Die Corona Verdopplungszeit ist die Meßzahl der Covid-19-Pandemie – so sagen manche. Richtig ist, dass sie vermutlich der allgemein am einfachsten zu verstehende Zahl ist. Sie gibt an, innerhalb welcher Zeitspanne sich die Gesamtzahl der SARS-CoV-2 Infizierten verdoppelt – zum Beispiel von 100.000 auf 200.000 Coronavirus Erkrankte.

Corona-Verdopplungszeit Deutschland

Die obige Grafik basiert auf den vom RKI täglich veröffentlichten Fallzahlen für Deutschland, also den offiziellen Werten. Daraus errechnen wir die Verdopplungszeit (Details weiter unten). Die Statistik hier auf der Seite wird täglich manuell aktualisiert, meist im Laufe des Vormittags.

Generell gilt: je länger die Verdopplungszeit, desto besser. Denn dann kann sich das SARS-CoV-2 Virus nur langsamer ausbreiten.

Corona-Verdopplungszeit Baden-Württemberg

Weitere Berechnungen

Wie berechnen wir die Verdopplungszeit?

Wir übernehmen manuell Zahlen von den jeweiligen offiziellen Stellen. Die einzelnen Tageswerte glätten wir leicht. Dazu wird der Durchschnitt aus dem jeweils betrachtete Tag und dem Vortag berechnet. Dies gleicht die ärgsten Unterschiede in den Meldeintervallen aus, dämpft aber die Entwicklung nicht zu stark. Anschließend wird auf den geglätteten Werten jeweils der Wachstumsfaktor zum Vortag berechnet. Daraus wird dann für jeden Tag die dann gültige Verdopplungszeit berechnet. Wen es interessiert: die Formal dazu ist einfach: Sei w der Wachstumsfaktor, dann ist die Verdopplungszeit t = log(2)/log(w).

Durch die Glättung bleibt unsere Berechnung immer ein wenig hinter dem tatsächlichen tagesaktuellen Wert zurück. Das ist auch der Grund, dass wir nur über zwei Tage glätten. Sonst würde der Zeitverzug größer.

Die Trendlinie wird dann vom Grafikprogramm selbst mittels eines Polynoms vierten Grades errechnet. Das hat sich empirisch als sinnvoll herausgestellt.

Beachten Sie: dies ist ein korrektes, aber sehr simples Verfahren. Offizielle Stellen rechnen sicherlich mit weit ausgefeilteren Algorithmen. Dennoch kommen beide Verfahren zu ähnlichen Grobaussagen.

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.

2 Antworten auf „Corona-Verdopplungszeit: Grafiken für Deutschland und Baden-Württemberg“

  1. Eine E-Funktion, bei der sich das Intervall bis zur Verdopplung des Wertes kontinuierlich verlängert, ist keine E-Funktion. Daher ist einigermaßen überraschend, dass eine bekannte Physikerin die Verdopplungszeit zum Maß der Dinge machen möchte – und alle machen mit. Überraschend ist dies auch deshalb, weil die immer wieder befürchtete Überlastung der Intensivstationen gewiss nicht von einer relativen Entwicklung der Fallzahlen abhängt.
    Daher Gratulation zu dieser korrekten Berechnung des täglichen Standes der Verdopplungszeit. Das habe ich auch seit einiger Zeit verfolgt. Man erkennt aus der Trendkurve, dass tatsächlich schon um den 15.3. der steige Anstieg erfolgt. Daraus könnte man schließen, dass eine Wende der Entwicklung bereits ohne die verordneten Maßnahmen begonnen hatte. Nach üblicher Aussage sollten sich die Maßnahmen frühestens nach zwei Wochen auswirken, eher erst zu Ostern – dann müsste sich der Trend jetzt richtig beschleunigen…
    VFS

  2. Ich bin hier kein Fachmann, würde aber sagen, dass wir letztliche eine probabilistische Funktion zugrunde liegen haben, die partiell exponentiell wächst bis das Wachstum letztlich gegen 0 tendiert (bei Betrachtung einer Saison). Die Verdopplungszeit ist meiner Meinung nach ein gutes und eingängiges Maß, dass relativ Allgemeinverständlich ist – auch wenn die Diskussion um die Zahl 10 zeigt, dass auch dann sehr vielen Menschen die Auswirkungen nicht richtig klar sind.
    Ab dem 15.3. ist definitiv eine Besserung erkennbar. Auch damals wurde aber schon sensibilisiert. Die jetzigen Maßnahmen musste man ergreifen, weil damals überhaupt nicht klar war, wie die Entwicklung weitergehen würde. Daher will man nun sicherlich auch möglichst lange warten, um einen stabilen Trend für die weitere Entwicklung zu haben. Und dann erst entscheiden. Ich persönlich halte das für richtig.

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