Das Coronavirus beherrscht, auch im Main-Tauber Kreis, die Diskussion. Ein guter Grund, sich einmal der Grippe zuzuwenden. Sie plagt uns jedes Jahr, sie hat hohe Fallzahlen und sie führt regelmäßig zu vielen Todesfällen.
Wie man an der Grafik [hier in groß] erkennen kann, befinden wir uns auf dem Höhepunkt der Grippewelle. Am wöchentlichen Zuwachs der Infektionen (blau) erkennt man, dass die Welle so langsam abklingt. Wie üblich ging es erst im Januar so richtig los.
Ärzte und Krankenhäuser sind immer noch gut mit der Grippe beschäftigt. Anfang März (aktuellster verfügbarer Wert) waren insgesamt knapp 120.000 Menschen erkrankt. Mancher Erkrankte geht gar nicht zum Arzt, auch hier sind die tatsächlichen Fallzahlen vermutlich höher. Laut Bericht des Robert-Koch Instituts gab es bis Ende KW 9 immerhin 202 Todesfälle wegen Grippe. In der Grippesaison 2018/19 gab es übrigens gut 180.000 Infizierte mit 966 Todesfällen.
Erstaunlich eigentlich, dass wir die Grippe gar nicht beachten. Wir haben uns einfach an sie gewöhnt. Sie ist auch in den Medien kaum vertreten. Wenn überhaupt dann, wie hier, im Hinblick auf Covid-19. Für die Grippe gibt es eine üblicherweise recht gut funktionierende Impfung. Allerdings lassen sich noch nicht einmal alle Mitglieder der Risikogruppen impfen. Wie unterschiedlich offensichtlich die menschliche Risikowahrnehmung ist.
Vom Robert-Koch Institut (RKI) werden die Grippe-Schwerpunkte auch in Kartenform zur Verfügung gestellt. Das gesamte Archiv kann man beim RKI einsehen. Unten den aktuelle Karte mit dem Stand Anfang März 2020.
Eine gute Nachricht zum Schluss: vor der Grippe kann man sich mit den gleichen einfachen Maßnahmen schützen wie vor dem Coronavirus. Ein Grund mehr dies auch zu tun.