Den heutigen Polizeibericht für den Main-Tauber Kreis habe ich ergänzt um eine überregionale Erfolgsmeldung der Polizei Heilbronn. Die hat eine Betrügerbande erwischt, die Baden-Württemberg-weit „tätig“ war – allerdings auch bei uns im Kreis. Interessant ist ganz besonders der Beschreibung der Vorgehensweise der Betrüger. Details dazu unten im Bericht.

Kühlsheim: Wohnungseinbruch
Am Montag, zwischen 10.30 Uhr und 19.15 Uhr, verschaffte sich ein unbekannter Täter gewaltsam Zutritt zu einem Einfamilienhaus im Königsgrund in Kühlsheim. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand entwendete der Täter lediglich Modeschmuck von geringem Wert. Die Polizei bittet nun um Zeugenhinweise. Wer etwas Verdächtiges bemerkt hat, wird darum gebeten, sich beim Polizeirevier Tauberbischofsheim unter der Telefonnummer 09341 810 zu melden.
Lauda-Königshofen: Wohnungseinbruch
Ein unbekannter Täter verschaffte sich im Mörikeweg in Lauda-Königshofen gewaltsam über die Terrassentür Zugang zu einem Einfamilienhaus. Der Einbruch ereignete sich am Montag zwischen 13 Uhr und 21.15 Uhr. Dabei wurde das gesamte Haus durchsucht und Bargeld sowie Schmuck im hohen dreistelligen Bereich entwendet. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, diese dem Polizeirevier Tauberbischofsheim unter der Telefonnummer 09341 810 mitzuteilen.
Löffelstelzen: Totes Schaf mit Schnittverletzung – Wer hat etwas gesehen?
Am Freitag fand eine Zeugin auf einer Weide in Löffelstelzen ein totes Schaf mit einer etwa zehn Zentimeter langen Schnittverletzung. Ein Unbekannter überstieg vermutlich zwischen Donnerstag, 10 Uhr, und Freitag, 9 Uhr, den Zaun und verschaffte sich somit unbefugten Zutritt zur Weide. Diese befindet sich in der Verlängerung des Steinertswegs, etwa einen Kilometer außerhalb von Löffelstelzen. Die Polizei bittet nun um Zeugenhinweise von Personen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben. Diese werden gebeten, sich bei dem Polizeirevier Tauberbischofsheim unter der Telefonnummer 09341 810 zu melden.
Wertheim: Mit 41 km/h zu schnell unterwegs
Mit 41 km/h zu viel auf dem Tacho wurde ein VW-Fahrer in einem Einmündungsbereich von der Polizei gemessen. Der 53-Jährige war gegen 11.15 Uhr auf der Kreisstraße 282 in Richtung Böttigheim unterwegs und missachtete die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h an der Einmündung. Der Fahrer muss nun mit einem Bußgeld in Höhe von 480 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot rechnen.
Baden-Württemberg: Kriminalpolizeidirektion Heilbronn gelingt Schlag gegen Betrügerbande
Durch intensive Ermittlungsarbeit unter der Führung der Ermittlungsgruppe „Callcenter“ der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn und der Staatsanwaltschaft Heilbronn konnte eine gewerbsmäßig agierende Betrügerbande zerschlagen werden, die im Zeitraum von Juli bis September 2024 zahlreiche Personen in Baden-Württemberg betrogen haben soll. Die beiden Hauptverdächtigen, ein 41-jähriger Mann und eine 33-jährige Frau, wurden festgenommen und befinden sich nun in Untersuchungshaft. Der bislang bekannte Vermögensschaden beläuft sich auf insgesamt rund 60.000 Euro.
Tatverdacht des gewerbsmäßigen Betrugs und Drogenhandels
Den Verdächtigen wird vorgeworfen, zusammen mit einer bislang unbekannten Frau, die sich am Telefon als Bankmitarbeiterin ausgab, betrügerisch EC-Karten und PINs von ihren Opfern erlangt zu haben. Diese sollen anschließend genutzt worden sein, um unter anderem Bargeld abzuheben oder Schmuck zu kaufen. Dabei wurden mindestens 32 Opfer, überwiegend ältere Menschen, in verschiedenen Regionen Baden-Württembergs um erhebliche Summen gebracht. Zudem ergaben die Ermittlungen Hinweise auf einen schwunghaften Handel mit Amphetamin.
Vorgehensweise der Täter
Nach bisherigen Erkenntnissen rief die bislang unbekannte Komplizin der Verdächtigen die Opfer an und gab sich als Bankmitarbeiterin aus. Unter dem Vorwand, ihre EC-Karten seien von Unbekannten missbraucht oder ihre Konten gesperrt, wurde den Opfern suggeriert, ihre EC-Karten und PINs müssten zur Sicherheit eingezogen werden. Ein angeblicher Bankmitarbeiter, der 41-jährige Tatverdächtige, soll daraufhin persönlich bei den Betroffenen erschienen sein, um die Karten und die dazugehörigen PINs entgegenzunehmen. Seine 33-jährige Komplizin soll danach die Karten genutzt haben, um damit Geld abzuheben oder teure Waren wie Schmuck und Kleidung zu kaufen. Des Weiteren wollten die Tatverdächtigen mit der Lüge, die Angerufenen besäßen mutmaßlich Falschgeld, diese zudem zur Herausgabe ihrer zuhause verwahrten Bargelder veranlassen. Die Täter wurden neben dem Landkreis Heilbronn in den Kreisen Hohenlohe, Main-Tauber, Ludwigsburg, Rems-Murr-Kreis, Waiblingen, Reutlingen, Heidenheim, Göppingen, Alb-Donau-Kreis, Ost-Alb-Kreis und Esslingen tätig.
Durchsuchungen und Festnahmen
Auf Grundlage der akribischen Ermittlungen der Ermittlungsgruppe „Callcenter“ der Kriminalinspektion 3 wurden durch die Staatsanwaltschaft Heilbronn Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle beim Amtsgericht Heilbronn beantragt und dort am 22.10.2024 erlassen. Am 6. November 2024 führte die Ermittlungsgruppe „Callcenter“ unter Beteiligung von Polizeibeamten der Polizeipräsidien Aalen und Stuttgart sowie des LKA Baden-Württemberg an drei verschiedenen Wohnadressen der beiden Tatverdächtigen Durchsuchungen durch. Diese befinden sich in den Bezirken der Landkreise Schwäbisch Hall und Rems-Murr-Kreis. Hierbei konnten belastende Beweismittel, Tatkleidung sowie zudem 330 Gramm Amphetamin, Ecstasy-Tabletten und Schmuck sichergestellt werden. Die 33-Jährige und der 41-Jährige wurden auf Grundlage der Haftbefehle festgenommen und am 7. November einem Haftrichter beim Amtsgericht Heilbronn vorgeführt. Dieser setzte die Haftbefehle in Vollzug, woraufhin die beiden Tatverdächtigen in Justizvollzugsanstalten gebracht wurden, wo sie sich auch aktuell noch befinden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn und der Staatsanwaltschaft Heilbronn, unter anderem zu weiteren Mitgliedern der Bande, dauern an.