In vielen Bundesländern ist es schon so weit: die Schule hat begonnen. Von richtig reibungslosem Regelbetrieb kann allerdings keine Rede sein. In Baden-Württemberg haben wir noch etwas Zeit. Die gilt es zu nutzen. Denn Schule muss trotz Corona wieder stattfinden und sollte Priorität haben.

Grundschule in Großrinderfeld
Mitte September beginnt auch hier wieder der Unterricht: die Grundschule in Großrinderfeld (Foto: Rainer Gerhards)

Schwierigkeiten mit Corona-Ausbrüchen gibt es an vielen Schulen, z.B. in NRW, im Saarland oder auch Mecklenburg-Vorpommern. Von daher ist auch bei uns in Baden-Württemberg mit Problemen beim „Regelbetrieb“ zu rechnen. Zumal der, wie vor den Ferien, ja auch noch den Zusatz „unter Pandemie-Bedingungen“ trägt. Siehe Konzept der Landesregierung.

Eines sollte aber klar sein: so, wie es in der ersten Jahreshälfte gelaufen ist, darf es nicht nochmals sein. Mittlerweile haben wir sehr viel mehr Erfahrung und auch Wissen um uns darauf einzustellen. Daher muss die Öffnung – und Offenhaltung – der Schulen auch Priorität besitzen. Schule ist wichtiger als Parties, Konzerte, Fußballspiele vor vielen Zuschauern und diversen anderen Dingen.

Wie kann Schule im Schuljahr 2020/21 funktionieren?

Trotzdem muss man davon ausgehen, dass es auch zumindest teilweise wieder zu Home-Schooling kommen wird. Sei es wegen akuten Corona-Infektionen, sei es, weil es räumlich-organisatorisch nicht anders möglich ist. Details zum Fernunterricht 2020/2021 finden sich ebenfalls bei der Landesregierung.

Ganz generell kommen auf die Schulen, und auch die Schulträger, Herausforderungen in Bezug auf Hygienemassnahmen zu. Auch eine Maskenpflicht in der Schule ist nicht ganz ausgeschlossen: zumindest für die weiterführenden Klassen und außerhalb des direkten Unterrichts.

Nötig sind also clevere Konzepte. Und die sowohl bei der eigentlichen Pädagogik wie auch im „Umfeld“, also z.B. Raum- und Hygiene-Management oder auch der Organisation des „großen Ganzen“. Der ÖPNV sei nur als Beispiel genannt. Oder die Frage, wie mit verschupften Kindern umzugehen ist. Die Richtlinien des Landes dazu erscheinen, ehrlich gesagt, in der Praxis nicht sonderlich einfach anzuwenden.

Man muss ein Gesamtkonzept erstellen, das möglichst flexibel mit unterschiedlichen Situationen umgehen kann. Oder, eine Nummer kleiner, zumindest eine Idee zu entwickeln, was man „im Fall der Fälle“ machen bzw. durchdenken könnte. Dabei wird sicherlich ein Mix aus Präsenz- und Fernunterricht herauskommen. Mit dem Ziel, möglichst viel in der Präsenz zu erledigen. Viel Zeit ist leider nicht mehr. Und das Land erscheint aktuell nicht sonderlich hilfreich.

Die Lehrer stehen erneut vor einer großen Herausforderung. So ganz neben ihrem „Kerngeschäft“, der Vermittlung von Kompetenzen an ihre Schüler. Oftmals auf unbekanntem Terrain.

Ein (lokales) Angebot zur Mithilfe

Außerhalb der Pädagogik gibt es Handlungsbedarf voraussichtlich in zwei Bereichen:

  • Die Hygiene, hier insbesondere gesunde Luft. Unterricht bei weit geöffnetem Fenster geht in den Sommermonaten, im Herbst und Winter wird es aber schwieriger.
  • Erstellung, Anwendung und Zur-Verfügungstellung von digitalen Medien und Telekooperation.

Bei beiden Bereichen braucht es Fachleute auch aus anderen Bereichen. Bei der Lufthygiene ist auch der Schulträger gefordert. Neben Lüftungskonzepten darf man mittlerweile auch über technische Anlagen nachdenken. Die Möglichkeiten sind vielseitig und oft undurchsichtig. Was wirkt? Was wirkt nicht?

Beim Digitalen gibt es ebenso viele technische Möglichkeiten. Vieles ist hier schon in der Praxis erprobt – zum Beispiel auch im Berufsleben in anderen Branchen. Was auch technisch machbar und sinnvoll ist lässt sich aber oft erst im Dialog mit IT-Fachleuten abklären. Auf die Kommunen kommt die Anforderung zu, Digitalisierungslücken mit Priorität zu schließen.

Als Gemeinderat in Großrinderfeld liegt mir die hiesige Grundschule natürlich ganz besonders am Herzen. Daher möchte ich hier auch gerne unterstützen. Bei Bedarf bin ich jederzeit gerne für die Schule, und auch die Eltern, ansprechbar (E-Mail und mehr hier).