Der neue Recyclinghof im Industriepark A81 zwischen Großrinderfeld und Tauberbischofsheim wurde heute offiziell eingeweiht. Er öffnet morgen um 8:30 erstmals seine Pforten (wir berichteten). Der Hof ersetzt den bisherigen Recyclinghof in TBB an der Kläranlage.

Es ist vollbracht: Der neue Recyclinghof im Industriepark A81 ist eingeweiht, Gemeinsam mit der Geschäftsführung der Firma INAST, Vertreterinnen und Vertretern aus dem Kreistag sowie Mitarbeitern des AWMT haben Landrat Christoph Schauder (6.v.l.) und Erster Landesbeamter Florian Busch (3.v.r.) die Zufahrt frei. (Foto: Rainer Gerhards)

Der neue Recyclinghof wurde mit einem kleinen Festakt direkt vor Ort durch Landrat Christoph Schauder eröffnet. Er freue ich über den neuen Standort ganz besonders, so Schauder,denn nun werden überfüllte Container und Staus an der Einfahrt zum Recyclinghof Tauberbischofsheim der Vergangenheit angehören. Mit der heutigen Inbetriebnahme des Recyclinghofes setzen wir einen wichtigen Meilenstein bei der Verbesserung unserer Entsorgungsinfrastruktur“,

Überhaupt sei ihm die Verbesserung der Entsorgungsinfrastruktur bereits seit seinem Amtsantritt in Juni 2021 ein sehr wichtiges Anliegen gewesen. Der Hof in Tauberbischofsheim an der Kläranlage genügte den heutigen Anforderungen nicht mehr. Er war schlecht erschlossen, zu klein und konnte nicht erweitert werden. Die starke Frequentierung durch die Bürgerinnen und Bürger habe immer wieder zu Kapazitätsproblemen geführt.

Durch den Umzug der Firma INAST im Frühjahr 2022 habe sich eine richtungsweisende neue Möglichkeit ergeben. Bereits seit dieser Zeit laufen die Überlegungen zum heute eröffneten Recyclinghof im Industriepark A81. Der Hof werde von INAST mit eigenem Personal betrieben, das Angebot erheblich ausgeweitet. Dies ermögliche deutlich erweiterte Öffnungszeiten und ein größeres, moderner und bürgerfreundlicher gestaltetes Areal. Hierin sieht Landrat Schauder auch ein Modell für künftige weitere Verbesserungen bei anderen Recyclinghöfen im Kreis.

Einweihung durch Vertreter von Kreis, Kreistag und INAST

Zu den weiteren Teilnehmern der Einweihung gehörten Erster Landesbeamter Florian Busch als zuständiger Dezernent im Landratsamt, der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes Main-Tauber-Kreis, Dr. Walter Scheckenbach, der Technische Leiter Michael Schinnagel sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kreistagsfraktionen. Die Firma INAST war vertreten durch Geschäftsführer Rouven Schaller, Prokurist Bernd Gimber sowie den Betriebsleiter Tauberbischofsheim, Rouven Hotz.

Neuer Standort gut erreichbar und lange geöffnet

Der neue Standort im Industriepark A81 sei für die Bürger und Bürgerinnen gut erreichbar. Dank der Einfahrt über die Ernst-Bauer-Straße, einer separaten Ausfahrt über die Falk-Müller-Straße und des 2000 Quadratmeter großen, geräumigen Areals sei eine schnelle Abwicklung möglich. „Die Container und Abladeflächen wurden so angeordnet, dass die Wertstoffe und Abfälle komfortabel angeliefert werden können. Großzügige Fahrflächen mit einer durchdachten und übersichtlichen Verkehrsführung bieten ausreichend Platz, um auch mit einem Anhänger zu rangieren. Das geschulte Personal der Firma INAST ist den Besucherinnen und Besuchern gerne behilflich. Insgesamt stand bei der Planung der Servicegedanke im Vordergrund“, sagte Erster Landesbeamter Florian Busch.

Diesen Wegweisern zum Recyclinghof im Industriepark A81 sollte man folgen. Es gilt Einbahnverkehr. Die Wegweiser sorgen dafür, dass man direkt richtig anfährt. (Foto: Rainer Gerhards)

Die deutliche Verbesserung des Angebots werde insbesondere auch beim Blick auf die Öffnungszeiten deutlich – sie wurden von bisher elf auf nunmehr 36,5 Stunden pro Woche verdreifacht. Der Recyclinghof ist künftig montags und donnerstags von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, dienstags, mittwochs und freitags von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr sowie samstags von 8.30 bis 12 Uhr geöffnet.

Christoph Schauder verband mit den langen Öffnungszeiten auch die Hoffnung, dass lange Staus am Samstag Geschichte sind. „Vor Dienstbeginn oder eben auch danach kann man auch vorbei fahren“ – er hoffe, dass sich dieser Vorteil bei der Bevölkerung rumspreche und zusätzlich für kurze Wartezeiten sorge.

