In den letzten Wochen wurden im Main-Tauber-Kreis vermehrt Fälle der Aujeszkyschen Krankheit bei Wildschweinen festgestellt. Die Aujeszkysche Krankheit ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die für Hunde, Katzen und andere Fleischfresser immer tödlich endet. Menschen sind nicht von der Krankheit betroffen.

Wildschweine, hier in der Flur bei Großrinderfeld, übertragen die Aujeszkysche Krankheit. (Foto: Rainer Gerhards)

Die Aujeszkysche Krankheit wird auch als „Pseudowut“ bezeichnet, da teilweise Tollwut-ähnliche Symptome auftreten. Es handelt sich aber nicht um Tollwut.

Hundehalter sollten daher ihre Tiere immer an der Leine führen und nicht in Kontakt mit Wildschweinen bringen. Kommt ein Hund oder eine Katze mit Körperflüssigkeiten eines mit der Aujeszkysche Krankheit infizierten Wildschweines in Berührung, überträgt sich das Virus und das Tier stirbt. Bereits Schnuppern kann zu einer Infektion führen. Kürzlich musste ein Jagdhund im Main-Tauber Kreis nach einer Drückjagd mit Symptomen der Aujeszkysche Krankheit eingeschläfert werden. Es gibt keine Impfung und keine Therapie gegen das Virus.

Um Hausschweine vor der Aujeszkysche Krankheit zu schützen, sollten Schweinehalter die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen strikt einhalten. Dazu gehören unter anderem ein Zaun um den Stall, separate Toilettenanlagen für Schweine und Menschen sowie regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Stallungen.

Jäger sollten keinen Aufbruch von Wildschweinen an Hunde und andere Fleischfresser verfüttern. Das Aujeszky-Virus weist eine hohe Überlebensfähigkeit auf und wird nicht durch Fleischreifung oder Gefrieren abgetötet.

Weitere Informationen zur Aujeszkysche Krankheit (Pseudowut) bei Wildschweinen finden Sie auf der Webseite des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis unter www.main-tauber-kreis.de/ak-merkblatt.

Das Veterinäramt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis bittet alle Hundehalter, Jäger und Schweinehalter um erhöhte Aufmerksamkeit und Einhaltung der empfohlenen Maßnahmen.

Welche Symptome gibt es bei Hund und Katze?

Die ersten Symptome der Aujeszkysche Krankheit treten nach einer Inkubationszeit von zwei bis neun Tagen auf. Bei Hunden ist das auffälligste Symptom der intensive Juckreiz am Kopf. Die Tiere reiben sich an Gegenständen, lecken sich übermäßig oder kratzen sich mit den Krallen.

In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung können weitere Symptome hinzukommen, wie:

  • Teilnahmslosigkeit
  • Fieber
  • Schluckbeschwerden
  • Atemnot
  • Bewegungsstörungen
  • Lähmungserscheinungen

Kann ich meinen Hund oder Katze heilen lassen?

Leider nein. Die Aujeszkysche Krankheit verläuft bei Hund und Katze immer tödlich. Es gibt keine Medikamente dagegen. Leider existiert auch keine Impfung gegen die Aujeszkysche Krankheit für Hunde und Katzen.

Können Hunde und Katzen sich gegenseitig anstecken?

Nein, das ist nicht möglich. Die Ansteckung mit dem Aujeszky-Virus kann aber über verschmutzte Gegenstände, wie zum Beispiel Stiefel, erfolgen.

Quellen: