Auch im Main-Tauber Kreis findet der bundesweite Warntag statt. Bund und Länder, teilnehmende Stadt- und Landkreise sowie Gemeinden erproben am Donnerstag, 12. September, ihre technische Infrastruktur zur Warnung der Bevölkerung. Ab 11 Uhr aktivieren Behörden und Einsatzkräfte an diesem Tag unterschiedliche Warnmittel, um die Abläufe einem Stresstest zu unterziehen.

Das bundesweite Warnsystem kann vor Bedrohungen wie beispielsweise Erdrutsch bzw. Erdrutschgefahr warnen. (Symbolgrafik: Rainer Gerhards mittels KI)

„Die Warnung der Bevölkerung ist ein wichtiger Eckpfeiler, um die Resilienz der Gesellschaft gegenüber Krisen aller Art zu steigern. Die Gefahrenlagen sind vielfältig und angesichts der Starkregen- und Hochwasserereignisse in diesem Jahr ist es von großer Bedeutung, die verschiedenen Warnkanäle regelmäßig in den Fokus zu rücken“, erklärt Jürgen Segeritz als Verantwortlicher für den Katastrophenschutz im Landratsamt Main-Tauber-Kreis die Ziele des Aktionstags.

Der bundesweite Warntag verfolgt zwei Hauptziele: zum einen die technische Warninfrastruktur einer Belastungsprobe zu unterziehen und zum anderen der Bevölkerung Informationen zum Thema Warnung und zu den verschiedenen Wegen zu vermitteln, über die die Behörden Warnungen versenden.

Die Abläufe im Fall einer Warnung sollen auf Basis der technischen Warninfrastruktur in Deutschland und mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren durchgespielt werden. Deshalb wird der Prozess von der Auslösung einer Warnmeldung bis hin zu ihrem Empfang auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger probeweise durchlaufen und somit werden auch die Warnmittel selbst überprüft.

Auf diese Weise können mögliche auftretende Herausforderungen oder Probleme von den jeweiligen Betreiberinnen und Betreibern der Warnsysteme und von den für die Warnmittel Verantwortlichen identifiziert und im Nachgang behoben werden. Zweck der Probe ist ausdrücklich, Schwachstellen im Warnsystem zu finden, um diese anschließend zu beseitigen und das System für den Ernstfall stabiler und effektiver zu machen.

Regionale Unterschiede bei den Warnmitteln

Die in den Gemeinden vorhandenen Sirenen im Main-Tauber-Kreis werden an diesem Tag nicht aktiviert. Sie sind technisch noch nicht für eine Warnung der Bevölkerung ausgelegt und dienen ausschließlich der Alarmierung der Feuerwehr. Teilweise ist sogar ein Rückbau der Sirenen vorgesehen. Im Gemeinderat Großrinderfeld sprach sich aber bereits im Dezember eine Mehrheit dafür aus, die Sirenen in der Gemeinde für Warnmeldungen aller Art zu ertüchtigen.

Zum Einsatz kommen Warnmeldungen über Radio und Fernsehen, die sozialen Medien, Stadtanzeigetafeln und Warn-Apps. Erneut wird auch der Warnkanal „Cell Broadcast“ erprobt. Hierbei handelt es sich um eine Meldung, die direkt auf das Handy geschickt wird. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat, das Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie die Bundesnetzagentur arbeiten für diesen neuen Warnkanal eng mit den Mobilfunkanbietern in Deutschland zusammen. Ziel des neuen Kanals ist es, Bürger im Ernstfall ohne zusätzliche Apps und unabhängig vom mobilen Datennetz informieren zu können.

Gegen 11.45 Uhr erfolgt eine Entwarnung über die Warnmittel und Endgeräte, über welche zuvor die Warnung versendet wurde. Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung versendet. Die Möglichkeit, auch über diesen Warnkanal zu entwarnen, wird derzeit unter anderem von den Mobilfunknetzbetreibern geprüft.

Weitere Informationen für die Bevölkerung finden sich auf der Website www.warnung-der-bevoelkerung.de.

Quellen: Pressemitteilung des Main-Tauber Kreises, eigene Recherche