Lockerungen der Corona-Maßnahmen scheinen ab kommenden Mittwoch, 12. Januar, wahrscheinlich. Denn Baden-Württemberg hat heute erstmals wieder die Schwelle von 450 belegten Intensiv-Betten unterschritten. Damit könnte nächste Woche die „Alarmstufe II“ außer Kraft treten.

Belegung der Intensivstationen in Baden-Württemberg. Am 7. Januar wurde erstmals wieder die Schwelle von 450 für die „Alarmstufe II“ unterschritten. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: LGA BW)

Die Inzidenzen steigen wieder, in manchen Bundesländern sogar „ganz gewaltig“. Dennoch sind in Baden-Württemberg Lockerungen ab kommenden Mittwoch durchaus möglich. Der Hintergrund ist das mögliche Auslaufen der „Alarmstufe II“. Dafür gibt es zwei Kriterien: die Hospitalisierungsinzidenz und die Belegung der Intensivbetten. Die Hospitalisierungsinzidenz ist dabei eigentlich ein unerheblicher Indikator, denn er weist so große Meldeverzögerungen auf, dass er noch nie Maßnahmen eingeleitet oder beendet hat. Bei der Intensivbelegung sieht das anders aus. Und dort wurde heute erstmals wieder die kritische Grenze von 450 unterschritten. Bleibt dies nun fünf Tage so, also bis zum 11. Januar, so gilt am Tag drauf nur noch die „normale“ Alarmstufe. Und die hat deutlich wenige Beschränkungen. Zum Beispiel kein 2GPlus mehr in der Gastronomie (nur 2G) oder die Kontaktbeschränkung auf 10 Geimpfte bei privaten Treffen (alle Details beim Land).

Damit zeigt sich aber auch schon die Problematik: denn mit dem Beschluss der heutigen Ministerpräsidentenkonferenz sollen gerade diese beiden Regeln (2GPlus in Gastro und Kontaktbeschränkungen für Geimpft) bundesweit gelten (Beschluss im Originaltext hier).

Baden-Württemberg befindet sich damit ein wenig in der Zwickmühle. Zumal auch die deutlich ansteckende Omikron-Variante sich im Ländle deutlich ausbreitet. Die Prognose des Landesgesundheitsamts geht jedoch davon aus, dass die Intensivbelegung eher weiter fällt, auf jeden Fall aber nicht mehr steigt. In der heute veröffentlichten Prognose wurde die Belegung für den heutigen Tag sogar überschätzt.

Prognose der Intensiv-Belegung des Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Die am 7. Januar veröffentlichte Prognose basiert auf den Daten vom 6.1. und hat die Belegung für den siebten bereits überschätzt. Tatsächlich sind nur 441 Intensivbetten belegt. (Grafik: LGA BW)

Wird es nun also zu Lockerungen kommen? Man weiß es nicht. Spekulieren kann man aber, dass die Landesregierung die Corono-Verordnung noch vor Mittwoch überarbeiten wird, und dabei die MPK-Beschlüsse doch umsetzt. Vermutlich könnte es dennoch gewisse Lockerungen geben. „Nichts Genaues weiß man nicht“ ist aber das aktuelle Motto. Vielleicht steigt die Intensivbelegung ja auch wieder. Das erscheint allerdings in den nächsten Tagen eher unwahrscheinlich. Wie geht es also weiter? Gespanntes Abwarten ist angesagt.

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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