Der Main-Tauber Kreis meldet heute 20 Corona-Neuinfektionen. Die Sieben-Tage Inzidenz liegt bei 83,3. Einige Schulen und Kindergärten mussten geschlossen werden. Aufgrund der angespannten Lage gelten im Main-Tauber Kreis seit heute wieder strengere Regelungen. Mit diesen Werten geht der Kreis ins Wochenende und die Herbstferien.

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Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Main-Tauber Kreis. Gezeigt ist Sieben-Tage Inzidenz. Beachten Sie, dass man aufgrund von Meldeverzögerungen aus der Grafik nicht unmittelbar auf die vom RKI täglich offiziell berechnete Sieben-Tage Inzidenz schließen kann. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Main-Tauber Kreis)

Die Neuinfektionen treten nach wie vor relativ breit im Kreis auf. Heute wurden Fälle aus neun Kommunen gemeldet. Außerdem scheint bei nur der Hälfte der Fälle der Ursprung der Infektion geklärt. Eine neu infizierte Person befindet sich bereits im Krankenhaus, was auf eine späte Entdeckung hindeutet. Das sind alles keine guten Neuigkeiten. Es ist zu hoffen, dass durch die beginnenden Herbstferien und die Solidarität der Menschen die aktuelle Welle eingedämmt werden kann.

Visualisierung der Corona-Schutzmaßnahmen
Bleiben Sie gesund. Helfen Sie mit, das Corona-Virus einzudämmen. Mit einfachen Maßnahmen können wir alle dazu beitragen. Installieren Sie auch die Corona-Warn-App. (Grafik: Bundesregierung)

Die Sieben-Tage Inzidenz wird morgen sogar leicht fallen. Das liegt daran, dass letzten Freitag 21 Neuinfizierte gemeldet wurden. Morgen fällen also 21 Infizierte aus der Berechnung und „nur“ 20 kommen hinzu. Wir errechnen für morgen eine Inzidenz von 82,4. Wir gehen aber davon aus, dass der Wert vom RKI leicht darunter liegen wird.

In Baden-Württemberg liegt die landesweite 7-Tage Inzidenz heute (16 Uhr) bei 67,4. Nach gestern 61,2 also eine weitere deutliche Steigerung. Der Hohenlohekreis wird morgen als letzter Baden-Württembergischer Nachbarkeis mit erwartet 51,5 die Grenze von 50 überschreiten. Damit, und mit weiteren Kreisen, wird morgen voraussichtlich der ganze nördlichen Teil Baden-Württembergs oberhalb von Stuttgart zum Risikogebiet (Bericht des Landesgesundheitsamts).

Die Inzidenz für Gesamt-Deutschland ist auf 60,3 gestiegen (gestern: 56,2). Dabei hat eine Datenpanne sogar dazu geführt, dass gestern nicht alle Neuinfektionen übertragen werden konnten. Entsprechend ist die Fallzahl, und damit die Inzidenz, heute zu gering. Morgen wird nachgemeldet und wir erwarten in den morgigen Zahlen erneut eine deutlich Steigerung. Bitte beachten Sie, dass ein Teil davon auf die Datenpanne zurück geht. Wir gehen davon aus, dass heute mindestens 500 bis 1.000 Fälle fehlten. Die kommen morgen dann „obendrauf“.

Schauen Sie morgen lieber auf diese Grafik: Sie zeigt die Entwicklung der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland, jedoch über sieben Tage geglättet. So lassen sich Abweichungen durch Meldeverzögerungen und Datenpannen ausgleichen. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Weitere Schulen und ein Kindergarten von Quarantänen betroffen 

Aufgrund eines Infektionsfalls an der Comenius-Realschule Wertheim mussten Schülerinnen und Schüler aus mehreren Klassen unter Quarantäne gestellt werden. Daraufhin wurde der Unterricht an der Schule am Freitag, 23. Oktober, vorzeitig beendet. Die Eltern der betroffenen Schülerinnen und Schüler wurden gebeten, ihre Kinder abzuholen. 

Quarantänen wurden darüber hinaus für Schülerinnen und Schüler von zwei Klassen des Beruflichen Schulzentrums Wertheim und einer Klasse der Realschule im Schulzentrum am Wört in Tauberbischofsheim angeordnet. 

Der Evangelische Kindergarten Wertheim-Höhefeld bleibt aufgrund eines Infektionsfalls bis einschließlich Mittwoch, 4. November, geschlossen.

Schauder und Krug besuchen Soldaten 

Fünf Soldaten der Bundeswehr – ein Hauptfeldwebel und vier Stabsunteroffiziere – unterstützen seit Mittwoch, 21. Oktober, das Gesundheitsamt des Main-Tauber-Kreises bei der Ermittlung von Kontaktpersonen im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen. Erster Landesbeamter Christoph Schauder und Gesundheits- und Sozialdezernentin Elisabeth Krug statteten den Soldaten einen Antrittsbesuch ab. 

