Im Büro habe ich neulich eine interessante Diskussion geführt: warum ich denn immer so kurze und unschöne Sätze schreibe. In Deutsch würde das bestimmt eine schlechte Note geben. Der Grund ist ganz einfach: ich möchte verstanden werden. Von möglichst vielen Menschen.

Dabei hilft es ungemein, wenn man kurze Sätze bildet. Und allgemein verständliche Worte benutzt. Zugegeben: die Deutsch-Lehrer sind damit nicht so recht zufrieden. Aber, sind wir mal ehrlich: ich schreibe ja keinen sprachlich schönen Roman. Auf der Arbeit schreibe ich über technische Dinge. Texte, die erklären, wie etwas zu benutzen ist. Hier auf der Web-Seite versuche ich meine Meinung darzulegen. Oder Wissenswertes zu vermitteln.

Lange, gewundene Sätze und Fachwörter sind da überflüssig. Im Gegenteil: sie schließen alle Menschen aus, die Deutsch nicht so gut beherrschen. Sei es, weil es für sie eine Fremdsprache ist, weil sie es aus gesundheitlichen Gründen nicht (mehr) so gut können – oder aus anderen Gründen. Mir geht das mit Spanisch so: ich verstehe es ein bisschen, aber nicht gut. Da freut es mich immer, wenn wichtige Texte möglichst leicht geschrieben sind. Das kann ich dann auch verstehen.

Gerade im Bereich der Gemeinde halte ich leichte Sprache für wichtig. Man kann fragen „Wo sind Sie gemeldet?„. Ist sachlich richtig. Verstehen vermutlich auch viele. Ein einfaches „Wo wohnen Sie?“ ist meiner Meinung nach besser. So lassen sich viele Beispiele finden. Oft auch deutlich „Schlimmeres“.

Ich versuche möglichst einfach zu schreiben. Das gelingt mir leider nicht immer. Mit der Zeit bekommt man allerdings Übung. Ich wünsche mir, dass auch alle öffentlichen Verwaltungen ihre Sprache gut verständlich halten. Dafür setze ich mich in Großrinderfeld auch aktiv ein.

Zum Schluß noch ein schönes Beispiel, wie man es wohl eher nicht machen sollte. Dieser Satz stammt auch aus unserer Diskussion im Büro. Viel Spaß damit!

Wenn ich denn möchte, aber wann möchte ich das schon, dann kann ich
natürlich auch einen wunderschön lang geschwungenen, ja, in diesem
Sinne sogar zutiefst „glamorösen“ (was auch immer jedermann dafür
hält, das liegt ja bekanntermssen im Auge des Betrachers) Satz
kreieren und mich an dieser gelungenen Meistertat erfreuen; fraglich
ist allerdings, welche Zeitgenossen dann diese, meine neue, Leidenschaft
tatsächlich teilen und welche sich statttdessen, womöglich tief
betrübt, enttäuscht ab- und doch eher anderen Texten – und Firmen (!)-
zuwenden.

Wird klar, was ich meine? Ich gebe zu: das ist ein Extrembeispiel ;-)