Ein Bild der Zerstörung: verbogen und zersplittert liegt ein 24 Meter langes Rotorblatt direkt neben seinem Windrad. Nur noch zwei Flügel hängen oben in 65m Höhe schlapp herunter. Der Windriese hat fast 17 Jahre den Elementen getrotzt. Doch Sturmtief Eberhard war dann wohl stärker.
So geschehen im Windpark Wittighausen [Google Maps] nahe Ilmspan. Dort stehen 9 Windräder vom Typ Vestas V47. Aus den Fränkischen Nachrichten erfährt man, dass der Betreiber der Anlage die Störung zunächst gar nicht bemerkte. Dazu bedurfte es eines Anrufs des Wittighäuser Bürgermeister – am Dienstag. Der Windpark wurde dann per Fernwartung abgeschaltet.
Es ist verwunderlich, dass beim Betreiber kein Alarm einging. Immerhin war der Sturm bereits am Sonntag. Betrachtet man die Spitzenböen, so ist das Unglück vermutlich am Sonntag Nachmittag oder Abend aufgetreten. Dass ein solcher Großschaden zwei Tage später immer noch unbekannt ist, sollte eigentlich nicht vorkommen. In dieser Zeit hätte es durchaus zu weiteren Unfällen kommen können. Ich habe beim Betreiber nachgefragt und werde über die Antwort berichten. Update: ich habe eine Antwort erhalten.
Übrigens: das Rotorblatt hat beim Fall auch den Turm gestreift. Das sieht man, wenn man sich die Bilder genau anschaut. Ich frage mich, ob der Turm eventuell auch hätte zusammenbrechen können.
Wie geht es jetzt weiter? Zunächst ist sicherlich einmal Abwarten auf die Unfallanalyse angesagt. Ich hoffe, dass diese dann auch allgemein zugänglich ist. Der Windpark wird aus Sicherheitsgründen (hoffentlich) bis zur endgültigen Klärung stillgelegt bleiben. Derweil schaukelt der verbliebene „Rotor“ nur noch leicht im starken Wind.
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Kurz darf man spekulieren, dass das Alter der Windräder sowie die hiesige Struktur der Winde mit eine Rolle spielt. Ein Zauberwort könnte „Materialermüdung“ sein. Die Anlagen werden auf eine Betriebsdauer von 20 Jahren ausgelegt. Das Windrad war also kurz vor Ende der geplanten Lebenszeit. Dadurch können sich die Risiken erhöhen. Das sieht auch der TÜV Süd so.