Aus Gerchsheim auf die Weltbühne – Lisa Heinrichs mit Super-Ergebnis bei der IRONMAN-WM auf Hawaii

Der IRONMAN auf Hawaii ist seit Jahrzehnten das Synonym für sportliche Grenzerfahrung. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen – und das alles unter tropischer Sonne und mit Windböen, die wie aus dem Föhn blasen. Wer auf Big Island ins Ziel kommt, darf sich zu Recht zu den härtesten Ausdauersportlern der Welt zählen.
In diesem Jahr gelang das auch Lisa Heinrichs, die in Gerchsheim lebt und für den SV Würzburg 05 startet – und das mit einer beeindruckenden Leistung.

Lisa Heinrichs brilliert beim Ironman Triatlohn 2025 auf Hawaii. (Foto: privat)

Die Hitzeschlacht von Kona

Am 11. Oktober 2025 fand die Weltmeisterschaft der Frauen statt – zum letzten Mal separat vom Männerrennen. Die Bedingungen waren selbst für hawaiianische Verhältnisse brutal: drückende Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit und kaum Wind. Die internationale Presse sprach von einem „Drama“ und einer „Hitzeschlacht“.

Sogar einige der größten Namen im Triathlon mussten aufgeben. Die US-Amerikanerin Taylor Knibb und die Britin Lucy Charles-Barclay, beide Favoritinnen auf den Titel, beendeten das Rennen vorzeitig. Die Norwegerin Solveig Løvseth gewann schließlich in 8:28 Stunden, während die deutsche Profi-Athletin Laura Philipp auf Platz drei ins Ziel kam.

Für alle anderen Starterinnen galt: Wer den Ali’i Drive erreichte, hatte bereits gewonnen.

Von Frankfurt nach Kona – ein Traum wird Wirklichkeit

Für Lisa Heinrichs war der Start auf Hawaii der Höhepunkt einer noch jungen, aber eindrucksvollen Karriere. Qualifiziert hatte sie sich beim IRONMAN Frankfurt 2024, wo sie in ihrer Altersklasse (F30–34) Platz 3 belegte – mit einer Gesamtzeit von 9:59:54 Stunden. Damit blieb sie unter der magischen Zehn-Stunden-Grenze – und das bei ihrem ersten Langdistanz-Rennen überhaupt.

Schon dort zeigte sich ihre besondere Stärke: strategisches Denken und konsequente Umsetzung. Diese Fähigkeiten sollten sich in Kona als entscheidend erweisen.

Vorbereitung mit Disziplin und klarem Plan

Um sich auf die tropischen Bedingungen Hawaiis vorzubereiten, griff Lisa Heinrich zu ungewöhnlichen Methoden: Sie trainierte auf der Rolle ohne Ventilator, in langer Kleidung und Mütze – ein bewusst provoziertes Hitzetraining, das ihren Körper an die extremen Bedingungen von Kona gewöhnte.

Bis zu 18 Stunden pro Woche trainierte sie neben ihrem anspruchsvollen Beruf, was eine außergewöhnliche Selbstdisziplin und gute Organisation erforderte. Diese konsequente Vorbereitung war die Grundlage für ihre Stabilität im Rennen – körperlich wie mental.

Unterstützt wurde sie auf Hawaii von ihrem Lebenspartner Jan Böttner, sowie ihrem Vater Horst Heinrichs und dessen Lebensgefährtin Silja. Dieses Team betreut und motviert sie vor Ort und ist an ihrer Seite.

Der Renntag: Kontrolle im Chaos

Die Temperaturen auf dem Queen Kaʻahumanu Highway kletterten am Wettkampftag auf über 35 Grad. Während viele Athletinnen an der Hitze zerbrachen, blieb Heinrichs ruhig – und hielt sich exakt an ihre Rennstrategie.

Nach 10:27:24 Stunden erreichte sie das Ziel auf dem Ali’i Drive – sichtlich erschöpft, aber mit einem Lächeln.
In der Altersklasse F30–34 bedeutete das Platz 16 weltweit, im Gesamtfeld aller Frauen Rang 114 von über 1.600 Starterinnen.

Ihre Zeit lag nur 27 Minuten über ihrer Frankfurt-Leistung – eine bemerkenswert geringe Differenz für ein Rennen unter solch extremen Bedingungen. Viele erfahrene Ironman-Teilnehmerinnen verlieren in Kona 45 Minuten oder mehr.

„Es war der anstrengendste Tag meines Lebens“, sagte sie nach dem Zieleinlauf – und ergänzte fast nüchtern:
„Ich konnte mein Rennen perfekt pacen, hatte keine echten Einbrüche und fühlte mich stark von Anfang bis Ende.“

Ein Satz, der viel über ihren Stil verrät: ruhig, analytisch, effizient.

Weltklasseleistung aus der Region

Der 16. Platz in der stark besetzten Altersklasse F30–34 entspricht einer Weltklasseleistung im Amateurfeld. Nur wenige deutsche Athletinnen erreichten ein ähnlich gutes Ergebnis. Heinrichs Konstanz zwischen Frankfurt und Hawaii zeigt, dass ihr Erfolg kein Zufall war – sondern das Resultat aus klarem Denken, gezielter Vorbereitung und mentaler Stärke.

