Ministerpräsident Kretschmann hat sich in seiner heutigen Regierungserklärung im Landtag erstmals konkreter zu möglichen Schulöffnungen Anfang Februar geäußert. Es sei Wechselunterricht in den Grundschul-Eingangsklassen geplant. Außerdem soll die Teilnahme am Präsenzunterricht komplett freigestellt werden. Den Kindern sollen dadurch auch keine Nachteile entstehen.

Grundschule in Großrinderfeld
Die Grundschule in Großrinderfeld – auch hier könnte der Präsenzunterricht in der ersten Februar-Woche teilweise wieder aufgenommen werden. (Foto: Rainer Gerhards)

Wir geben den Kitas und Schulen eine Öffnungsperspektive, aber wir öffnen nur dann, wenn die epidemiologische Lage es in der kommenden Woche erlaubt und sich der gegenwärtige Abwärtstrend klar fortsetzt“, so Kretschmann im Landtag.

Wenn es die epidemiologische Lage es erlaube, würde man auch öffnen. Dabei müsse niemand sein Kind in die Kita oder in die Grundschule schicken, der oder die das nicht wolle. „Grundschulkinder, die zu Hause bleiben, erhalten auch nach einer möglichen Öffnung ihre Lernmaterialien. Diese Materialien sind identisch mit dem Unterrichtsangebot in der Schule. Für alle, die ihr Kind dagegen in die Grundschule schicken wollen, streben wir eine behutsame und schrittweise Öffnung ab dem ersten Februar an“, machte der Ministerpräsident klar.

Dabei gehe man nicht mit der Brechstange vor, sondern mit größter Vorsicht und Umsicht. Kretschmann nannte genaue Voraussetzungen, unter denen Grundschulen öffnen dürften:

Es darf nur schrittweise geöffnet werden und es darf höchstens die Hälfte einer Klasse zur selben Zeit unterrichtet werden. Denn wenn nur die Hälfte der Kinder im Klassenzimmer ist, heißt das: nur die Hälfte kann potentiell Überträger sein, aber eben auch nur die Hälfte anstecken. Das bedeutet im Ergebnis eine Viertelung des Infektionsgeschehens – denn 0,5 mal 0,5 ergibt 0,25. Das hat uns die Expertenrunde vor der Ministerpräsidentenkonferenz nochmals eindrücklich verdeutlicht“, steckte Kretschmann die Rahmenbedingungen ab. Zudem werde das Kultusministerium das Hygienekonzept weiterentwickeln.

Dazu gehöre, dass den Lehrkräften der Grundschule virenfilternde Masken zur Verfügung gestellt bekommen.

Die Faschingsferien ab dem 15. Februar 2021 werde die Landesregierung als Prüffenster nutzen, um genauestens nachzuvollziehen, wie sich die Infektionslage aufgrund der Öffnungen entwickelt hat.

Weiteres Vorgehen bei allen Schulen und Kitas

Bei Schulen und Kitas ginge es im Wesentlichen um zwei Dinge: um die Folgen für das Infektionsgeschehen, aber auch für Kinder und Jugendliche. Es gelte immer die Maßgabe, dass eine Öffnung epidemiologisch verantwortbar sein müsse.

Ich habe mich intensiv beraten lassen und in den vergangenen Monaten und Wochen zahlreiche Gespräche geführt, mit Virologen, Epidemiologen, Modellierern, Lehrerinnen und Lehrern, Kinderärzten und -psychologen“, sagte Kretschmann in seiner Regierungsinformation. Die Schließungen von Kitas und Schulen setzten Eltern und gerade die Alleinerziehenden enorm unter Stress setzen. Sie müssten Home Schooling und Beruf unter einen Hut bekommen – das zehre bei vielen Familien gewaltig an den Nerven.

Schwierige Abwägungen

Zugleich leiden die Kleinsten am allermeisten darunter, wenn sie nicht mit anderen Kindern in Kontakt kommen. Sie brauchen andere Kinder wie der Fisch das Wasser. Sie brauchen sie, um sich zu entwickeln und zu wachsen. Und – und das ist äußerst wichtig – je länger wir schließen, umso stärker leiden sie“, beschrieb er die Situation „Und deshalb wäge ich hier auch nicht mit der Viehwaage ab, sondern mit der Goldwaage! Mit diesem Maßstab setze ich den Beschluss von Bund und Ländern um, Schulen und Kitas grundsätzlich geschlossen zu halten oder die Präsenzpflicht weiter auszusetzen“, machte Kretschmann deutlich.

Deshalb blieben alle weiterführenden und beruflichen Schulen geschlossen, Ausnahmen für Abschlussklassen gebe es weiterhin. Die Präsenzpflicht bliebe ausgesetzt, auch wenn man den Grundschulen eine Öffnungsperspektive geben wollen. Und auch für die Kitas schaffe man eine Öffnungsperspektive.

Allerdings nur in Abhängigkeit von der epidemiologischen Lage!“, machte Kretschmann deutlich. Wie ernst man dabei die epidemiologische Lage nehme, habe man die vergangene Woche gezeigt . Als die Lage noch ein wenig unsicher und noch kein klarer Abwärtstrend war, habe er konsequenterweise gegen eine Öffnung entschieden.

Die Regierungserklärung in Bild und Ton

Sehen und hören Sie selbst, was genau Ministerpräsident Kretschmann sagte.

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Quelle: Pressemitteilung des Landes Baden-Württemberg

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