Besonders hervorzuheben sei, dass die Kräfte der Bundeswehr bereits wenige Tage nach ihrer Anforderung zur Verfügung stehen, betonten beide. „Es ist großartig, dass dies so schnell und unkompliziert geklappt hat“, sagte Schauder. Im Gegenzug sagte er schnelle Hilfe für den Fall zu, dass es den Soldaten bei ihrem Einsatz an etwas fehle. Er dankte im Namen des Main-Tauber-Kreises, aber auch der Städte und Gemeinden. Dezernentin Krug wünschte viel Freude bei der neuen Aufgabe und bei der Zusammenarbeit mit dem Team des Gesundheitsamtes. Vier der Soldaten sind normalerweise beim Logistikbataillon 461 in Walldürn stationiert, einer beim Sanitätsversorgungszentrum Roth. 

Wie Erster Landesbeamter Schauder erklärte, erlebt der Main-Tauber-Kreis – wie alle anderen Regionen auch – derzeit keine einfache Zeit. Besonders das Gesundheitsamt sei seit Beginn der Pandemie vor fast acht Monaten im Dauereinsatz. „Die Personalsituation im öffentlichen Gesundheitsdienst war noch nie einfach, nun aber wäre die Arbeit ohne zusätzliche Unterstützung keineswegs mehr zu leisten“. Deshalb habe der Landkreis sehr schnell zusätzliches Personal bereitgestellt. 

Christoph Schauder schilderte den Soldaten kurz die Entwicklung der Pandemie im Main-Tauber-Kreis. Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr sei es auch im Landkreis mehrmals zu größeren Ausbruchsgeschehen gekommen. „Insgesamt sind wir jedoch gut durch diese Phase gekommen.“ Danach sei die Lage im Juni ruhiger gewesen, bis sich Anfang Juli ein größeres Infektionsgeschehen in Tauberbischofsheim und Lauda-Königshofen entwickelte. Dieses konnte durch die umfangreiche Anordnung von Quarantänen und Testungen schnell heruntergebremst werden. 

Seit wenigen Wochen ist leider ein deutlich verstärktes Infektionsgeschehen im Landkreis festzustellen. Für besonders viel Arbeit sorgten größere Ausbrüche im Umfeld des Internats und der Schulen in Bad Mergentheim, aber auch Infektionen, die auf private Feiern zurückzuführen sind. Nachdem das Landesgesundheitsamt ganz aktuell die Überschreitung der Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner festgestellt hat, musste die Landkreisverwaltung schärfere Regeln erlassen, die am Freitag, 23. Oktober, in Kraft getreten sind. Hierzu zählen zum Beispiel eine erweitere Maskenpflicht und die weitere Beschränkung von Veranstaltungen.

Detail-Zahlen zu Corona im Main-Tauber Kreis

Im Main-Tauber-Kreis wurden am Freitag, 23. Oktober, 20 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion gemeldet. Die Betroffenen leben im Gebiet der Städte und Gemeinden Ahorn, Bad Mergentheim, Boxberg, Grünsfeld, Königheim, Külsheim, Lauda-Königshofen, Tauberbischofsheim und Wertheim. Es handelt sich in mindestens neun Fällen um Kontakte zu bereits bekannten Fällen sowie um eine Person, die aus einem Risikogebiet im Ausland zurückgekehrt ist. 19 neu Infizierte befinden sich in häuslicher Isolation, eine Person befindet sich in stationärer Behandlung. Die Kontakte der neu Infizierten werden ermittelt. Für die Kontaktpersonen wird häusliche Isolation angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 780.

Karte mit aktiven Corona-Fällen im Main Tauber Kreis am 23.10.
Kreiskarte: Aktive Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden (Stand: 23. Oktober, Quelle: Landratsamt in TBB)

Von den infizierten Personen im Main-Tauber-Kreis sind, wie berichtet, insgesamt 595 Personen wieder genesen. Derzeit sind 174 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen Ahorn: 1 (+1), Assamstadt: 0, Bad Mergentheim: 58 (+2), Boxberg: 23 (+1), Creglingen: 1, Freudenberg: 1, Großrinderfeld: 3, Grünsfeld: 4 (+1), Igersheim: 12, Königheim: 3 (+1), Külsheim: 4 (+1), Lauda-Königshofen: 6 (+1), Niederstetten: 6, Tauberbischofsheim: 20 (+7), Weikersheim: 11, Werbach: 2, Wertheim: 17 (+5) und Wittighausen: 2. 

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Corona-Neuinfektionen der letzten 14 Tage im Main Tauber Kreis nach Alter der Infizierten. Achtung: die heutigen Neuinfektionen finden sich aufgrund der Meldewege zum RKI erst Morgen in der Grafik (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Primäre Quellen:

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.