Aerosole gelten als einer der wesentlichen Übertragungswege für das Coronavirus. Das Infektionsrisiko durch virenhaltige Aerosole kann am wirksamsten durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen gemindert werden. Einzelmaßnahmen wie etwa Raumfilter sind dagegen allein nicht ausreichend und können regelmäßiges Lüften nicht ersetzen. Dies ist das Ergebnis des ersten Berichts des Expertenkreises Aerosole, den die landesweite Lenkungsgruppe „SARS-CoV-2 (Coronavirus“) initiiert hat.

Symbolbild Zigarettenrauch
Ein Aerosol: Zigarettenrauch (Symbolbild: Ralf Kunze / Pixabay)

In dem Expertenkreis waren Ingenieure, Naturwissenschaftler und Mediziner vertreten. Der Bericht soll als Grundlage dienen, um weitere Maßnahmen zum Schutz vor Aerosolen zu ergreifen. Aerosole sind in der Luft schwebende Partikel, die kleiner als fünf Mikrometer sind und intakte Viruspartikel enthalten können. Sie werden auch beim Atmen und Sprechen in die Umgebung abgegeben und können in ungelüfteten Räumen Stunden bis Tage in der Luft schweben. 

Es ist sehr zu begrüßen, dass das Land sich dafür einsetzt, die wissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich der Ansteckungsgefahr durch Aerosole zu vergrößern. Auf dieser Basis können bestehende Schutzkonzepte noch weiter optimiert und besser vermittelt werden“, erklärt Erster Landesbeamter Christoph Schauder als Leiter des Arbeitsstabes Corona im Landratsamt Main-Tauber-Kreis. 

Im Außenbereich sind nach Darstellung der Experten die Abstände zu anderen Menschen wichtig, ebenso sollte die Aufenthaltsdauer in der Nähe von anderen Menschen reduziert werden. Wo Abstände nicht eingehalten werden können, empfiehlt sich das korrekte Tragen einer möglichst wirksamen Maske. 

In Innenräumen kann saubere Atemluft durch Raumlüftungsanlagen sichergestellt werden, ebenso durch regelmäßiges Lüften. Die Experten raten von starren Belüftungsregeln ab und empfehlen dynamischere Lüftungsregeln. Dafür könnte eine CO2-Ampel sinnvoll sein, die anzeigt, wann ein Raum wieder gelüftet werden muss. Dies kann dazu führen, dass Räume häufiger, dafür aber nur kürzer gelüftet werden müssen. In Räumen, die nicht ausreichend gelüftet werden können oder in denen sich häufig wechselnde Personen befinden, können hoch wirksame, mobile Innenraumluftfilter eine zusätzliche Maßnahme sein. 

Lüften wie auch Filtern/Reinigen der Luft mindert jedoch alleine nicht das Risiko einer Infektion. Daneben sollten auch die Personenzahl reduziert und die Abstände eingehalten werden sowie die Aufenthaltsdauer möglichst kurz sein. Grundsätzlich sind die Hygieneregeln und wirkungsvolle Masken ein wichtiger Schutz. Die Wirkung der Masken kann gesteigert werden, wenn statt der nicht medizinischen Alltagsmasken FFP2-, KN95- oder N95-Masken getragen werden. 

Stoß- und Querlüften stellen die effizientesten Arten der Fenster-Lüftung dar. Kippen sei nicht Lüften, machen die Experten deutlich. Die Lüftungsdauer richtet sich nach der Raumgröße, der Anzahl der Fenster und dem Temperaturunterschied zwischen innen und außen.

Hinweis: Dieser Artikel wurde in wesentlichen Teilen aus der Pressemitteilung des Main-Tauber-Kreises übernommen und spiegelt nicht unbedingt vollständig die Meinung der Redaktion von rainer-gerhards.de wieder. Zur Wirkung von verschiedenen Lüftungsalternativen haben wir auch selbst Experimente durchgeführt.

Quellen

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.