Eine Woche lang unterwegs, rund 77 Kilometer zu Fuß und knapp 10.000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg absolviert. 13 Schülerinnen und Schüler der zwölften Klasse des Technischen Gymnasiums an der Gewerblichen Schule Tauberbischofsheim haben gemeinsam mit ihrem Seminarkurslehrer Michael Hellmuth und dem Lauda-Königshöfer Bergführer Thomas Schäfer eine Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran bewältigt. Ein außergewöhnliches Erlebnis, das sowohl körperlich als auch persönlich forderte.

Zu Fuß die Alpen überquert: 13 Schülerinnen und Schüler des Technischen Gymnasiums der Gewerblichen Schule Tauberbischofsheim haben die Herausforderung gemeistert. (Foto: GTB)

Die Tour bildete den praktischen Abschluss eines Seminarkurses, der sich über zwei Schulhalbjahre erstreckte. In dieser Zeit haben sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit Themen wie Ausrüstung, alpinem Wetter, Orientierung, Sicherheit und Erster Hilfe auseinandergesetzt. Begleitend unternahm die Gruppe mehrere Trainingswanderungen in der Region, um sich schrittweise an die Anforderungen der Alpenüberquerung heranzutasten, oft mit schwerem Rucksack, um die körperlichen Anforderungen der späteren Tour realistisch zu üben.

Im Mittelpunkt des Kurses stand das eigenverantwortliche Arbeiten: Die Jugendlichen recherchierten, strukturierten Inhalte, verfassten eine wissenschaftliche Seminararbeit und präsentierten ihre Ergebnisse. Außer fachlichen Kenntnissen wurden so auch wichtige Schlüsselkompetenzen wie Teamarbeit, Organisation und Durchhaltevermögen gefördert. Das alles sind Fähigkeiten, die auf der Tour unmittelbar gefragt waren. Diese Vorbereitung zahlte sich aus: Auch anstrengende Etappen wurden mit Konzentration und gegenseitiger Hilfe gut bewältigt.

Schließlich ging es mit dem Zug vom Taubertal in die Alpen. Gewandert wurde auf dem Europäischen Fernwanderweg E5, der von Obersdorf in sechs Etappen über die Kemptner Hütte, Memminger Hütte, Zams, Braunschweiger Hütte bis nach Meran im Passeiertal läuft. Die Strecke führte durch atemberaubende Berglandschaften vorbei an Gletschern, Wasserfällen und steilen Passagen. Übernachtet wurde in einfachen Berghütten, oft in einfachen Matratzenlagern. Komfort spielte dabei eine untergeordnete Rolle. Im Vordergrund standen Gemeinschaft, Hüttenabende ohne Handyempfang, gegenseitige Unterstützung und der direkte Kontakt zur Natur. Tierische Begegnungen mit Gämsen, Murmeltieren und Alpensalamandern rundeten die Eindrücke ab. „Es war herausfordernd, aber wir sind alle über uns hinausgewachsen“, sagte eine Schülerin.

Die Ankunft in Meran nach sieben intensiven Tagen war für alle ein besonderer Moment. „Einfach unbeschreiblich, mit eigener Kraft über die Alpen zu kommen. Das wird uns ein Leben lang begleiten“, resümierte ein Schüler. Lehrkraft Michael Hellmuth zeigte sich überaus zufrieden: „Diese Woche hat der Klasse mehr gegeben als jeder normale Unterricht. Es war Lernen mit Kopf, Herz und Beinen.“ Für viele war die Tour mehr als ein sportliches Erlebnis – sie war ein unvergesslicher Teil des Schuljahres und ein starkes Beispiel dafür, wie Schule junge Menschen nicht nur fachlich, sondern auch persönlich wachsen lassen kann.

Quelle: Pressemitteilung des Main-Tauber Kreises (via email)