Sommerferien in Baden-Württemberg – und die Corona-Neuinfektionen durch Reiserückkehrer explodieren. Mittlerweile sind fast zwei Drittel der Covid-19-Infektionen im Ländle aus dem Ausland. In der Vorwoche war es noch ein Drittel. Diese Woche infizierten sich 732 Fälle im Ausland mit Corona und nur 491 in Deutschland. Also ein Sommerferien-Problem? [Hier geht es zur Wochenmeldung vom 27. August]

Grafik der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg nach Infektionsquelle Inland/Ausland (Stand: 21. August)
Mittlerweile zwei Drittel der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg sind Reiserückkerher. In der Grafik die COVID-19 Neuerkrankungen nach Infektionsquelle Inland/Ausland (Stand: 20. August, Grafik: Rainer Gerhards, Daten: Landesgesundheitsamt BW)

Wie in der Vorwoche merkt man deutlich den Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg. Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg berichtet immer Donnerstags die Anzahl der Fälle, die sich vermutlich im Ausland infiziert haben. Dieser Wert steigt seit Ende der Reisebeschränkungen am 15. Juni an und macht mittlerweile den überwiegenden Anteil der Neuinfektionen in Baden-Württemberg aus.

Bundesweiter Corona-Anstieg durch Sommerferien? Wird’s danach besser?

Auch das RKI vermeldet knapp 40% der Corona-Infektionen im Zusammenhang mit Reiserückkehrern. Das sagt der Situationsbericht diese Woche. Aufschlussreich ist der Blick nach NRW. Dort haben die Sommerferien bereits am 29. Juni begonnen und sind seit dem 11. August zu Ende. Die Ferien waren also gut einen Monat früher als in den Südländern Baden-Württemberg und Bayern (Ferienbeginn 27. bzw. 30 Juli).

Corona-Neuinfektionen stehen im starken Zusammenhang mit den Sommerferien. Das lässt zumindest ein Vergleich von NRW mit den Südländern Baden-Württemberg und Bayern vermuten. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Schaut man sich die Fallzahlen an, so stiegen die COVID-19 Neuinfektionen in NRW ungefähr 2 Wochen nach Ferienbeginn stark an. Und nun, erneut ca. 2 Wochen nach Ferienende, scheinen sie auch wieder stark zu fallen. Und siehe da: in Baden-Württemberg und Bayern explodieren die Corona-Neuinfektionen auch ziemlich genau 14 Tage nach Beginn der Sommerferien.

Bietet NRW hier einen „Blick in die Zukunft“? Das scheint fast so. Dann stünden den Südländern noch vier harte Wochen bevor. Allerdings: man hat mittlerweile aus der Situation gelernt und ergreift gewisse Maßnahmen. So ist Kroatien mittlerweile Risikogebiet. Da die Statistik immer mit etwas Verzögerung reagiert, kann man für den Süden allerdings auf jeden Fall erst noch einmal von einem weiteren Anstieg ausgehen.

Top 5 der Baden-Württemberger „Infektions-Urlaubsländer“

Die Liste der Infektionsländer ist lang. Der Großteil der COVID-19 Infektionen erfolgt nach wie vor in den „Top 5“. Aktuell sind das:

  • Kosovo (327 Fälle, Risikogebiet seit 15. Juni)
  • Kroatien (295 Fälle, teilweise Risikogebiet seit 20. August)
  • Serbien (119 Fälle, Risikogebiet seit 15. Juni)
  • Bosnien und Herzegowina (93 Fälle, Risikogebiet seit 15. Juni)
  • Türkei (77, Fälle, teilweise Risikogebiet seit 7. August)

Die genannten Fälle ist die Summe aller Meldungen aus dem jeweiligen Land seit dem Ende der Reisebeschränkungen. Aus allen Ländern wurden in Baden-Württemberg bisher 1.402 Corona-Infektionen gemeldet. Die Gruppe der „Top 5“ haben daran einen Anteil von 911 Fällen. Die Klassifikation als „Risikogebiet“ stammt vom Robert-Koch Institut (Achtung: diese Liste ändert sich laufend und entspricht später nicht mehr unbedingt dem heutigen Stand). Mittlerweile sind alle „Top 5“ Risikogebiete. Auch die Türkei, obwohl dort teilweise die Reisewarnung aufgehoben wurde – oder gerade deshalb?

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.