Haben Sie sich für einen Bürgermeisterkandidaten entschieden? Möchten Sie, dass der das Amt auch antreten kann? Dann gehen Sie Sonntag wählen! Mitbestimmen kann nämlich nur, wer auch wählen geht. Und die Wahlbeteiligung kann diesmal sogar entscheidend sein.
Kennen Sie das? „Ist doch eh‘ alles klar“ schallt es allenthalben. „Keiner“ geht wählen und auf einmal ist gar nichts mehr klar. Ein ganz anderer Kandidat als vermutet ist auf einmal gewählt.
Nun könnte man sagen: in Großrinderfeld ist doch wirklich alles schon gelaufen. Könnte man meinen (meinte ich selbst auch schon einmal). Wenn man genauer hinsieht stellt man aber fest: das Rennen ist tatsächlich noch ziemlich offen!
Betrachtet man das Wahlergebnis vom 20. Oktober 2019 als Wählerpotential, so sieht das Bild scheinbar eindeutig aus: Johannes Leibold braucht nur noch wenige Stimmen, um die absolute Mehrheit zu erreichen.
Die Sache hat aber einen Haken: hierbei wird eine gleichbleibende Wahlbeteiligung unterstellt. Und ebenso, dass Alle wieder die gleiche Wahl treffen wie am 10. Oktober.
Betrachtet man dagegen das gesamte Wählerpotential, also auch die Nichtwähler, dann sieht die Welt ganz anders aus.
Nun ist es sicherlich unrealistisch anzunehmen, dass auf einmal wirklich jeder wählen geht. Von daher liegt die Wahrheit sicherlich zwischen diesen beiden Sichten.
Allerdings: seit dem 20. Oktober ist viel geschehen. Beide Kandidaten habe noch einmal kräftig Wahlkampf gemacht. Beide haben noch viele Gespräche geführt. Die Diskussion ist neu in Gange gekommen. Ein Teil der damaligen Wähler wird vermutlich nicht wählen gehen, dafür aber ein Teil der damaligen Nichtwähler. Die Rahmenbedingungen werden also durchaus unterschiedlich sein. Es wäre meiner Meinung nach daher etwas naiv, fest auf ein Ergebnis analog zum 20. Oktober zu setzen.
Nein, beide Kandidaten sollten ein Interesse an hoher Wahlbeteiligung haben. Johannes Leibold können die Wähler wegbleiben, weil er ohnehin für „nicht mehr schlagbar“ gehalten wird. Thomas König hingegen wird es kaum gelingen aufzuholen, wenn seine Anhänger die Wahl bereits als sicher verloren glauben. Womöglich kommt es am Ende darauf an, wer seine Wähler besser mobilisieren kann.
Auch aus grundsätzlicher Sicht ist eine hohe Wahlbeteiligung natürlich erstrebenswert: wir möchten in einer Demokratie ja gerne den als Wahlgewinner, der auch tatsächlich von den meisten Bürgern gewünscht ist.
In diesem Sinne: machen Sie von Ihrem Wahlrecht gebrauch! Gehen Sie am Sonntag wählen! Entscheiden Sie mit, wer als Bürgermeister die Geschicke von Großrinderfeld in den nächsten Jahren lenken wird.