Eine neue Corona-Infektion wird entdeckt. Wer engen Kontakt mit der infizierten Person hatte, wird unter Quarantäne gestellt. Wie läuft das eigentlich in der Praxis ab? Worauf sollte man als Familienmitglied achten? Der Main-Tauber Kreis hat in einer Pressemitteilung sehr erhellende Informationen gegeben.

Coronavirus SARS-CoV-2
Coronavirus SARS-CoV-2 (Foto: CDC)

Vermutlich wird es nicht überall so wie im Main-Tauber Kreis ablaufen. Aber eine Idee davon, wie Quarantäne sein könnte, bekommt man schon. Der Kreis an der Tauber ist übrigens recht erfolgreich bei der Corona-Eindämmung.

Zum Hintergrund: im Kreis gibt es seit einer Woche ein Infektionsgeschehen insbesondere an Schulen. Aktuell ist der Ausbruch noch eher klein, könnte sich in den nächsten Tagen aber deutlich ausweiten. Begonnen hat es am Internat „Maria Hilf“. Mit diesem Hintergrund nun bewusst wortgetreu die Mitteilung des Main-Tauber Kreises (Hervorhebungen durch uns).

Aus der Pressemitteilung des Main-Tauber Kreises

Im Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen am Bischöflichen Internat Maria Hilf in Bad Mergentheim wurde, wie berichtet, die gesamte Einrichtung in Quarantäne verfügt. Um die Versorgung der Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten, dürfen die Mitarbeitenden ihre Wohnungen verlassen, um auf direktem Weg zur Arbeitsstelle und zurück zu fahren. Darüber hinaus stehen sieben komplette Schulklassen sowie weitere einzelne Schülerinnen und Schüler anderer Klassen aus fünf Bad Mergentheimer Schulen unter Quarantäne, ebenso zahlreiche Lehrkräfte. Sie wurden durch das Gesundheitsamt jeweils als engere Kontaktpersonen eingestuft. Von der am Mittwoch gemeldeten Quarantäneanordnung für eine weitere Klasse der Grundschule (Standort Au) konnte nach Abschluss der Kontaktpersonennachverfolgung abgesehen werden. Es bleibt dabei, dass am Standort Au bis einschließlich Freitag, 16. Oktober, kein Präsenzunterricht stattfindet. 

Die „internen“ Internatsschülerinnen und -schüler verbringen die Quarantänezeit in der Einrichtung, alle anderen mussten sich in häusliche Isolation begeben. Deren Familienmitglieder im gleichen Haushalt – also vorwiegend Eltern und Geschwister – sind keine Kontaktpersonen zu Infizierten, sondern gelten als „Kontakt vom Kontakt“. Sie unterliegen zunächst keinen weiteren Restriktionen. Aber natürlich ist zu bedenken, dass sich im Haushalt eine Person befindet, die direkten, engeren Kontakt zu einer infizierten Person hatte und somit jederzeit infektiös werden kann, auch vor dem Auftreten erster Symptome. Dies gilt während der gesamten Quarantänezeit von 14 Tagen. 

Nur wegen dieser Möglichkeit, dass eine Infektiosität und Symptome auftreten könnten, wird die Quarantäne für enge Kontaktpersonen ja überhaupt angeordnet“, verdeutlicht die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Eva-Maria Dittmer. Es erkläre sich von selbst, dass besondere Vorsicht erforderlich ist, wenn eine Person im eigenen Haushalt einer Quarantäne unterliegt. „Es sollte im Quarantänezeitraum verstärkt und – so gut es innerhalb einer Wohnung geht – auf Abstand, Hygiene und häufiges Lüften geachtet werden“, erläutert die Fachärztin. Ideal wäre es, auch enge Kontakte innerhalb des Haushaltes zu vermeiden, zum Beispiel durch die zeitversetzte Einnahme von Mahlzeiten. „Wir wissen, dass dies alles häufig sehr schwierig zu realisieren ist. Aber es darf nicht vergessen werden, dass die meisten Ansteckungen im Familienkreis geschehen“, sagt Dr. Dittmer. 

Wenn in einem Haushalt eine Person unter Quarantäne steht, sollten die anderen Haushaltsangehörigen ihre sozialen Kontakte außerhalb des Haushalts auf ein absolut notwendiges Minimum reduzieren und beispielsweise bei der Arbeit strikt auf genügend Abstand zu allen Kolleginnen und Kollegen achten. „Die aktuelle Situation bringt leider immer wieder ganz erhebliche, aber unvermeidliche Belastungen für Infizierte, deren Kontaktpersonen und auch die ‚Kontakte der Kontaktpersonen‘ mit sich“, fasst die Ärztin zusammen.

Denken Sie an ausreichendes Lüften

Soweit die Pressemeldung des Kreises. Wir möchten in diesem Zusammenhang nochmals auf die Bedeutung des Lüftens hinweisen. Corona-Viren übertragen sich insbesondere mittels Aerosolen. In einer Privatwohnung kann sich, ohne Lüften, rasch eine bedenklich hohe Menge von Viren in der Luft sammeln. Das kann auch dann der Fall sein, wenn eine Lüftungsanlage vorhanden ist. Deren Luftaustausch ist nämlich oft nicht ausreichend. Daher empfiehlt sich hier unbedingt die Stoßlüftung, notfalls auch technische Hilfsmittel. Fensterlüftung reicht aber allemal und verursacht keine weiteren Kosten. Die Bedeutung von Aerosolen wird leider immer noch unterschätzt. Lüften ist wirklich sehr wichtig! Durch geeignetes Lüften schützt man seine Liebsten vor einer Corona-Infektion.

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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