Die Impfzentren in Baden-Württemberg wurden von der Landesregierung kurzfristig angewiesen, die Impfungen mit dem Wirkstoff des Herstellers AstraZeneca mit sofortiger Wirkung auszusetzen. Dies gilt auch für das Kreisimpfzentrum in Bad Mergentheim. Alle für die nächsten Tage gebuchten Impfungen mit AstraZeneca entfallen, auch mögliche Termine für Zweitimpfungen. Ein Umbuchen auf ein anderes Vakzin ist derzeit nicht möglich. Zu weiteren Fragen wie etwa der nach den Zweitimpfungen von bereits einmal mit dem Vakzin von AstraZeneca geimpften Personen kann das Landratsamt Main-Tauber-Kreis momentan noch keine Stellung nehmen.

Foto des Eingang des KIZ Bad Mergentheim
Auch im Kreisimpfzentrum in Bad Mergentheim wird aktuell nicht mehr mit AstraZeneca geimpft. (Foto: Main-Tauber Kreis)

Auf der Terminbestätigung ist angegeben, ob für gebuchte Impfungen dieser Wirkstoff vorgesehen war. Impfungen mit dem Wirkstoff von Biontech finden wie geplant statt. Das Landratsamt wird weiter informieren, sobald neue Informationen vorliegen.

Wie Erster Landesbeamter Christoph Schauder feststellt, hat das Landratsamt die Entscheidung zur Aussetzung der Impfungen mit AstraZeneca, insbesondere die Kurzfristigkeit der Bekanntgabe durch den Bund und das Land, nicht zu vertreten und kann sie auch nicht beeinflussen.

Am Montag hatte das Bundesgesundheitsministerium darüber informiert, dass die Bundesregierung aufgrund einer aktuellen Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) die Corona-Impfungen mit AstraZeneca vorsorglich aussetzt. Nach neuen Meldungen von Hirnvenen-Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa hält das PEI weitere Untersuchungen für notwendig. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wird entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken. In dieser Zeit bleiben die Impfungen laut Landesregierung ausgesetzt.

Bei Analyse des neuen Datenstands sehen die Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts jetzt eine auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenen-Thrombosen (Sinusvenenthrombose) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Die Daten werden von der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) weiter analysiert und bewertet.

Das PEI weist darauf hin, dass sich Personen, die den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen, zum Beispiel mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen, unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollten.

Quelle: Landratsamt des Main-Tauber Kreises

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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