Übrigens: gerade Großrinderfelder Bürer kommen auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkauf fast direkt am Recyclinghof vorbei. Hier bietet sich also die Möglichkeit zur besonders zeitsparenden Abgabe von Wert- und Abfallstoffen.

Betrieb durch die Firma INAST

Die Firma INAST stellt die für den Betrieb des Recyclinghofes notwendige Infrastruktur, insbesondere die baulichen Voraussetzungen, die benötigten Container, zwei Mitarbeitende und Personalräume zur Verfügung. Den Umschlag sowie die Entsorgung und Verwertung der im Recyclinghof gesammelten Wertstoffe übernimmt die Firma INAST im Auftrag des AWMT. Hierzu wurde nach dem entsprechenden Beschluss des Kreistags ein Pacht- und Dienstleistungsvertrag zwischen der Firma INAST und dem AWMT abgeschlossen. „Mit der Firma INAST konnte ein mittelständischer ‚Vollsortimenter‘ gefunden werden, der in Sachen Verwertung bestens aufgestellt ist. Auch sind wir nun in der Lage, auf Änderungen in Sachen Verwertung schneller und kompetenter zu reagieren, indem beispielsweise genügend Flächen für weitere Container bereitstehen“, ergänzte Erster Landesbeamter Busch.

Wir bedanken uns für das Vertrauen und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit dem AWMT und dem Main-Tauber-Kreis“, betonte Geschäftsführer Rouven Schaller.

Zur Geschichte des Recyclinghofs Tauberbischofsheim

Recyclinghöfe wurden ab Anfang/Mitte der 1990er Jahre eingerichtet. 1993 wurde der erste Recyclinghof in Tauberbischofsheim auf einem kleinen Gelände beim städtischen Bauhof im Bödeleinsweg in Betrieb genommen. Nachdem dieser zu klein wurde, erfolgte 2008 der Umzug an die Kläranlage. Auch dieser Standort reichte aufgrund der hohen Nachfrage und der dynamischen Entwicklung in der Abfallwirtschaft zuletzt nicht mehr aus. Eine bauliche Erweiterung war nicht mehr möglich und nicht mehr genehmigungsfähig, da das dortige Gelände im Überschwemmungsgebiet liegt. Auch die Zuwegung war nur ein Provisorium und erfolgte zum Teil über einen geschotterten Weg. Selbst eine Anpassung bzw. Erweiterung der Öffnungszeiten hätte keine Entlastung gebracht, da große Container mit 40 Kubikmetern Fassungsvermögen nicht aufgestellt werden konnten.

Der neue Standort liegt im interkommunalen Industriepark A81 der Gemeinden Großrinderfeld, Tauberbischofsheim und Werbach. Konkret liegt er auf seinerzeit von Großrinderfeld an TBB abgetretene Gemarkung. Er ist daher auch von Großrinderfeld aus ausgezeichnet und auf kürzestem Weg erreichbar.

Nützliche Informationen zu Abgabemöglichkeiten

Recyclinghöfe sind Annahmestellen für eine Vielzahl von vorsortierten Abfällen.

Bestimmte Abfälle werden in haushaltsüblichen Mengen kostenfrei angenommen:

  • Mischkunststoffe
  • Papier
  • Kartonagen
  • Altholz AI – AIII
  • Folien
  • Hohlkörper
  • Kühl- und Gefriergeräte
  • Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen

Haushaltsübliche Mengen entsprechen 0,5 Kubikmeter. Bei einer Überschreitung dieser Menge wird eine geringe Gebühr erhoben. Diese muss vor Ort bar bezahlt werden.

Ohne Mengenbegrenzung, aber ebenfalls kostenfrei sind Altmetall, Kleider, Altglas und Elektroschrott abzugeben.

Gebühren für einige Abfallarten auf Recyclinghöfen des Main-Tauber Kreises, Stand: Oktober 2023 (Foto: Rainer Gerhards)

Gegen eine geringe Gebühr werden folgende Abfälle angenommen:

  • Altholz A IV
  • Reifen (mit Felge)
  • Sperrmüll
  • Grüngut
  • Hausmüll/Restmüll
  • Bauschutt

Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen (zum Beispiel Gewerbe) sind nicht auf haushaltsübliche Mengen begrenzt. Für diese Abfälle muss jedoch ab jedem angefangenen halben oder ganzen Kubikmeter bezahlt werden.

Hausmüll wird nur in Restmüllsäcken (fünf Euro pro Stück) des AWMT angenommen. Diese sind beim AWMT oder bei den Stadt- und Gemeindeverwaltungen erhältlich.

Quelle: Pressemitteilung des Main-Tauber Kreises, Eigener Bericht