-App trotz zusammengebrochener Kontaktnachverfolgung weiterhin zuverlässige Warnungen bei Risikokontakten. Zu guter Letzt sei besondere Umsicht auch in allen anderen Lebensbereichen empfohlen. Durch die starke Belastung des Gesundheitssystems wird die gewohnte Leistungsqualität vermutlich in den nächsten Monaten nicht gegeben sein. Auch beispielsweise ein Autounfall könnte dadurch weit schwere Folgen als normal nötig nach sich ziehen.

Hinweis: Diese Lageeinschätzung wurde am 28.11.2021 weitgehend überarbeitet. Text in blauer Schrift kennzeichnet Änderungen.

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Corona-Impfungen im Main-Tauber Kreis

Impftermine buchen: https://www.main-tauber-kreis.de/impfen

Außerdem in vielen Arztpraxen und bei weiteren Impfaktionen. Wo aktuell welche sind, findet man unter www.dranbleiben-bw.de sowie in Würzburg.

Zwei weitere Todesfälle im Landkreis bestätigt

Das Gesundheitsamt hat zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bestätigt. Bei den Verstorbenen handelt es sich um einen Mann im Alter von über 85 Jahren und um eine Frau im Alter von über 55 Jahren. Weitere Angaben macht das Landratsamt aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht. Damit sind im Main-Tauber-Kreis mittlerweile 112 Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben, davon 92 im Jahr 2021.

Monatlich Verstorbene im Main-Tauber Kreis nach Meldedatum. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Übergangsregelung für nicht immunisierte Jugendliche

Noch bis zum 31. Januar 2022 haben alle noch nicht vollständig immunisierten Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren die Möglichkeit, nach Vorlage eines tagesaktuellen Antigen-Schnelltests Zutritt zu allen 2G-Einrichtungen zu erhalten. Die Landesregierung geht davon aus, dass auch alle Jugendlichen ab zwölf Jahren bis zum Ablauf dieser nun nochmals verlängerten Frist die Möglichkeit hatten, sich impfen zu lassen. Danach gelten für sie die gleichen Bestimmungen zu 2G-Plus wie für Erwachsene.

Im Sinne einer Übergangsfrist bei der Einführung der neuen, schärferen Regeln hat das Sozialministerium die Ordnungsbehörden zudem aufgefordert, in der ersten Woche Kulanz zu üben und von der Ahndung von Verstößen zunächst abzusehen.

Informationsveranstaltung: Impfung für Schwangere und Stillende

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg bietet am Dienstag, 7. Dezember, von 18 bis 19 Uhr einen digitalen Informationsabend an. Thema der Veranstaltung ist die Impfung für Schwangere, Stillende und Personen mit Kinderwunsch.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und für Stillende eine Impfung mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs. Darüber hinaus empfiehlt die STIKO ausdrücklich allen noch nicht oder unvollständig Geimpften im gebärfähigen Alter die Impfung gegen COVID-19, damit bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft ein sehr guter Schutz vor dieser Erkrankung besteht.

Als Referentinnen und Referenten werden Dr. med. Feliz Markfeld-Erol (Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Frauenheilkunde), Dr. med. Stephanie Padberg (Beobachtungsstudie zur Covid-19-Impfung in der Schwangerschaft) und Katja Schnell (Leiterin Stabsstelle Impfen) teilnehmen.

Die Teilnahme an der digitalen Veranstaltung ist ohne vorherige Anmeldung möglich. Sie ist unter www.dranbleiben-bw.de/schwangerschaft zugänglich. Fragen zu der Veranstaltung können im Vorfeld via E-Mail an frage@dranbleiben-bw.de eingereicht werden. Auch während der Veranstaltung besteht über eine Chat-Funktion die Möglichkeit, Fragen an die Referentinnen und Referenten zu stellen.

Die Zahlen in Bund und Land

Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenzen im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg und Deutschland. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die Inzidenz im Main-Tauber Kreis liegt momentan im Bereich des Bundes- und Landesschnitt. Zu beachten ist allerdings, dass die Inzidenz der Neuinfektionen durch die Impfungen stark an Bedeutung eingebüßt hat und auch nicht mehr als Richtwert für Corona-Regeln genutzt wird.

Ein Blick auf die Altersstruktur der Neuinfektionen

Welche Altersgruppen infizieren sich? Dazu bietet das RKI Informationen in sechs, leider recht groben, Gruppen. Betrachtet man das über die Zeit, dann sieht es wie folgt aus:

Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis nach „RKI-Altersgruppen“. Wichtig: die Daten sind nach „Meldedatum“ eingetragen. Dies weicht leicht ab von den täglichen Meldungen des Main-Tauber Kreises. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Im Bild sieht man die Gesamtzahl der Infektionen pro Tag. Die Altersgruppen sind dabei farblich gekennzeichnet und summieren sich zum Tageswert. Je größer der Anteil, desto mehr von der entsprechenden Farbe ist vertreten.

Als zusätzlichen Service geben wir auch die Inzidenzen nach RKI-Altersgruppen an. Beachten Sie aber bitte, dass aufgrund der geringen Bevölkerungszahl im Kreis auch einzelne Fälle größere Ausschläge verursachen können.

Corona-Inzidenzen nach Altersgruppen im Main-Tauber Kreis. Beachten Sie bitte, dass auch einzelne Fälle größere Ausschläge verursachen können. Daher ist die Grafik mit Vorsicht zu interpretieren! (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden in der Zeit von Samstag, 4., bis Montag, 6. Dezember, insgesamt 149 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt, davon 88 am Samstag, 41 am Sonntag und 20 am Montag. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 8815.

Corona-Fälle im Main Tauber Kreis
Corona-Inzidenzen der einzelnen Städte und Gemeinden im Main-Tauber Kreis. Da die Einwohnerzahlen allesamt recht gering ist, können schon wenige Fälle starke Auswirkungen haben. Man sieht jedoch, dass die Lage im Kreis eher einheitlich ist. Weitere Details. Leider zeigt unser Grafik-Werkzeug nur die Postleitzahlen an. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Landratsamt in TBB, Stand: 06.12.)

Die Zahl der Genesenen steigt um 193 Personen auf 7825. Somit sind derzeit 880 Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Die am Donnerstag und Freitag neu festgestellten Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen Ahorn: 2, Assamstadt: 1, Bad Mergentheim: 30, Boxberg: 5, Creglingen: 10, Freudenberg: 9, Großrinderfeld: 2, Grünsfeld: 1, Igersheim: 6, Königheim: 2, Külsheim: 6, Lauda-Königshofen: 13, Niederstetten: 0, Tauberbischofsheim: 16, Weikersheim: 6, Werbach: 2, Wertheim: 37 und Wittighausen: 1.

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]

Alle Details finden sie in den Corona-Informationen des Landes Baden-Württemberg. Angaben hier ohne Gewähr.

Weitere Kenndaten zu Corona im Main-Tauber Kreis finden Sie auch auf dieser Seite.

Diese Information wird täglich automatisch aktualisiert und entsprechen immer dem Stand des aktuellen Tages. Newsletter via Messenger abonnieren.

Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
Bitte folgen Sie mir auf Facebook oder Twitter, um aktuelle Updates zu erhalten. Oder abonnieren Sie die Neuigkeiten mittels Telegram-Messenger.
Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.