Nicht nur wir Menschen leiden unter den Folgen der Windräder, sondern auch die Tierwelt.

Rotmilan über Großrinderfeld

Vor Allem für Vögel und Fledermäuse stellen die Räder eine tödliche Bedrohung dar. Sie werden Schlagopfer der Rotoren, die sich mit über 200 km/h drehen. Oder sie erleiden ein Barotrauma; das bedeutet, dass die inneren Organe oder die feinen Blutgefäße der Tiere durch die Druckunterschiede in der Nähe der Anlagen platzen.

Deshalb erschien bereits im Jahre 2005 das sogenannte Helgoländer Papier; dort wurden Abstände zwischen Windkraftanlagen und den Lebensräumen sogenannter „windkraftsensibler Arten“ festgelegt.

Auf den Empfehlungen dieses Papiers basieren Teile der Umweltverträglichkeitsuntersuchungen, die im Gebiet des geplanten Windrads durchgeführt wurden. Im Untersuchungsraum leben RotmilaneWiesenweihen und Uhus.  Der Abstand zwischen einem Horst der Rotmilane und dem Windrad beträgt ca. 1100 m, liegt also über den Empfehlungen.

Seit der Veröffentlichung des Helgoländer Papiers wurde allerdings weiter am Verhalten von Vögeln geforscht. Unter anderem wurde das Flugverhalten verschiedene Vögel mittels Sender aufgezeichnet. Die Forscher stellten fest, dass die Empfehlungen des Helgoländer Papiers nicht korrekt waren. Im Jahr 2015 erschien deshalb das „Neue Helgoländer Papier“, in dem die neuen Erkenntnisse eingearbeitet waren. Für einige Vogelarten wurde der Abstand reduziert. Für die Roten Milane allerdings wurde der Abstand zwischen Windrad und Horst auf 1.500 m erhöht.

Diese neuen Erkenntnisse werden bei dem in Großrinderfeld geplanten Windrad noch nicht berücksichtigt. Der Abstand kann auch nicht eingefordert werden, da es sich nur um Empfehlungen handelt.

Wichtig ist der Schutz der Rotmilane, weil  diese Vogelart vor allem in Deutschland heimisch ist. Deshalb haben wir eine besondere Verantwortung für deren Erhaltung. Leider wird in Deutschland auch kaum eine andere Vogelart  so häufig wie der Rotmilan Opfer von Windrädern.