Dass sie in Gerchsheim lebt, verleiht dieser Geschichte eine besondere Note: Eine Sportlerin aus dem Taubertal, die unter den härtesten Bedingungen der Welt glänzt – und zeigt, was möglich ist, wenn man einem Traum konsequent folgt.

Nochmals besonders zu erwähnen sind auch die Sportvereine SV Würzbur 05 und der TV Bad Orb, für den sie in der Bundesliga startet. Denn hier wie da gibt es ein auf diese Sportart ausgerichtetes breites Angebot. Das ist nicht unbedingt üblich.

Fazit

Lisa Heinrichs hat beim IRONMAN Hawaii 2025 bewiesen, dass Disziplin und Planung stärker sein können als tropische Sonne und Erschöpfung. Während viele Profis aufgeben mussten, brachte sie ihr Rennen mit Präzision und Willenskraft ins Ziel.

„Es war der anstrengendste Tag meines Lebens“ – und einer, der in Erinnerung bleiben wird.

Mit ihrem 16. Platz in Kona und der Erfahrung aus zwei perfekt ausgeführten Langdistanzrennen hat die Gerchsheimerin die Tür zur internationalen Triathlon-Elite weit aufgestoßen.

Ergebnisse im Überblick:

RennenDatumGesamtzeitAltersklassePlatzierungBemerkung
IRONMAN Frankfurt18.08.249:59:54F30–343Qualifikation für Hawaii
IRONMAN Hawaii11.10.2510:27:24F30–3416Weltmeisterschaft – extreme Hitze

Kommentar:
Es ist bemerkenswert, wenn jemand aus unserer Region bei einem der härtesten Sportereignisse der Welt nicht nur antritt, sondern auch ein Ergebnis dieser Klasse erreicht. Lisa Heinrichs hat gezeigt, dass sportlicher Erfolg nicht nur in großen Leistungszentren entsteht – sondern auch dort, wo Disziplin, Leidenschaft und analytisches Denken zusammentreffen.

(Quellen: triathlon.de, Tri247, RND, Kinzig.News, Vorsprung Online, Ironman Official Results, tri-mag.de, KWXX Hilo HI, Ortsvorsteher Peter Weingärtner, XING)

Großrinderfeld: Aus der gestrigen Gemeinderatssitzung

Die Gemeinderatssitzung am 14. Oktober 2025 fand im Rathaus Großrinderfeld statt und verlief insgesamt ruhig. Es standen keine großen Entscheidungen an, entsprechend kurz war die Tagesordnung und auch die Diskussionen blieben überschaubar. Man könnte auch sagen, dass eigentlich nur Routineaufgaben anstanden – wenn auch natürlich wichtige. Aus meiner Sicht war die Erweiterung des Zweckverbands KIBITA langfristig am bedeutsamsten.

Symbolbild „Sitzung des Gemeinderats“. (Grafik: Rainer Gerhards mittels KI)
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Main-Tauber Kreis: Toni wird zu LEONET – aber der Glasfaserausbau stockt weiter

In den vergangenen Tagen haben vermutlich viele Bürgerinnen und Bürger im Main-Tauber-Kreis, die einen Vorvertrag mit toni abgeschlossen hatten, eine E-Mail erhalten: „toni ist jetzt LEONET“. Dahinter steht keine neue Ausbauoffensive, sondern eine reine Namensänderung.

Wer im Internet nach dem Glasfaser-Betreiber „toni“ sucht, wird nun hierhin weitergeleitet. (Bildschirmfoto: Rainer Gerhards vom 14.10.2025)
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Kommentar: Ein starkes Signal für digitale Souveränität im Gesundheitswesen

Wie ich am Samstag meldete, wird am Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim ein neues Rechenzentrum gebaut – und das ist weit mehr als nur ein technisches Projekt. Es ist ein Bekenntnis zur digitalen Souveränität, zu regionaler Verantwortung und zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesundheitsversorgung.

Die Verantwortlichen des Caritas-Krankenhauses beim Spatenstich für das neue Rechenzentrum in Bad Mergentheim (von links): Matija Spicko (IT), Projektleiterin Katharina Kuon, Direktor Unternehmenskultur Michael Raditsch, Teamleiter IT-Infrastruktur Sascha Gerntrup, Ärztlicher Direktor Dr. Jochen Selbach, Pflegedirektor Frank Feinauer, Bauleiter DC-Datacenter-Group Burak Adibes und der Kaufmännische Direktor Jeremia Berschauer. (Foto: © Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, Ute Emig-Lange)
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Main-Tauber Kreis: Spatenstich für das neue Rechenzentrum am Caritas-Krankenhaus

Ein weiterer Meilenstein für die Zukunft des Caritas-Krankenhauses: Mit einem symbolischen Spatenstich startete das Direktorium am vergangenen Montag den Bau eines neuen Rechenzentrums am Standort Bad Mergentheim.

Die Verantwortlichen des Caritas-Krankenhauses beim Spatenstich für das neue Rechenzentrum in Bad Mergentheim (von links): Matija Spicko (IT), Projektleiterin Katharina Kuon, Direktor Unternehmenskultur Michael Raditsch, Teamleiter IT-Infrastruktur Sascha Gerntrup, Ärztlicher Direktor Dr. Jochen Selbach, Pflegedirektor Frank Feinauer, Bauleiter DC-Datacenter-Group Burak Adibes und der Kaufmännische Direktor Jeremia Berschauer. (Foto: © Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, Ute Emig-Lange)
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