Heute gibt es 40 Corona-Neuinfektionen im Main Tauber Kreis
, der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie. Der höchste tägliche Zuwachs bisher war am 21. Oktober mit 50 neuen Fällen. Die Sieben-Tage Inzidenz im Kreis liegt heute bei 75,5 und wird morgen deutlich steigen. Als genesen gelten zusätzlich 31 Personen. Der Kreis appelliert nochmals an die Bevölkerung private Kontakte noch weiter einzuschränken.

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Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist Sieben-Tage Inzidenz. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Situation im Main-Tauber Kreis ist aktuell angespannt und könnte sich verschlechtern. Die heutigen hohen Fallzahlen könnten den Beginn eines weiteren Anstiegs der Infektionen im Kreis bedeuten. Daher ist Vorsicht, besonders die starke Reduktion von Kontakten, dringender denn je angeraten. Der Main-Tauber Kreis steht aktuell allerdings immer noch besser da, als viele andere Kreise.

Mit 40 Neuinfektionen ist der gestern noch erhoffte Beginn eines absteigenden Trends endgültig kein Thema mehr. Denn es werden sich sicherlich viele zu testende Kontaktpersonen finden. Wir werden daher frühestens am Freitag, voraussichtlich aber erst nach dem Wochenende, dann vermutlich höhere Neuinfektions-Zahlen sehen. Die Frage ist aus unserer Sicht, ob wir in den nächsten sieben Tagen unter einer Inzidenz von 100 bleiben können – oder eben nicht. Möglich scheint das aktuell durchaus. Es könnte auch am Donnerstag und Freitag zunächst noch einmal zu einer niedrigeren Inzidenz kommen, die dann ab Sonntag/Montag wieder anwächst. Wie üblich hilft nur abwarten.

Die Infektionen betreffen zehn Kommunen, verteilen sich also weiterhin weit über den Kreis. Allerdings ist die Herkunft der Infektionen oft unklar. Heute war in etwas mehr als der Hälfte der Fälle (23) die Quelle der Ansteckung bekannt. Im Kreis gibt es weiterhin diffuses Infektionsgeschehen. Für morgen errechnen wir eine stark steigende Inzidenz im Main-Tauber Kreis von gut 90. Stand heute Mittag befinden sich sieben COVID-19 Patienten im Kreis auf der Intensiv-Station (gestern: 6, Grafik). Drei Patienten werden dort auch künstlich beatmet (gestern: 3). Die Inzidenz für Deutschland liegt bei 138,9 (gestern: 141,4), die für Baden-Württemberg bei 132,0 (gestern 131,6). Die Inzidenz in Baden-Württemberg ist im Vergleich zu gestern wieder leicht gestiegen. Hier gibt es also noch keinen stabilen Abwärts-Trend. Aber auch beim Bund muss der Trend noch mit Vorsicht beobachtet werden.

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Die Entwicklung der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland, jedoch über sieben Tage geglättet. So lassen sich Abweichungen durch Meldeverzögerungen und Datenpannen ausgleichen. Wichtig: die Daten werden immer erst nach Mitternacht zur Verfügung gestellt. Der aktuelle Tag fehlt also. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Erster Landesbeamter ruft erneut zur Einschränkung von Kontakten auf 

Die hohen Fallzahlen am Mittwoch zeigen, wie dynamisch das Infektionsgeschehen weiterhin ist“, erklärt Erster Landesbeamter Christoph Schauder als Leiter des Arbeitsstabes Corona im Landratsamt. Es handelt sich in mindestens 23 der neuen Fälle um Kontaktpersonen zu bekannten Fällen. Insbesondere habe die zeitintensive und strukturierte Ermittlungsarbeit des Gesundheitsamtes ergeben, dass ein erheblicher Teil der Infektionsfälle am Mittwoch, 18. November, aber auch der Fälle an den Tagen zuvor auf mehrere, größere Zusammenkünfte zurückzuführen ist. Diese fanden kurz vor dem Inkrafttreten der strengeren Beschränkungen statt, die in allen Bundesländern seit Montag, 2. November, gelten. Nähere Angaben zu Arten und Orten der Zusammenkünfte macht das Landratsamt aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht. 

Erster Landesbeamter Schauder appelliert deshalb erneut an die Bürgerinnen und Bürger, ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum einzuschränken, auch wenn es zunehmend schwerfalle. „Jede und jeder einzelne kann damit einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten. Weiterhin gilt, dass nicht alles, was an Kontakten gerade noch erlaubt ist, auch ausgereizt werden sollte. Gerade die aktuellen Fälle zeigen dies deutlich. Die nächsten Wochen werden entscheidend dafür sein, ob wir gut durch den bevorstehenden Winter kommen oder eine Überlastung unseres Gesundheitssystems befürchten müssen.“ Insbesondere sollte bedacht werden, dass eine nachlässige Handhabung der Corona-Regeln bei Zusammenkünften jeglicher Art schnell dazu führen kann, dass Infektionen beispielsweise in Schulen, Kindergärten, Pflegeeinrichtungen und Betriebe hinein streuen. „Deshalb muss gerade bei Zusammenkünften immer und jederzeit auf Abstand, Hygiene und Alltagsmaske, auf regelmäßiges Lüften und die Nutzung der Corona-Warn-App geachtet werden“, betont Schauder.

