Die Bürgerinitiative „Müllverbrennung A81“ bemüht sich um die Erhaltung der Lebensqualität in Tauberfranken. Wir sind engagierte Menschen aus dem Main-Tauber Kreis. Lebensqualität – das ist für uns reine Luft, intakte Natur und intaktes Landschaftsbild. Gesundheit für unsere Kinder, die hier lebenden Menschen und auch die vielen Urlaubsgäste im Lieblichen Taubertal sind ein wesentliches Gut. Unsere Region ist eine der wenigen in der Bundesrepublik verbliebenen Reinluftgebiete und unbelastet von emissionsstarken Industrien. Wir setzen uns dafür ein, diese Güter nachhaltig zu sichern. Daher verweigern wir uns auch der Ansiedelung einer Giftmüll-produzierenden Abfallbeseitigungsanlage. Die Errichtung einer solchen Anlage wird von der MVV Umwelt GmbH, Mannheim, geplant.

Konkret soll eine Müllverbrennungsanlage (MVA) für 260.000Tonnen Gewerbemüll pro Jahr gebaut werden. Der Betreiber spricht von 50 bis 60 LKW-Ladungen pro Tag, zzgl. nochmals der Fahrten für die Abfuhr der giftigen Abfälle, die mit 25% des Volumens angegeben werden. Die Anlage soll in einem seit mehr als 10 Jahren brach liegenden, aber noch fast jungfräulichen Industriegebiet an der romantischen Straße angesiedelt werden. Ursprünglich wurde dieses Gebiet für die Aussiedelung einer weitgehend emissionsschwachen, alteingesessenen Unternehmung aus Tauberbischofsheim geschaffen. Aus nicht näher bekannten Gründen erfolgte die Aussiedelung dann aber doch nicht. Als „Altlast“ verblieb ein Industriegebiet, in dem theoretisch Industrien jeder Art angesiedelt werden können. Um die Nutzung des Industriegebiets für schwere Industrien zu verhindern, wurde bei der damaligen Ausweisung des Gebietes allerdings eine Höhenbeschränkung von 16 Metern für Gebäude festgelegt. Genau diese Beschränkung soll nun fallen. Mit einer Kesselhaushöhe von 52m und einem ca. 80m hohen Schornstein überschreitet die geplante Anlage diese Restriktion gleich um ein Vielfaches.

Emissionsstarke Unternehmen sind in der Umgebung bisher nicht vorhanden. Die von der MVA erzeugte Wärme kann (zumindest momentan) nicht abgenommen werden. Somit werden nur 30% der Energie genutzt. Auch aus anderen Gründen ist der ökologische Nutzen der Anlage fraglich. Die Bürgerinitiative hat sich spontan gegründet, nachdem in einem sehr fragwürdigen Verfahren die wichtige Eckpunkte-Entscheidung bzgl. der Höhenbegrenzung in den beteiligten Gemeinderäten „gekippt“ werden sollte. Und das inmitten der Faschingszeit und ohne Bürgerbeteiligung. Zwischen Bekanntmachung (nur in der Presse, offiziell am Faschingsfreitag) und Ratsbeschlüssen in der auf Fasching folgenden Woche sollten gerade einmal acht Arbeitstage liegen. Die BI hat nun zumindest einen kleinen Aufschub erreicht. Sie steht der geballten Macht und den (aus Sicht der BI) unendlich erscheinenden Ressourcen von Betreiber und Kommunalverwaltung jedoch nur mit extrem begrenzten zeitlichen, personellen und finanziellen Mitteln gegenüber. Das Verfahren wird weiter mit großer Eile voran getrieben. Man kann nur vermuten, warum. Aus Sicht der BI liegt natürlich der Verdacht nahe, dass entweder etwas zu verstecken ist, oder aber, dass man sie bewusst in Bedrängnis bringen möchte.

Die Bürgerinitiative hat einen breiten Zustrom aus den unmittelbar betroffenen Gemeinden aber auch aus der weiteren Umgebung. SPD und Bündnisgrüne haben sich schon skeptisch gegenüber der Anlage geäußert, und Naturschutzverbände wie der BUND haben zum Teil schon harsche Kritik vorgebracht.

Informationen zu der Anlage finden sich unter