Corona nimmt wieder Fahrt auf in Deutschland. Binnen eines Monats haben sich die Neuinfektionen fast verdreifacht. Sollte der Trend anhalten, so hätten wir am 20. September wieder täglich um 5.000 Neuinfizierte. Daher wird es Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.

Von 424 täglichen Corona-Neuinfektionen sind wir binnen eines Monats auf über 1.200 gestiegen. Fast eine Verdreifachung. Ende aktuell nicht in Sicht. Die Zahlen für Deutschland vom 19. August. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Die tägliche Zunahme der neuen COVID-19 Infektionen hört sich dabei harmlos an: sie wächst im Schnitt nur um das 1,035 fache – klingt nicht viel. In Prozent ausgedrückt erscheint es schon etwas mehr: 3,5%. Summiert man das über die Tage, so kommt allerdings ein beachtlicher Wert heraus – eben ein Faktor von fast drei (genau: 2,91).

Nun ist es sicherlich so, dass aktuell vor allem Junge Menschen betroffen sind und meist nicht schwer erkranken. Mittelfristig, so ist zu erwarten, tragen die aber das Virus auch in die ältere Bevölkerung. Dann kommt es wieder zu schweren Erkrankungen und auch Todesfällen.

Gegensteuern dringend nötig

Grafik der AHA-Regel zum Schutz vor Corona
Die AHA-Regel: einfache Maßnahmen zum Schutz vor Corona (Grafik: Bundesregierung, 2020)

Das sieht auch das RKI so. Im Situationsbericht vom 19. August steht: „Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden. Die Empfehlung der Pandemieschützer: die gesamte Bevölkerung, also wir alle, muss Corona wieder ernster nehmen und die notwendigen Schutzmaßnahmen einhalten. Also Abstand halten, Hygieneregeln einhalten und (Alltags)masken tragen (gerne auch Bessere!). Das ist sicherlich lästig, trägt aber dazu bei die Gesundheit zu schützen. Und auch die Wirtschaft sowie Schule und Kita zu ermöglichen.

Das RKI meldet heute viel mehr Fälle – ist da nicht ein Fehler in den Daten?

Stimmt – laut RKI sind es heute mehr als 1.700 Fälle. In der Grafik oben habe wir nur 1.237. Das liegt daran, dass wird die Fallzahlen immer im 7-Tage Mittel rechnen. Die einzelnen Tageswerte sind durch Schwankungen im Meldewesen kaum brauchbar. Vor allem am Wochenende nicht. Im 7-Tage-Schnitt gleicht sich das aus. Es ist daher ein verlässlicher Wert, der mittlerweile auch von allen Publikationen genutzt wird.

Hier zum Vergleich nochmals die Grafik, aber mit eingetragenen Tageswerten (grau):

Schaut man sich die einzelnen Tageswerte an (grau), kann man beispielsweise ganz klar die Wochenenden erkennen. Samstags und Sonntags erfolgen weniger Meldungen. Die Wochenend-Fälle kommen dann an den Wochentagen „obendrauf“. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI).

Weitere Informationen rund um Covid-19 (Corona, SARS-CoV-2), auch im Main-Tauber Kreis, gibt es auf der Übersichtsseite zu Coronavirus in Großrinderfeld und Main-Tauber Kreis.
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Informationen zu Omikron in Deutschland finden Sie hier.