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Dezernentin Krug: Ansteckungen schlagen sich mit Verzögerung in Fallzahlen nieder 

Wie Gesundheits- und Sozialdezernentin Elisabeth Krug ergänzt, „veranschaulicht das aktuelle Beispiel deutlich, wie die Fallzahlen das Infektionsgeschehen jeweils mit einer Verzögerung von zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung abbilden.“ Zunächst dauere es in der Regel einige Tage, bis es nach einer Ansteckung zu Symptomen einer COVID-19-Erkrankung kommt, so dass ein Infektionsgeschehen oftmals nicht sofort bemerkt werden kann. Dies gelte umso mehr, als Infizierte nach vorliegenden Erkenntnissen bereits zwei Tage vor dem Auftreten von Symptomen ansteckend sind, sich aber selbst meist noch völlig gesund fühlen. Es besteht besonders in dieser Phase die Gefahr, dass Infektionen noch vor der Anordnung von Quarantänen weitergetragen werden und dies ganz erhebliche Kreise zieht.

Schließlich nehme auch die Ermittlung von Kontaktpersonen von Infizierten, die Anordnung von Quarantänen sowie die Planung und Entnahme der Nasen-Rachen-Abstriche Zeit in Anspruch. „Vor allem sollten zwischen einer vermuteten Infektionsmöglichkeit und der Testung mindestens fünf Tage liegen. Ansonsten hat sich im Körper des neu Infizierten in der Regel noch nicht ausreichend Viruslast gebildet, um diese im Labor nachweisen zu können“, macht die Dezernentin deutlich.

Dabei sei es sehr wichtig, dass Quarantänen möglichst schnell angeordnet und strikt eingehalten werden, auch schon vor der Testung, damit die Infektionsketten außerhalb des eigenen Haushalts sicher unterbrochen sind. Innerhalb des eigenen Haushalts sollte von unter Quarantäne stehenden Personen bestmöglich Abstand gehalten und verstärkt auf Hygiene geachtet werden. „Erschwert wird die Kontaktpersonenermittlung durch das Gesundheitsamt insbesondere dadurch, dass die meisten Menschen zuletzt wieder viele verschiedene Kontakte hatten, jedenfalls bis zum Inkrafttreten des neuen ‚Lockdown light‘“, sagt Dezernentin Krug.

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Mittwoch,18. November, 40 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion gemeldet. Die betroffenen Personen leben im Gebiet der Städte und Gemeinden Bad Mergentheim, Creglingen, Freudenberg, Igersheim, Külsheim, Lauda-Königshofen, Niederstetten, Tauberbischofsheim, Wertheim und Wittighausen. 38 neu Infizierte befinden sich in häuslicher Isolation, zwei Personen sind in stationärer Behandlung. Für die Kontaktpersonen der neu Infizierten wird häusliche Isolation angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 1150.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 28.10.Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis
Kreiskarte: Aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 18. November, Quelle: Landratsamt in TBB)

Von den infizierten Personen im Main-Tauber-Kreis sind 31 weitere und damit insgesamt 971 Personen wieder genesen. Derzeit sind 166 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 2, Assamstadt: 0, Bad Mergentheim: 23 (+7), Boxberg: 1, Creglingen: 31 (+13), Freudenberg: 5 (+1), Großrinderfeld: 10, Grünsfeld: 8, Igersheim: 5 (+1), Königheim: 3, Külsheim: 8 (+1), Lauda-Königshofen: 13 (+2), Niederstetten: 3 (+3), Tauberbischofsheim: 16 (+6), Weikersheim: 4, Werbach: 3, Wertheim: 27 (+4) und Wittighausen: 4 (+2). 

Corona-Fakten für Main-Tauber in Kürze

7-Tage Inzidenz
Main Tauber: 3,8 (08.05., rki)
BaWü: 6,5 (08.05., rki)
Deutschland 10,1 (08.05., rki)
Unsere Berechnung Main Tauber: 122,4
Neuinfektionen
Main Tauber: 29 / 31 [21.12.]
BaWü 166 / 0 [07.05.]
Deutschland 2016 / 0 [07.05.]
Erkrankungsbeginn bekannt/unbekannt Kreis, letzte 7 Tage 5/0 (rki)
Gesamt Aktive Infektionen
Main Tauber: 26 (08.05., rki)
BaWü 2.765 (08.05., rki)
Deutschland 28.712 (08.05., rki)
Alter 60+, TBB, letzte 14 Tage: 0 | 0 [vortag]
TBB, Pat. auf Intensivstation/beatmet: 0/0 | 0/0 [11.07.]
Pandemiestufe BaWü: 3 – „Kritische Phase“

Die wichtigsten Corona-Beschränkungen

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Übersicht über die Einschränkungen der neuen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg, gültig ab 2. November (Grafik: Land Baden-Württemberg)
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Übersicht über Ausnahmen von den Einschränkungen der neuen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg, gültig ab 2. November (Grafik: Land Baden-Württemberg)

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Corona-Neuinfektionen der letzten 14 Tage im Main Tauber Kreis nach Alter der Infizierten. Achtung: die heutigen Neuinfektionen finden sich aufgrund der Meldewege zum RKI erst Morgen in der Grafik. Die Altersstrukturierung ist vom RKI vorgegeben, genauere Daten haben wir leider nicht. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Einen genaueren Blick auf die Altersstruktur der Corona-Infizierten werfen wir in diesem Artikel.

Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.