In den letzten Tagen hat die Forderung des Arbeitsministeriums nach einem „Recht auf Homeoffice“  für einiges Aufsehen gesorgt. Eine gute Idee, wie ich meine – sowohl für Stadt als auch Land.

Heimarbeit kann den (Pendler-)Verkehr deutlich reduzieren. Wer von Zuhause aus arbeitet muss offensichtlich nicht in die Firma fahren. Das hilft den unter Luftschadstoffen ächzenden Städten, das hilft der persönlichen Geldbörse – und es hilft auch dem ländlichen Raum.  Denn „Wohnen auf dem Dorf“ ist insbesondere dann attraktiv, wenn ein guter Arbeitsplatz schnell und einfach erreicht werden kann. Ein Arbeitsplatz zu Hause ist in der Beziehung nicht zu toppen (und könnte vielen Pendlern 1 bis 2 Stunden Zeit pro Tag schenken).

Natürlich geht das nicht immer und bei Jedem. Der englische Begriff „Homeoffice“ sagt wo’s lang geht: Heimarbeit in einem Fertigungsbetrieb ist wohl eher nicht möglich. Auch dann nicht, wenn sehr spezielle Geräte erforderlich sind. Aber die vielen Bürojobs können mittlerweile fast alle auch von daheim erledigt werden. Die Spiegel-Bericht spricht davon, dass 40% aller Arbeitsplätze für Heimarbeit geeignet seien.

Eine andere wichtige Voraussetzung ist die Verfügbarkeit von hinreichend schnellem Internet am Wohnort – leider in vielen Regionen immer noch keine Selbstverständlichkeit.

Nicht jeder mag Heimarbeit oder hat den dafür erforderlichen Raum. Wie alles im Leben gibt es Vor- und Nachteile. Einen großen Vorteil bietet das Homeoffice meiner Meinung nach gerade auch bei Vereinbarkeit von Beruf und Familie: es ist erheblich leichter, die Kinder aufwachsen zu sehen, wenn man nicht (immer) in der Firma ist.

Gerade mit Kindern ist man immer schon gern „auf’s Dorf“ gezogen – durch Heimarbeit wird das nun noch unproblematischer. Es ist zu hoffen, dass gerade der ländliche Raum erkennt, welche Chancen in neuen Technologieen und Lebensweisen stecken.