Der Kreistag des Main-Tauber-Kreises hat in seiner Sitzung am Mittwoch, 17. Dezember, den Kreishaushalt für das Jahr 2026 verabschiedet. Solche Beschlüsse wirken auf den ersten Blick wie reine Zahlenwerke. Tatsächlich legen sie fest, in welchem finanziellen Rahmen der Landkreis im kommenden Jahr handeln kann – und wo die Grenzen liegen.

Der Haushalt 2026 wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Er weist ordentliche Erträge in Höhe von rund 244,63 Millionen Euro und ordentliche Aufwendungen von etwa 251,34 Millionen Euro aus. Das ordentliche Ergebnis liegt damit bei minus 6,71 Millionen Euro. Für Investitionen und Investitionsfördermaßnahmen sind Kreditaufnahmen von 9 Millionen Euro vorgesehen. Der Schuldenstand des Landkreises wird zum 31. Dezember 2026 voraussichtlich rund 49,30 Millionen Euro betragen.
Ein zentraler Punkt für die kreisangehörigen Gemeinden ist die Kreisumlage. Sie wird für das Haushaltsjahr 2026 auf 35,35 Prozent der nach dem Finanzausgleichsgesetz festgesetzten Steuerkraftsumme festgesetzt. Diese Umlage ist ein wesentlicher Finanzierungsbaustein des Landkreises – zugleich aber eine direkte Belastung für die kommunalen Haushalte vor Ort.
Angespannte Lage und Schwerpunkte
Trotz der angespannten Lage setzt der Landkreis weiterhin Investitionsschwerpunkte. Das Investitionsvolumen 2026 beträgt rund 17,94 Millionen Euro. Vorgesehen sind insbesondere Ausgaben für Kreisstraßen, Radwege, den öffentlichen Personennahverkehr sowie die Schulen des Landkreises. Landrat Christoph Schauder beschrieb die Situation im Kreistag so: „Die Verabschiedung des Haushaltsplans 2026 stellt in Zeiten dynamisch anwachsender Ausgaben im Sozialetat einen wahren Balance-Akt dar.“ Er machte zugleich deutlich, dass der Landkreis bei vielen Sozialleistungen an gesetzliche Vorgaben gebunden ist und hier kaum eigene Gestaltungsspielräume hat.
Konkret wurde es auch beim Thema Straßenunterhaltung. Der Kreistag beauftragte das Kreisstraßenbauamt, die Ausschreibungsunterlagen für die geplanten Deckeninstandsetzungen im Jahr 2026 zu erstellen. Dafür stehen Mittel in Höhe von 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Geplant sind Maßnahmen an mehreren Kreisstraßen, unter anderem zwischen Werbach und Böttigheim, bei Buch und Heckfeld, zwischen Eubigheim und Uiffingen sowie in der Ortsdurchfahrt Wenkheim.
Weitere Beschlüsse betreffen den Wirtschaftsplan des Abfallwirtschaftsbetriebs Main-Tauber-Kreis. Dieser sieht Erträge von rund 17,13 Millionen Euro und Aufwendungen von etwa 17,89 Millionen Euro vor; neue Kreditaufnahmen sind nicht vorgesehen. Zudem begrüßte der Kreistag die Einrichtung eines Weiterbildungsverbundes Allgemeinmedizin, der Ärztinnen und Ärzten eine vollständige Weiterbildung im Landkreis ermöglichen soll, ohne mehrfach den Arbeits- oder Wohnort wechseln zu müssen.
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Fazit
Insgesamt zeigt der Kreishaushalt 2026, wie schmal der finanzielle Grat geworden ist. Der Landkreis bleibt handlungsfähig, muss seine Prioritäten jedoch sehr genau setzen – unter Rahmenbedingungen, die zunehmend durch externe Vorgaben bestimmt werden.
Alle Details gibt es direkt in der Pressemitteilung des Main-Tauber-Kreis.
