Der Glasfaserausbau im Main Tauber Kreis kann wie geplant weitergehen. Denn Kreis und Kommunen haben sich für eine privatwirtschaftliche Finanzierung mit dem Netzbetreiber BBV entschieden. Bundes-Fördermittel braucht es dafür nicht.

Leerrohr für Glasfaser Internet (Symbolbild: Bild von Markus Jöckel /Pixabay)

Insgesamt ist vorläufige Ende der Breitbandförderung gerade für den ländlichen Raum ein großes Problem. Denn nicht überall findet sich ein privater Interessent. Gerade in Baden-Württemberg mit ausgeprägten ländlichen Gebieten gibt es viel Unmut. Zu Details hierzu sei auf auf einen sehr aussagefähigen Artikel in der Zeitung des Gemeindetages verwiesen.

Der Main-Tauber Kreis hatte schon immer einen starken Fokus auf den Breitbandausbau gelegt. Die bisherigen Ausbauschritte in der Kupferverkabelung wurden auch mit Bundes- und Landesmitteln gefördert. Ausgeführt wurde der Ausbau von der Telekom. Für den Glasfaserausbau strebte man aber einen innovativeren Schritt an, nämlich die Zusammenarbeit mit einem privaten Netzbetreiber.

Davon versprach man sich einen rascheren und zuverlässigeren Ausbau und zwar auch unabhängig von den Fördermitteln. Die Details und der Kooperationsvertrag wurden vom Kreis erarbeitet, anschließend mussten auch noch alle 18 kreisangehörigen Kommunen zustimmen. Dieser Mamutakt gelang und der Vertrag konnte geschlossen werden. Dann waren die Bürger am Drücker: in der sogenannten Vorvermarktungsphase mussten 20% der Haushalte einen Vertrag mit der BBV-Marke „toni“ abschließen. Denn nur bei Erreichung dieses Ziels war der privatwirtschaftliche Ausbau möglich. Das Vermarktungsziel war rasch erreicht und bereits nach sechs Monaten überschritten (Pressemitteilung des Kreises dazu).

Somit wurde der Weg zum Ausbau des Gigabit-Internet im Main-Tauber Kreis möglich. Aktuell finden Detailplanungen statt. Mit einem ersten Terminplan ist gegen Ende diesen Jahres zu rechnen.

Persönliche Meinung des Autors

Aus meiner Erfahrung auch als Gemeinderat gab es in der Anfangsphase durchaus einige Diskussionen über den privatwirtschaftlichen Ausbau. Zu neu und riskant erschien das Projekt Einigen. In dieser Zeit war auch viel Überzeugungsarbeit zu leisten – die aber Früchte trug.

Heute kann man sagen: alles richtig gemacht! Durch die Partnerschaft mit der BBV sind wir unabhängig von den „Launen der Bundespolitik“ geworden und verfügen darüber hinaus über ein produktives Arbeitsverhältnis zum Netzbetreiber. Der Mut zum Neuen hat sich also bisher als segensreich erwiesen.

Details zum Breitbandausbau im Main Tauber Kreis gibt es auch direkt auf der Seite des Landratsamts.