Unter dem Motto „Informieren statt Panik“ konnte man den Vortrag von Energieberater Dr. Sebastian Fiedler am vergangenen Samstag in Großrinderfeld zusammenfassen. „Ich kenne Fälle, wo Leute aus Angst vor dem Heizungsgesetz voreilig viel Geld für eine neue Heizung ausgegeben haben“, so Fiedler. In seinem Vortrag räumte er mit so manchem Mythos um die neuen Regeln auf und sorgte für Klarheit.

Interessierte Zuhörerschaft beim Vortrag zum Heizungsgesetz in Großrinderfeld. (Foto: Rainer Gerhards)

„Ganz wichtig“, betonte der Experte, „es muss niemand eine funktionierende Heizung austauschen“. Selbst bei einer defekten Heizung sei eine Reparatur erlaubt und oft sinnvoll. Daher riet er zur Besonnenheit: Handeln solle man erst, wenn ein Austausch tatsächlich absehbar notwendig wird. Zudem sei das Heizungsgesetz technologieneutral gestaltet und erlaube sogar den Einbau neuer Gasheizungen.

Für Neubauten hatte der Energieberater eine klare Empfehlung parat: „Hier empfehle ich immer eine Wärmepumpe“. Dank der Ausrichtung moderner Gebäude auf diese Technologie passe sie perfekt in dieses Umfeld. Insbesondere in Anbetracht der zunehmend milder werdenden Winter könne man mit Wärmepumpen kostengünstig heizen.

Die Situation im Altbau

Im Bereich der Altbauten gestaltet sich die Situation komplexer. Bei der Installation einer neuen Heizung fordert das Heizungsgesetz, dass mindestens 65 % der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen müssen. Hierbei kann feste Biomasse, wie Brennholz, einen wichtigen Beitrag leisten. „Gerade in unserer Region sind Holzöfen weit verbreitet“, erläuterte Fiedler. In vielen Häusern wird bereits intensiv auf Holzöfen gesetzt, womit oft schon die erforderliche Quote von 65 % erreicht sei. Entscheidend sei es, dies plausibel darlegen zu können. Alternativ könne man auch sehr kostengünstige Luft-Luft Wärmepumpen zusätzlich einsetzen und damit die geforderte Quote erreichen.

Dr. Fiedler ging auch auf die Bedeutung einer guten Dämmung ein, um den Energieverbrauch zu minimieren. „Energieeffizienz beginnt mit der Dämmung“, erklärte er. In Kombination mit den richtigen Heiztechnologien könne so der Energiebedarf signifikant reduziert werden.

Über die Veranstaltung

Die Veranstaltung wurde von den „Freien Wählern“ ausgerichtet. Helga Koch, Vorsitzende der „Freien Wähler“ in Großrinderfeld, unterstrich die Bedeutung solcher Informationsveranstaltungen: „Es ist uns wichtig, unsere Bürgerinnen und Bürger mit fundierten Informationen zu versorgen, um Unsicherheiten zu begegnen. Dr. Fiedler hat mit seinem Fachwissen wesentlich dazu beigetragen.“

Zum Abschluss seines Vortrags betonte Dr. Fiedler, dass eine auf den individuellen Bedarf abgestimmte Lösung der Schlüssel zum Erfolg sei. „Es gibt keine universelle Lösung, jede Immobilie ist einzigartig und erfordert eine maßgeschneiderte Strategie“, schloss er.

Mit diesen präzisen und sachlichen Informationen trug Dr. Sebastian Fiedler dazu bei, Unsicherheiten in der Bevölkerung abzubauen und das Verständnis für die aktuellen Anforderungen im Bereich der Heiztechnologien zu vertiefen.