Notebook mit externer Festplatte.Datensicherung ist wichtig. Wird aber oft nicht gemacht. Gerade im Privatbereich. Groß ist dann das Entsetzen, wenn die umfangreiche Foto-Sammlung, aufwändig erstellte Dokumente oder die Vereinsunterlagen unwiderbringlich weg sind. Sei es durch einen Defekt. Diebstahl. Einen Computervirus. Möglichkeiten gibt es viele.

Hier zeige ich kurz und knapp wie man erfolgreich sichern kann. Ausreichend gut. Nicht perfekt – aber einfach und praxiserprobt.

Vorbereitungen

Externe Festplatte kaufen

Mindestens eine, besser 2 oder mehr. Wird über USB an den Rechner angeschlossen.

Die gibt es im Fachhandel, online wie im Geschäft. Der Preis ändert sich mit der Größe. Sollte so um 50€ anfangen. Da die Platten wenig genutzt werden halten sie meist viele Jahre (ich verwende noch mindestens eine Platte von 2005). Das relativiert den Preis. Lediglich beim Speicherplatz kann es mit den Jahren eng werden…

Warum externe Platte? Nur die kann man in sicherer Entfernung vom Rechner aufbewahren. Wird der Rechner ansonsten gestohlen oder von einem Virus befallen, sind eingebaute (interne) Platten auch verloren. Sie eignen sich daher nicht zur Datensicherung.

Was muss gesichert werden?

Das ist leider oft erst einmal etwas schwierig festzustellen. Überlegt, welche Daten wichtig sind. Stellt Euch einfach mal vor, der Rechner würde geklaut. Was fehlt Euch dann? Wofür würdet Ihr bezahlen, wenn der Dieb Euch erpressen würde? Die Steuererklärung von vor 3 Jahren? Wahrscheinlich nicht. Die Fotos der letzten 3 Jahre? Ziemlich sicher! Geht so Stück für Stück durch was Euch wichtig ist. Schreibt es auf.

Dann schaut nach, wo das ganze auf der Festplatte gespeichert ist. Zum Beispiel mit dem Datei Explorer unter Windows. Wer nicht weiß wie das geht findet bestimmt jemanden der dabei helfen kann! Schreibt Euch die entsprechenden Bereiche (Ordner, Verzeichnisse) auf. Die braucht Ihr bei der Sicherung.

Datensicherung Durchführen

Wichtig ist, die (Daten)sicherung einigermassen regelmäßig durchzuführen. Nur dann kann man im Notfall auf einen halbwegs brauchbaren Stand zurückgreifen. Meine Empfehlung: so ca. ein Mal im Monat.

So macht man es:

  1. Holt die externe Festplatte zum Rechner, schließt sie über USB-Kabel an
    Wenn Ihr mehrere Platten habt, nutzt sie jeden Monat abwechselnd. Bei zwei Platten klebt einen Zettel „gerader Monat“ und „ungerade Monat“ auf die Platte. Nehmt dann jeweils die entsprechende. Wenn dann während der Sicherung ein Virus zuschlägt, sind die Daten auf der anderen noch da!
  2. Benutzt den Windows Explorer oder ein anderes Programm und kopiert die wichtigen Daten. Dazu braucht Ihr die Liste die Ihr bei der Vorbereitung erstellt habt. Kopiert einfach alles komplett – dann vergesst Ihr auch nichts. Überlegt von Zeit zu Zeit ob die Liste noch aktuell ist. Oft kommt was dazu, was auch gesichert werden sollte!
  3. Nachdem alles Kopiert ist, entfernt Ihr die Platte wieder. Dazu gibt es in Windows die Funktion „Datenträger auswerfen“. Oder wartet einfach 5 Minuten nach der letzten Kopie. Dann schaltet Ihr die Platte aus und zieht das USB-Kabel ab. Legt die Platte danach wieder an ihren sicheren Platz zurück.

Das wars schon! Je nachdem wie viel zu kopieren ist kann das in einer Stunde erledigt sein. Auch wenn’s länger dauert: Ihr müsst nicht daneben sitzen bleiben. Lasst den Rechner einfach alleine arbeiten.

Eure wirklich wichtigen Daten sind jetzt geschützt. Wenn der Rechner gestohlen wird, wird Euch sicher immer noch etwas fehlen. Wenn Ihr den Rechner neu installieren müsst sicher auch. Aber „umhauen“ sollte es Euch nicht. Und das genau ist das Ziel bei unserer einfachen Sicherung.

Nachbreitung

Wichtiger Tipp: Bitte schaut ab und an auch, ob Ihr wirklich auf die Daten zugreifen könnt. Dazu reicht es, im Explorer auf die externe Festplatte zu wechseln. Dann einen Ordner wechseln und z.B. ein Foto anklicken. Das sollte dann auch erscheinen. Sinn macht es auch, ab und an testeshalber mal ein paar Dateien auf Platte zurück zu kopieren. Dann aber in einen anderen Ordner. Idealerweise auf einen anderen Rechner. Wenn das klappt, weiß man dass die Datensicherung im Falle des Falles auch wirklich nutzbar ist. Da kann man sich sonst auch nicht ganz sicher sein. Deswegen muss man das auch immer wieder mal probieren.

Für Experten: Ihr fragt Euch jetzt bestimmt, warum ich keine der mit den Platten mitgelieferten Datensicherungs-Programme nutze. Klar sichern die mehr. Mit manchen geht es auch einfacher. ABER: manche sind ganz (un)schön kompliziert. Manche funktionieren auch nur unter ganz bestimmten Gegebenheiten. Ich habe in meinen über 35 Jahren professionelle IT schon so manches Deaster erlebt, weil man erst beim Wiederherstellen der Daten gemerkt hat, dass die Sicherung nichts taugte. Im schlimmsten Fall sind die Daten dann trotz des ganzen Sicherungsaufwandes weg. Das will keiner. Daher bin ich ein großer Fan von simplen, robusten, und einfachen Methoden – auch wenn sie nicht 100% perfekt sind. Lieber 80% sicher, als 100% verloren! Im beruflichen Umfeld setze ich übrigens beide Methoden (und noch einges anderes) ein. Da ist der Aufwand natürlich viel höher…