Corona Verdopplungszeit – Wie schnell verdoppeln sich die Corona-Fälle?

Die Corona Verdopplungszeit ist die Meßzahl der Covid-19-Pandemie – so sagen manche. Richtig ist, dass die Verdopplungszeit vermutlich der allgemein am einfachsten zu verstehende Zahl ist. Sie gibt an, innerhalb welcher Zeitspanne sich die Gesamtzahl der Coronavirus Infizierten verdoppelt – zum Beispiel von 10.000 auf 20.000 Coronavirus Erkrankte.

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Beispielhaft: Corona-Verdopplungszeit in Deutschland. Die Verdopplungszeit wird hier aufgrund eines zehn-Tages Schnitts berechnet, reagiert also relativ träge auf aktuelle Entwicklungen und zeigt einen Stabilen Trend Je nach Zeitraum und Berechnungsweise ist die Entwicklung deutlich schneller. Es ist nicht bekannt, welchen Zeitraum die Bundesregierung verwendet, diverse Quellen vermuten aber eine Berechnung über 10 oder 8 Tage. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Generell gilt: je länger die Verdopplungszeit, desto besser. Denn dann kann sich das SARS-CoV-2 Virus nur langsamer ausbreiten.

Detailseiten zur Corona Verdopplungszeit

Hier finden Sie Links zu zusätzlichen Grafiken und weiteren Regionen. Ursprünglich hatten wir versucht, alles auf einer Seite darzustellen. Das ist aber unübersichtlich.

Wie berechnen wir die Verdopplungszeit?

Wir übernehmen manuell Zahlen von den jeweiligen offiziellen Stellen. Das geschieht im Regelfall vormittags. Die einzelnen Tageswerte glätten wir leicht. Dazu wird der Durchschnitt aus dem jeweils betrachtete Tag und dem Vortag berechnet. Dies gleicht die ärgsten Unterschiede in den Meldeintervallen aus, dämpft aber die Entwicklung nicht zu stark. Anschließend wird auf den geglätteten Werten jeweils der Wachstumsfaktor zum Vortag berechnet. Daraus wird dann für jeden Tag die dann gültige Verdopplungszeit berechnet. Wen es interessiert: die Formal dazu ist einfach: Sei w der Wachstumsfaktor, dann ist die Verdopplungszeit t = log(2)/log(w).

Durch die Glättung bleibt unsere Berechnung immer ein wenig hinter dem tatsächlichen tagesaktuellen Wert zurück. Das ist auch der Grund, dass wir nur über zwei Tage glätten. Sonst würde der Zeitverzug größer. Je nach Statistik wird über einen längeren Zeitraum geglättet. Die so berechneten Verdopplungszeiten sind dann träger. Das heißt aktuell (07.04.2020), dass die dort genannten Verdopplungszeiten kürzer sind. Gänzlich ohne Glättung zu arbeiten erzeugt kein sinnvolles Bild.

Beispielhaft: die Corona-Verdopplungszeit in Deutschland , diesmal aufgrund eines Zwei-Tages Schnitts berechnet. Sie reagiert sehr viel stärker auf aktuelle Entwicklungen, zeigt aber nicht unbedingt einen stabilen Trend. Vergleichen Sie diese Grafik mit dem 10-Tage Trend oben. Basis sind jeweils die exakt gleichen Daten des RKI. (Grafik: Rainer Gerhards, Daten: RKI)

Beachten Sie: dies ist ein korrektes, aber sehr simples Verfahren. Offizielle Stellen rechnen sicherlich mit weit ausgefeilteren Algorithmen. Dennoch kommen beide Verfahren zu ähnlichen Grobaussagen.

Wichtig: je nach Methode können sich sehr unterschiedliche Werte für die Corona-Verdopplungszeit ergeben. Für Aussagen bezüglich Kontaktverbot oder „wieder-Hochfahren des gesellschaftlichen Lebens“ sind bitte ausschließlich die von der Bundesregierung genannten Werte relevant. Unsere Berechnung verdeutlicht allerdings ebenfalls den Trend. Seien Sie bitte prinzipiell vorsichtig, wenn Sie über die Corona Verdopplungszeit auf Nicht-Regierungsseiten lesen.

Die Trendlinie wird dann vom Grafikprogramm selbst mittels eines Polynoms vierten Grades errechnet. Das hat sich empirisch als sinnvoll herausgestellt.