Wirklich nur eine kleine Analyse. Und nur aus Großrinderfelder Sicht. Ich bin heute darauf angesprochen wurden und habe gedacht „dann schau ich mal genauer“.

Es interessieren die „CDU Top 4“ des Wahlkreises III, also die drei gewählten Anette Schmidt, Prof. Dr. Wolfgang Reinhart und Wolfgang Vockel sowie Sven Schultheiß, der leider knapp den Einzug verpasst hat (in Reihenfolge der Stimmen genannt).

Schauen wir uns einmal das Ergebnis nach Kandidaten an:

Schmidt und Reinhart haben sich ein Kopf-an-Kopf Rennen geliefert. Ebenso Vockel und Schultheiß. Schmidt hat dabei Ihren „Bürgermeister-Bonus“ in Großrinderfeld stark ausnutzen können. Darüber hinaus hat sie auch in Ihrer Heimatstadt TBB gut gepunktet. Reinhart hat erwartungsgemäß in TBB gut abgeschnitten aber fast überraschend wenig Stimmen aus Großrinderfeld bekommen. Vockel konnte den „Bürgermeister-Bonus“ scheinbar nicht ausspielen. Er hat ähnlich abgeschnitten wie Schultheiß in Großrinderfeld – das aber bei deutlich mehr Wahlbürgern. Schultheiß hat (leider) ein wenig Pech gehabt – fast hätte er Vockel von Platz 3 verdrängen können. Nur gut 300 Stimmen haben gefehlt.

Was lehrt uns das? Für mich bedeutet es zunächst einmal, dass die Großrinderfelder sich eine starke Vertretung im Kreistag gewünscht haben. Sechs Stimmen waren zu vergeben. Der direkte Vergleich der beiden zeigt: die Stimmen sind offensichtlich oft im Dreierbündel je an Schmidt und Schultheiß gegangen. Leider wohl nicht immer, sonst wäre jetzt zusätzlich auch ein „waschechter“ Großrinderfelder in den nächsten Kreistag eingezogen. Wären noch ein paar Stimmen vom „sicheren“ Kandidaten Reinhart rüber gewandert … dann hätte es sicher geklappt. Aber wer ahnt das alles schon vorher?

Nachtrag 5.6.19: Christan Endres wies mich zu Recht darauf hin, dass die CDU 2 Sitze im Wahlkreis gegenüber 2014 verloren hat. Wäre das nicht gewesen, wäre Schultheiß natürlich sicher Kreisrat geworden. Man kann nun darüber spekulieren, warum die Sitze verloren gegangen sind. Möchte ich hier aber nicht. Mir liegen dazu keine aussagefähigen Daten vor.

Zum Anderen erscheint mir der Rückhalt für Vockel in TBB etwas angeknackst. Für den BM der Kreisstadt hätten doch eigentlich deutlich mehr Stimmen drin sein sollen.

Unter diesem Aspekt kann ich auch nachvollziehen, dass Anette Schmidt in diesem Jahr noch Ihren Amtssitz von Großrinderfeld nach Tauberbischofsheim verlagern möchte. Sie hat bekanntlich am letzten Donnerstag (30.05) Ihre Bewerbung in TBB eingeworfen. Den Ausschlag dazu gab wohl nicht zuletzt der Ergebnis der Kreistagswahl, wie Frau Schmidt in ihrer Pressemitteilung ausführt. Es wäre sicher schön gewesen, wenn sie diese Absicht schon vor der Wahl bekannt gemacht hätte. Es ist aber auch schon verständlich, dass sie hier erst noch einmal das Meinungsbild „Wahl“ abwarten wollte. In diesem Sinne wünsche ich ihr auch viel Erfolg für ihre Kandidatur.

Und für alle, die Grafiken mögen: hier noch einmal eine Auswertung nach Gemeinden. Da wird das Abstimmungsverhalten der Großrinderfelder sehr deutlich:

Und der guten Ordnung halber: die Auswertung basiert auf dem vorläufigen amtlichen Endergebnis, abgerufen am 6. Juni 2019 von den Webseiten des Landratsamtes sowie der Gemeinden. Dabei habe ich eine leichte Inkonsistenz von 2 Stimmen festgestellt aber nicht weiter verfolgt. An den wesentlichen Daten und Stimmeverhältnissen wird das am 7. Juni erscheinende endgültige amtliche Endergebnis sicherlich nichts mehr ändern. Außerdem gibt es natürlich auch Gewinner außerhalb der CDU. Die interessierten hier in diesem Kontext aber nicht wirklich. Daher habe ich sie raus gelassen. Das stellt aber keine Wertung dar!