Die Stadt Tauberbischofsheim möchte drei Waldgrundstücke für den Bau von vier Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen. Die Standorte, die für diese Zwecke ausgewählt wurden, befinden sich an der östlichen und westlichen Gemarkungsgrenze von Tauberbischofsheim bzw. Hochhausen. Um die Öffentlichkeit umfassend über die geplanten Windkraftstandorte zu informieren, wird am Montag, 26. Februar um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung im Technologie- und Gründerzentrum Badenwerk (Am Wört 1, 97941 Tauberbischofsheim) stattfinden.
Dort werden die Hintergründe der gesetzlichen Änderungen sowie Details zu den Windkraftprojekten vorgestellt. Diese Veranstaltung bietet allen Interessierten die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren und Fragen zu den Projekten zu stellen.
Standorte und gesetzliche Grundlagen
Zwei der vorgesehenen Windräder sollen oberhalb des Rötensteingrabens in Tauberbischofsheim errichtet werden. Diese Lage bietet aufgrund ihrer exponierten Position ideale Voraussetzungen für die Windenergienutzung. Die beiden weiteren Anlagen sind für die westliche Gemarkungsgrenze von Hochhausen geplant. Diese Standorte wurden nach sorgfältiger Prüfung und unter Berücksichtigung ökologischer sowie technischer Aspekte ausgewählt.
Die Entscheidung wurde vom Stadtrat von Tauberbischofsheim in seiner Sitzung am 20. Dezember 2023 getroffen. Sie folgt auf eine Reihe von Gesetzesänderungen auf Bundes- und Landesebene, welche die planerische Sicherung von Flächen für Windkraftanlagen fordern. Der Regionalverband Heilbronn-Franken hat die Aufgabe, mindestens 1,8 Prozent seiner Fläche für solche Anlagen vorzusehen. Dieser Prozess ist Teil der Teilfortschreibung Windenergie, die bis zum 30. September 2025 abgeschlossen sein soll.
Neben dem Beitrag zur Energiewende sieht die Stadt Tauberbischofsheim in der Bereitstellung eigener Flächen für Windkraftanlagen eine Möglichkeit, finanziell zu partizipieren. Zudem ist geplant, dass sich Bürgerinnen und Bürger zukünftig an den städtischen Windkraftprojekten beteiligen können.
Ähnlichkeit zum Großrindfelder Modell
Die Gemeinde Großrinderfeld hatte bereits im Mai 2023 den Bau von Windrädern beschlossen. Das dortige Konzept der „Energie Großrinderfeld“ scheint nach unserem aktuellen Kenntnisstand. über das in Tauberbischofsheim Geplante hinaus zu gehen. In Großrinderfeld ist unter anderem auch ein verbilligter Stromtarif für die Einwohner und Gewerbetreibenden in der Gemeinde vorgesehen.
Die Ausweisung der Flächen stockt allerdings im Moment: für die Einreichung der Flächen ist die Stadt Tauberbischofsheim zuständig. Dort hat man es bisher nicht geschafft, einen zur Einreichung der Unterlagen notwendigen kurzen Sitzungstermin einzuberufen. Aus Großrinderfelder Sicht hofft man, dass nun mit den Planungen der Kreisstadt selbst auch dieser Sitzungstermin als dringlicher angesehen wird.